Aussage vor Untersuchungs­richter

Bericht: Acht deutsche Touristen bleiben nach Anhörung auf Mallorca in Haft

Das Restaurant Why Not in der Nähe des Ballermanns steht in Flammen. (Archivfoto)

Das Restaurant Why Not in der Nähe des Ballermanns steht in Flammen. (Archivfoto)

Palma. Fünf der 13 auf Mallorca fest­genommenen deutschen Touristen werden einem Medien­bericht zufolge aus der Unter­suchungs­haft entlassen. Die anderen acht bleiben in U-Haft, berichtet die „Mallorca Zeitung“ – ohne die Möglichkeit, auf Kaution frei­zukommen. Das habe am Abend ein Haft­richter in Palma entschieden.

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Vier der Beschuldigten, die frei­kommen, müssen demnach eine Kaution von jeweils 12.000 Euro zahlen. Der 13. Urlauber dürfe ohne diese Auflage die U-Haft verlassen, schreibt die Zeitung. Die Deutschen müssten allerdings zusammen 500.000 Euro als eine Art Sicherheits­leistung für den entstandenen Schaden zahlen. Eine offizielle Mitteilung gab es zunächst nicht.

Zuvor hatten die Urlauber, die auf Mallorca der Brand­stiftung verdächtigt werden, die Tat der Zeitung zufolge bestritten. Sie hätten in Einzel­gesprächen mit einem Unter­suchungs­richter angegeben, das Vordach eines Restaurants unterhalb ihres Hotels nicht in Brand gesetzt zu haben, berichtete die „Mallorca Zeitung“ unter Berufung auf Justiz­quellen. Statt­dessen hätten sie versucht, andere im Hotel in der Nähe des Ballermanns vor dem Feuer zu warnen, bei dem Ende Mai zwei Gast­stätten und eine Wohnung schwer beschädigt und zwei Menschen leicht verletzt worden waren. Einige der Deutschen sollen Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr sein.

Anwalt beteuerte Unschuld

Die Deutschen, die laut Medien fast alle zwischen 24 bis 29 Jahre alt sind, werden beschuldigt, am 20. Mai dem Tag ihrer Ankunft auf der Insel bei einer Party auf zwei Balkonen ihrer Hotel­zimmer brennende Zigaretten­kippen auf das Terrassen­dach einer Gast­stätte geworfen und auch Alkohol darauf gegossen zu haben. Das Dach aus Schilfrohr fing Feuer. Die Flammen beschädigten das Lokal und auch eine weitere Bar sowie eine angrenzende Wohnung. Es war von einem Sach­schaden von mindestens 150.000 Euro die Rede. Zwei Menschen, ein Mann und ein junges Mädchen, seien leicht verletzt worden.

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Die Deutschen waren gleich nach dem Brand festgenommen worden. Nachbarn sagten, sie hätten alles genau gesehen. „Die Touristen schauten sich das Ganze von ihrem Balkon aus an. Sie fingen an, das Feuer mit ihren Handys zu filmen, grölten und lachten“, wurde ein Mann von der „Mallorca Zeitung“ zitiert.

Der Anwalt der Deutschen hatte zuletzt die Unschuld seiner Mandanten beteuert: „Nach Auswertung der den Verteidigern zur Verfügung stehenden Beweis­mittel haben die 13 Tatverdächtigen nichts mit der Brand­entstehung zu tun“, schrieb Rechts­anwalt Raban Funk am Montag in einer Mitteilung. Der Vorwurf einer strafbaren Handlung sei somit aus Sicht der Verteidiger unbegründet.

Bei Verurteilung drohen lange Haft­strafen

Im Falle einer Verurteilung drohen den Deutschen mehr­jährige Haft­strafen, wie spanische Anwälte der Deutschen Presse-Agentur erklärten. Wenn sie angeklagt und der fahrlässigen Brand­stiftung für schuldig befunden werden, können die Urlauber zu einem Freiheits­entzug zwischen einem und drei Jahren verurteilt werden. Bei vorsätzlicher Brand­stiftung seien Haftstrafen von bis zu sechs Jahren vorgesehen, hieß es.

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Die Beschuldigten kommen aus der Nähe von Münster und gehören einem Kegel­club an. Nach „vorläufigen“ Informationen der Stadt Münster sollen einige von ihnen auch Mitglieder der dortigen freiwilligen Feuer­wehr sein.

RND/dpa/seb

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