Später distanziert er sich

Loveparade-Gründer Dr. Motte irritiert bei Berliner Rave mit „Querdenker“-Symbol

Dr. Motte beim „Rave the Planet“ in Berlin.

Dr. Motte beim „Rave the Planet“ in Berlin.

Berlin. Loveparade-Gründer Dr. Motte hat mit seinem neuen Technospektakel „Rave the Planet“ in Berlin am Samstag Hunderttausende zu einer ausgelassenen Feier auf die Straße gebracht. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf 200.000, die Veranstalter sogar auf 400.000. Kritik gab es am Sonntag allerdings, weil Dr. Motte während der Parade ein Symbol der sogenannten „Freedom Parade“ von „Querdenkern“ hochhielt.

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Der DJ, der mit bürgerlichem Namen Matthias Roeingh heißt, reagierte am Sonntag in einem Tweet: „Ich wusste das nicht. Ich entschuldige mich.“

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Später schrieb er in einem weiteren Tweet: „Ich distanziere mich hiermit von Querdenkern und ähnlichen Organisationen. Nie wieder Faschismus.“

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Eine Sprecherin der Veranstaltung sagte auf Anfrage, es habe sich um eine Verwechslung gehandelt, die Dr. Motte „megapeinlich“ sei. „Motte ist kein ‚Querdenker‘ und hat nichts damit zu tun“, sagte sie.

Dr. Motte hielt zu Beginn der Veranstaltung am Samstag eine kurze Rede mit politischen Forderungen. Er plädierte unter anderem für ein bedingungsloses Grundeinkommen für Künstler und Künstlerinnen, für die Aufnahme der Berliner Technokultur ins immaterielle Unesco-Kulturerbe und gegen Tanzverbote an christlichen Feiertagen. Der DJ betonte, die friedliche Feier richte sich gegen Krieg und Gewalt. Auch DJs aus der Ukraine nahmen teil.

Hunderttausende feiern bei „Rave The Planet“

Das neue Techno-Spektakel „Rave The Planet“ von Loveparade-Gründer Dr. Motte hat rund 200.000 Menschen in die Berliner Innenstadt gezogen.

Captain Future: Symbolfigur von „Querdenkern“ beim Rave

Am Rande der Parade war auch der selbst ernannte Captain Future zu sehen, Symbolfigur von sogenannten „Querdenkern“ beziehungsweise „Querravern“, also Kritikern der staatlichen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Ein Teilnehmer trug ein Schild mit dem Slogan „Nie wieder Lockdown“. Doch schien es sich um eine kleine Gruppe zu handeln. Die Sprecherin des Veranstalters sagte, Dr. Motte distanziere sich ausdrücklich von „Querdenkern“. „Er möchte die Gesellschaft zusammenführen.“

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Auf Twitter wurde jedoch daran erinnert, dass der DJ früher mehrfach mit Kommentaren Kritik auf sich gezogen hatte. 2012 war Strafbefehl gegen ihn erlassen worden, weil er in einem Streit mit Polizisten „Heil Hitler“ gesagt haben soll. Kritisiert wurde er auch wegen Interviewäußerungen über „Juden in aller Welt“ und einer Rede über die „schwule Politik“ des damals Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit. 2014 veröffentlichte Dr. Motte eine Stellungnahme zu all diesen Vorwürfen und bat ebenfalls um Entschuldigung.

Dr. Motte war erstmals 1989 mit einigen Mitstreitern und Mitstreiterinnen und einem Musiklaster unter dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“ über den Ku‘damm gezogen. In den 1990er-Jahren entwickelte sich die Loveparade zum Magneten für Hunderttausende. Dann gab der Gründer die Marke ab. 2010 endete die völlig überfüllte Loveparade anderer Organisatoren in Duisburg in einer Katastrophe: 21 Menschen starben, mehr als 500 wurden verletzt.

RND/dpa/seb

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