Folgen des Klimawandels?

Weltweit Extremwetter: Schnee in Australien, Flut in den USA und Hitze in Südeuropa

Der schnell fließende Yellowstone River überflutet ein kleines Bootshaus im Norden des Yellowstone-Nationalparks.

Der schnell fließende Yellowstone River überflutet ein kleines Bootshaus im Norden des Yellowstone-Nationalparks.

In einigen Teilen der Welt kommt es derzeit zu extremen Wetterereignissen. Während Spanien mit der ersten Hitzewelle des Jahres und mit Temperaturen bis zu 43 Grad zu kämpfen hat, fiel der Schnee auf der australischen Insel Tasmanien deutlich zu früh. In der Türkei und in den USA erleben die Menschen derzeit Überflutungen. Ein Überblick über die aktuellen Extremwetter in der Welt.

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Hitzewelle in Spanien

Große Teile Spaniens werden in dieser Woche von einer für Juni ungewohnt heftigen Hitzewelle heimgesucht. Die höchsten Temperaturen wurden für Andalusien im Süden des Landes vorhergesagt. Dort rechnete das meteorologische Institut Aemet in Sevilla und Córdoba mit bis zu 43 Grad.

Aber auch weiter nördlich, in der Hauptstadt Madrid oder in Saragossa, war es mit 38 bis 39 Grad sehr heiß. Auf der beliebten Ferieninsel Mallorca im Mittelmeer wurden bis zu 35 Grad erwartet.

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Menschen füllen sich an einem öffentlichen Trinkbrunnen in der Innenstadt von Madrid Wasser ab. Heiße Luft aus Nordafrika hat die erste große Hitzewelle des Jahres in Spanien ausgelöst.

Menschen füllen sich an einem öffentlichen Trinkbrunnen in der Innenstadt von Madrid Wasser ab. Heiße Luft aus Nordafrika hat die erste große Hitzewelle des Jahres in Spanien ausgelöst.

Auch nachts gibt es keine wirkliche Abkühlung, die Temperaturen sinken dann in weiten Teilen des Landes kaum auf 20 Grad ab – es sind sogenannte tropische Nächte. Eine leichte Entspannung könnte es ab dem Wochenende geben, wenn die Temperaturen im Süden wieder unter 40 Grad fallen.

Hitzeperioden nehmen in Spanien nach einem Bericht der Zeitung „El País“ zu. Sie setzten früher im Jahr ein, seien länger, die Temperaturen höher und die betroffene Landesteile immer größer. Der absolute Rekord wurde im vergangenen August in Montoro in Andalusien gemessen: 47,4 Grad. Zudem habe es zu wenig geregnet. Expertinnen und Experten führen dies auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurück.

Waldbrände in Südfrankreich

In Südfrankreich kämpfen rund 500 Feuerwehrleute gegen Waldbrände, die in der Umgebung von Montpellier bei großer Trockenheit und Temperaturen von bis zu 36 Grad ausgebrochen sind. Wie die Feuerwehr im Departement Gard am Montag mitteilte, waren neun Löschflugzeuge und ein Hubschrauber zur Unterstützung im Einsatz. Die Brände seien nicht unter Kontrolle, die Priorität der Feuerwehr liege im Schutz von Menschenleben und Gebäuden. Rund 100 Hektar Natur seien betroffen. Auf einem Campingplatz in Grau du Roi wurden 60 Bungalows zerstört und ein Feuerwehrmann verletzt. Die Urlauberinnen und Urlauber konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.

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Frankreich steht in dieser Woche eine Hitzewelle mit für Mitte Juni ungewöhnlich hohen Temperaturen bevor. Am Mittwoch soll es im Süden bis zu 38 Grad heiß werden, berichtete der Wetterdienst. In Paris könnte es am Samstag 34 Grad heiß werden.

Mehrere Tote infolge von Überschwemmungen in der Türkei

Nach Überschwemmungen in der Türkei sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. In der Provinz Ankara sei die Zahl der Toten auf vier gestiegen, schrieb der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Montag auf Twitter. Acht Menschen seien nach dem von heftigem Regen ausgelösten Unwetter zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht worden.

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Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, das vierte Todesopfer sei erst nach einer mehrtägigen Suche gefunden worden. Man habe den 66-jährigen Mann zwei Kilometer von dem Ort entfernt entdeckt, an dem er vermisst gemeldet worden sei.

