Filmreifer Coup: Millionenschwerer Goldschatz aus Museum in Bayern gestohlen
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Der keltische Goldschatz im Kelten- und Römermuseum in Manching bei Ingolstadt
© Quelle: picture-alliance/ dpa
Im südbayerischen Manching sind in der Nacht zu Dienstag bislang unbekannte Täter in das Kelten-Römer-Museum eingebrochen und haben einen mehrere Millionen Euro teuren Goldschatz aus der Keltenzeit gestohlen. Zunächst hatte das Portal „Pfaffenhofen Today“ über die Tat berichtet.
Der Wert der Beute ist so hoch, dass das Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen übernommen hat. Die Behörde schätzt den Materialwert auf mehrere Millionen Euro. „Der Einbruch muss in den frühen Morgenstunden stattgefunden haben“, sagte ein LKA-Sprecher. „Es war klassisch, wie man es sich in einem schlechten Film vorstellt.“ Am Dienstagmorgen hätten die Mitarbeiter des Museums dann festgestellt, dass der Goldschatz fehlt.
Museumsverbindung zur Polizei gekappt
Alarm wurde bei dem Einbruch nicht ausgelöst, weil Unbekannte in der Nacht einen wichtigen Knotenpunkt der Telekom lahmgelegt hatten. Laut Polizeiangaben waren Unbekannte in einen Technikraum des Mobilfunkanbieters eingedrungen und hatten mehrere Glasfaserkabel durchtrennt. 13.000 Menschen seien ohne Internet und Telefon gewesen. Auch das Mobilfunknetz war demnach zunächst von den Ausfällen betroffen. Bis die Versorgung wieder hergestellt ist, könne es bis zu drei Tage dauern. Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen.
„Das Museum ist eigentlich ein Hochsicherheitstrakt. Aber alle Verbindungen zur Polizei wurden gekappt“, sagte Herbert Nerb der „Süddeutschen Zeitung“. Der Manchinger Bürgermeister geht davon aus, dass der Netzausfall und der Einbruch in Zusammenhang stehen. „Da waren Profis am Werk.“
Größter keltischer Goldfund des 20. Jahrhunderts
Nach Angaben der Internetseite des Museums gilt der Goldschatz als der größte keltische Goldfund des vergangenen Jahrhunderts. Vor 23 Jahren hatte ein Grabungsteam einen rund 200 Gramm schweren Goldklumpen, 450 Goldmünzen sowie Bronzeringe entdeckt.
Seit 2006 wurde der Schatz in dem Museum im Landkreis Pfaffenhofen/Ilm ausgestellt. Das sogenannte Oppidum Manching gilt als eine herausragende keltische Siedlung, in der bis heute immer wieder Archäologen tätig sind. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zählt die Siedlung zu den bedeutendsten Bodendenkmälern nördlich der Alpen.
RND/sz/dpa