Weiter auf der Flucht

Aus Regensburger Amtsgericht geflohen: Polizei fahndet international nach Mörder

Das Amts- und Landgericht Regensburg.

Das Amts- und Landgericht Regensburg.

Regensburg. Ein aus dem Amts­gericht in Regensburg geflohener Häftling ist weiterhin auf der Flucht. Der Täter sei europaweit in jeder Polizeistelle bekannt und mittlerweile werde international nach dem Mann gefahndet, sagte ein Polizeisprecher am frühen Samstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Die Polizei hat auch am Samstag intensiv nach einem in Regensburg entflohenen Häftling gesucht. Hubschrauber, Suchhunde und zahlreiche Einsatzkräfte seien nach wie vor daran beteiligt, teilte die Polizei in Regensburg mit. In Regensburg war demnach auch weiterhin eine größere Polizeipräsenz spürbar. Doch bislang waren alle Bemühungen vergeblich. Ob sich der 40-jährige Häftling noch in Regensburg befinde, sei völlig unklar. Weder der Einsatz von Polizeihubschraubern und Suchhunden noch die intensiven Ermittlungen im Umfeld des Gesuchten hatten bisher zum Erfolg geführt.

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Der wegen Mordes verurteilte Täter war am Donnerstag aufgrund einer kleineren Verhandlung aus dem Gefängnis in das Regensburger Amtsgericht gebracht worden. Während einer Pause floh der 40-Jährige durch ein Fenster aus dem Anwaltszimmer seines Verteidigers, mit dem er dort allein war. Der Mann hatte 2011 bei einem Überfall auf einen Lottoladen eine alte Frau erwürgt und war 2021 dafür verurteilt worden.

Flucht aus dem Amtsgericht

„Der Vorsprung von wenigen Sekunden ermöglichte die Flucht vor dem verfolgenden Beamten“, schilderte ein Polizeisprecher. Laut Polizei sei es üblich, dass Anwälte allein mit ihren Mandanten sind, um ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen zu gewährleisten. So waren in dem Raum auch keine Polizisten zugegen. Was in dem Raum passierte, konnten die Beamten ebenfalls nicht sehen, da die Tür und Glasscheiben mit undurchsichtiger Milchglasfolie bedeckt seien. Der Täter kannte sich in dem Gebäude gut aus und habe diese Situation ausgenutzt. Kurz nach 14 Uhr sei er aus dem Fenster geflohen.

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Wie die „Mittelbayerische Zeitung“ berichtet, zeichnete eine Überwachungs­kamera am Eingang des Gebäudes seine Flucht auf. Die Außen­kameras konnten seine Flucht­richtung erfassen. Auf Nachfrage der Zeitung äußerte sich der Anwalt den Angaben zufolge nicht.

Der 40-Jährige ist unter anderem wegen Mordes sowie Raubes mit Todesfolge verurteilt und verbüßt eine lebenslange Haftstrafe. 2011 hatte er bei einem Überfall mit seinem damals 16-jährigen Bruder auf ein Lotto­geschäft in Nürnberg eine 76 Jahre alte Frau erwürgt. Der Fall hatte in Nürnberg für große Aufregung gesorgt. 2012 waren er und sein Bruder verurteilt worden.

Hinweise aus der Bevölkerung erbeten

Die Polizei bittet bei der Suche nach dem Algerier Zeugen um Hinweise und hat ein Foto von ihm veröffentlicht. Sie warnt davor, den Mann direkt anzusprechen, da er als gewalttätig gilt. Er ist demnach 1,76 Meter groß, schlank und hat schulter- bis ellenbogen­lange, wellige dunkle Haare.

Bislang seien 125 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, wie die Ermittler am Samstagabend mitteilten. „Ein konkreter Hinweis auf den aktuellen Aufenthaltsort des Flüchtigen liegt jedoch noch nicht vor“, hieß es weiter.

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Bei der Gerichts­verhandlung wegen Widerstands gegen Vollstreckungs­beamte wurde der Geflohene in seiner Abwesenheit zu einem Jahr Haft verurteilt. Seine Flucht wird jedoch keine Folgen für die bestehende Verurteilung wegen Mordes haben, da der Flucht­versuch in Deutschland straffrei ist.

RND/vkoe/dpa

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