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In der südtürkischen Provinz Karaman starb eine 35-jährige Frau, als sie Vieh zum Weiden führte und von den Wassermassen überrascht wurde, berichtete Anadolu. Für die kommenden Tage sind weiter in vielen Teilen des Landes Unwetter vorhergesagt.

Heftige Überschwemmungen im Yellowstone-Nationalpark

Überschwemmungen durch Dauerregen und Schneeschmelze haben im Yellowstone-Nationalpark in den USA massive Verwüstungen angerichtet. Straßen und Brücken wurden weggespült, zudem wurde die Stromversorgung unterbrochen, wie die Parkverwaltung am Montag mitteilte. Just zum Start der Sommersaison mussten Besucherinnen und Besucher aus den besonders schwer betroffenen Gegenden des Wildniserholungsgebiets evakuiert werden. Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor.

Alle Zugänge zum Nationalpark seien wegen der Notlage geschlossen worden, hieß es. Am schlimmsten fielen die Schäden im nördlichen Teil des Parks und in Gemeinden im Süden des Staats Montana aus, die sich an Yellowstone anschmiegen. Auf Fotos des National Park Service, der für die Verwaltung von Naturschutzgebieten zuständigen Bundesbehörde, waren ein Erdrutsch, eine völlig überschwemmte Brücke über einem Bach und Straßen zu sehen, die vom reißenden Strom der Nebenflüsse Gardner und Lamar unterspült worden waren.

Der Highway zwischen Gardiner und Mammoth im Yellowstone-Nationalpark ist unterspült.

Der Highway zwischen Gardiner und Mammoth im Yellowstone-Nationalpark ist unterspült.

Durch das Hochwasser war der Straßenzugang zu Gardiner abgeschnitten, einer von 900 Menschen bewohnten Ortschaft in Montana, in deren Nähe die Flüsse Yellowstone und Gardner zusammenfließen.

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Die Straßen im nördlichen Teil des Yellowstone-Nationalparks dürften für längere Zeit unpassierbar sein, erklärte Cam Sholly, Oberaufseher des Parks. Doch auch die anderen Gebiete des Wildnisgebiets seien betroffen, ergänzten Beamte. Dort drohten massivere Überschwemmungen und Probleme mit der Wasserversorgung und den Abwassersystemen in den entwickelten Gegenden. Wann der Nationalpark wieder öffne, werde erst bekannt sein, wenn das Hochwasser zurückgegangen sei und die Schäden im gesamten Park begutachtet werden könnten, teilte Sholly mit. Bis mindestens Mittwoch sind die Zugänge zu Yellowstone aber geschlossen.

Extreme Trockenheit im Südwesten der USA

Während im Yellowstone-Nationalpark viel Regen fiel, ist es im Südwesten und Westen der USA extrem trocken. Am vergangenen Wochenende erreichte das Thermometer beispielsweise in Phoenix (Arizona) 46 Grad. Inzwischen zieht die Hitzeglocke zwar weiter in Richtung Osten, und die Temperaturen in Los Angeles (Nevada) sind von 38 auf 28 Grad gefallen. Doch das Phänomen immer häufigerer Extremwetterlagen bleibt.

Von der Mitte Oregons über den Süden Kaliforniens und Nevadas bis zu weiten Teilen von New Mexico und Texas sind derzeit große Teile des Westens und Südens der USA auf dem Dürremonitor der Universität von Nebraska und des Nationalen Wetterdienstes NOAA tiefrot eingefärbt. Tiefrot ist die höchste von fünf Warnstufen. Sie bedeutet: außergewöhnliche Trockenheit. Vor allem die Landwirte haben mit der Dürre und dem Wassermangel zu kämpfen. Zugleich wüten im Südwesten – vor allem in New Mexico – gigantische Waldbrände.

Riesenwellen an Sydneys Küste, Schneesturm in Tasmanien

Am vergangenen Wochenende hat es an den Stränden in der australischen Metropole Sydney hohe Wellen sowie kleinere Überschwemmungen gegeben. Grund dafür war ein Tiefdruckgebiet, das für hohe Windgeschwindigkeiten sorgte. Lokale Medien berichten, dass Teile der Strände durch das Wasser abgetragen wurden. „Ganz Bate Bay wurde von großen Wellen und Fluten zerschmettert. Der Strand von North Cronulla existiert nicht mehr“, sagte ein Fotograf, der Aufnahmen von dem weggespülten Strand machte. Bate Bay ist eine Bucht im Süden von Sydney.

