Entscheidung sorgt für Unverständnis
In Deutschland sind inzwischen mehr als 380.000 Kriegsflüchtende aus der Ukraine angekommen. Unter ihnen befinden sich auch Tausende Kinder. Einige der Jungen und Mädchen sollen nun aber schon bald wieder zurück in ihre Heimat. Kritik kommt von Gasteltern, die sich in Deutschland um die Kinder kümmern.
Hannover. 44 Kinder aus der ukrainischen Stadt Kovel hat der Verein Kinderhilfe Ukraine nach Kriegsbeginn ins niedersächsische Barsinghausen bei Hannover geholt. Anfang Mai sollen die Jungen und Mädchen jetzt vorerst wieder in ihre Heimat – eine Entscheidung, die nicht bei allen Beteiligten auf Verständnis trifft.
Es sei keine leichte Entscheidung gewesen, doch das Heimweh sei bei vielen groß und außerdem stünden wichtige Prüfungen in der Schule an, sagt die Vorsitzende der Kinderhilfe Ukraine, Lilli Bischoff. Die Jungen und Mädchen aus Kovel seien seit knapp zwei Monate in der Region Hannover in Gastfamilien untergebracht. „So lange haben sie auch ihre Eltern nicht gesehen“, sagt Bischoff, die selbst zwei Kinder aus Kovel bei sich aufgenommen hat. Die Väter dürfen die Ukraine nicht verlassen, weil alle Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren im Land bleiben und kämpfen müssen. Die Mütter wollten ebenfalls in Kovel bleiben, um zu arbeiten und weiter Geld für die Familie zu verdienen.