Mutmaßliche Brandstiftung auf Mallorca: Einer der 13 Deutschen aus U‑Haft entlassen
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Die Polizei hat auf Mallorca 13 deutsche Urlauber festgenommen, weil sie den Brand ausgelöst haben sollen. Einer der Verdächtigen wurde nun aus der U‑Haft entlassen.
© Quelle: Clara Margais/dpa
Palma. Einer der 13 deutschen Urlauber, die auf Mallorca wegen Brandstiftung verdächtigt werden, ist ohne weitere Auflagen wieder auf freiem Fuß. Das teilte die Anwaltskanzlei von Raban Funk, einer der Anwälte der Deutschen, am Montag mit. Die Männer wurden nach einem Brand in einer Bar am 21. Mai festgenommen.
Die Entscheidung über die Freilassung des Mannes sei nach einer richterlichen Anhörung am 2. Juni getroffen worden. Dort wurde laut der Mitteilung auch beschlossen, dass vier weitere Männer aus der U‑Haft entlassen werden können – allerdings gegen eine Zahlung von jeweils 12.000 Euro Kaution. Diese seien bereits am 3. Juni erbracht worden. Wegen des Feiertages verzögerte sich aber offenbar der Zahlungseingang. „Die Außervollzugsetzung dieser vier Haftbefehle steht zeitnah an“, teilte die Kanzlei am Montag mit.
Gutachten steht noch aus
Den 13 Männern wurde im Rahmen der richterlichen Anhörung zudem eine „vorläufige Solidarhaftung“ von insgesamt 500.000 Euro auferlegt, die im Falle einer Verurteilung einbehalten wird. „Die volle Summe der angeordneten ‚vorläufigen Solidarhaftung‘ ist bereits von den Angehörigen zusammengetragen worden. Die Summe wird zeitnah bei der spanischen Justiz hinterlegt werden“, heißt es in der Mitteilung. Dazu seien derzeit nur noch restliche formelle Kriterien in Klärung.
Ein durch die Ermittlungsbehörde in Auftrag gegebenes Gutachten zur Entstehung des Brandes liege laut Kanzlei noch immer nicht vor: „Dieses Gutachten wird – davon geht die Verteidigung aus – weitere, objektiv entlastende Momente offenbaren.“
Die richterliche Anhörung der 13 Beschuldigten vom 2. Juni wurde unterbrochen und soll zeitnah mit der Vernehmung von Zeugen und Zeuginnen fortgesetzt werden.
Zwei Verletzte und Sachschaden von mindestens 150.000 Euro
Den Männern, die laut Medien fast alle zwischen 24 und 29 Jahre alt sind, wird vorgeworfen, am 20. Mai kurz nach ihrer Ankunft auf der Balearischen Insel bei einer Party auf zwei Balkonen ihrer Hotelzimmer in unmittelbarer Nähe des Ballermanns Zigarettenkippen auf das Terrassendach einer Gaststätte geworfen und auch Alkohol darauf gegossen zu haben. Das Dach aus Schilfrohr fing Feuer.
Die Flammen beschädigten das Lokal und eine weitere Bar sowie eine angrenzende Wohnung und das Hotel. Es ist von einem Sachschaden von mindestens 150.000 Euro die Rede. Zwei Menschen, ein Mann und ein junges Mädchen, seien dabei leicht verletzt worden, berichteten Medien. Im Falle einer Verurteilung drohen den Deutschen mehrjährige Haftstrafen, wie spanische Anwälte der Deutschen Presse-Agentur erklärten.
Die Beschuldigten kommen aus der Nähe von Münster und gehören einem Kegelclub an. Nach vorläufigen Informationen der Stadt Münster sollen einige von ihnen auch Mitglieder der dortigen Freiwilligen Feuerwehr sein.
mit dpa
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