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Das Tiefdruckgebiet sorgte wenige Tage zuvor für einen Wintereinbruch auf der südlich gelegenen australischen Insel Tasmanien. Schnee ist dort im Winter nichts Ungewöhnliches, jedoch kommt er normalerweise deutlich später, wie ein örtlicher Meteorologe gegenüber ABC News erklärte. Auch die Temperaturen lägen unter dem Durchschnitt.

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Die Betreiber des Skigebiets Ben Lomond im Norden der Insel würden sich dem Bericht zufolge bemühen, den Berg einen Monat früher als geplant für den Betrieb freizugeben. Schwere Schneefälle haben den Berg bereits mit bis zu 40 Zentimetern Schnee bedeckt. Die Schneedecke könnte laut den Vorhersagen noch weiter wachsen. „Diese Menge Schnee kam sehr schnell und wir waren ein bisschen unvorbereitet, aber wir organisieren nun Personal und ein paar andere Dinge“, sagte der Geschäftsführer des Skigebiets.

Schon in den vergangenen Monaten war Australien mehrfach mit Extremwettern konfrontiert. Tagelanger Starkregen hatte im Februar und März zu historischen Überschwemmungen vor allem im Norden des Bundesstaates New South Wales und im angrenzenden Queensland geführt. Mehr als 20 Menschen kamen ums Leben. Die Zerstörungen waren gewaltig.

Forschende warnen: Klimawandel macht Wetterereignisse extremer

Immer wieder werden Zusammenhänge zwischen Extremwettern und dem Klimawandel vermutet. „Erst einmal muss das Einzelereignis als das gesehen werden, was es ist – extremes Wetter“, sagte Meteorologe Stefan Zender von „Wetterkontor“ dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Wenn über einen längeren Zeitraum eine Häufung festgestellt werden kann und solche Ereignisse öfter als früher auftreten, kann man Rückschlüsse ziehen“, so der Experte.

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Klimaforschende hätten bereits Erkenntnisse erlangt. „Statistisch gesehen gibt es mehr Extremwetter als früher. Und auch die einzelnen Ereignisse werden heftiger“, erklärte Zender. Starkregen habe es beispielsweise schon immer gegeben, dieser trete aber nun häufiger und mit hoher Intensität auf. „So etwas kann man feststellen und auf den Klimawandel zurückführen.“

Ein internationales Team von Forschenden warnte schon vor rund einem Jahr vor einer weltweit steigenden Zahl von Extremwetterereignissen infolge des Klimawandels. Ungefähr zwei Dritteln des Festlandes stünden ein nasseres und zugleich schwankenderes Klima bevor. Der Unterschied zwischen extrem trockenem und extrem nassem Wetter werde dort somit größer. Ein Drittel der Landfläche werde dagegen trockener, hieß es in der Studie, die im Fachjournal „Science Advances“ veröffentlicht wurde. Der Anstieg von extremen Niederschlagsereignissen stelle eine zusätzliche Bedrohung für die Infrastruktur und für die Gesellschaft allgemein dar.

Die Erderwärmung mache das Klima vor allem unausgeglichener – „extremer sowohl in den nassen als auch in den trockenen Zuständen“, schrieben die Forschenden um Wenxia Zhang von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking.

Hitzetage in Deutschland erwartet

In Deutschland kehrt diese Woche sommerliche Hitze ein. Es werde fast jeden Tag wärmer bis zum voraussichtlichen Höhepunkt am Samstag mit Temperaturen bis 36 Grad, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. In der Nacht zum Sonntag (19. Juni) stehe mit Temperaturen über 20 Grad die erste Tropennacht dieses Jahres an. Laut der Prognose bleibt es jedoch nicht lange heiß. Von einer klassischen Hitzewelle könne daher voraussichtlich nicht gesprochen werden, erklärte der Meteorologe Sebastian Schappert.

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Sonnenschein und Wärme bis zu 28 Grad sorgen im Südwesten bereits am Dienstag für Freibadwetter, während im Norden bei wechselnder Bewölkung und einzelnen Schauern die Temperaturen noch bei mäßigen 20 Grad liegen. Einen Tag später wird es auch dort sonnig. Die Temperaturen schnellen bis auf 25 Grad nach oben.

Im Rest der Republik kann am Mittwoch die 30-Grad-Marke geknackt werden, am wärmsten wird es am Oberrhein. Am Nachmittag kann es an den Alpen gewittern, auch am Donnerstag sind vom Alpenrand bis zum Bayerischen Wald Schauer und Gewitter möglich. Ansonsten bleibt es deutschlandweit bei ähnlichen Temperaturen wie am Vortag.

RND/nis mit dpa und AP

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