Rekordträchtiger Jahreswechsel

20 Grad an Silvester: Wo es am wärmsten war – und wie es weitergeht

Menschen entzünden bei einer Silvesterparty in einer milden Nacht Wunderkerzen.

Menschen entzünden bei einer Silvesterparty in einer milden Nacht Wunderkerzen.

Es war der wärmste Silvestertag seit Beginn der Aufzeichnungen in Deutschland: An etlichen Wetterstationen wurden neue Rekordwerte für den 31. Dezember gemessen. An vier Stationen kletterte das Thermometer sogar über die 20-Grad-Marke, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte.

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Am wärmsten war es demnach in Wielenbach im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Dort wurden gegen 14 Uhr 20,8 Grad ermittelt, in München 20,0 Grad. In Baden-Württemberg wurden in Müllheim bei Freiburg und in Ohlsbach jeweils 20,3 Grad gemessen. Die zuvor höchste Temperatur an Silvester gab es laut DWD mit 17,0 Grad im Jahr 1961 in Müllheim. 2021 war es in Freiburg im Breisgau 16,9 Grad warm.

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Mildeste Nacht in Hoyerswerda – alter Rekord um mehr als vier Grad überboten

Durch viele Wolken und Wind geschützt war es in der Silvesternacht vielerorts ungewöhnlich mild, erklärte der DWD-Meteorologe Robert Hausen: „Zahlreiche Stationsrekorde wurden dabei förmlich pulverisiert.“

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Nach vorläufigen Ergebnissen war die Nacht auf den 1. Januar 2023 die deutschlandweit mildeste in Hoyerswerda in Sachsen, wo die Temperaturen nur auf 16,1 Grad sanken. Der alte Rekord für die mildeste Nacht an einem Januartag in Hoyerswerda lag zuvor bei 11,7 Grad, erläuterte Hausen. In Wunstorf bei Hannover und in Celle (beide Niedersachsen) wurde eine niedrigste Nachttemperatur von 15,6 Grad gemessen.

Am Neujahrstag wurden ebenfalls zahlreiche Rekorde gebrochen. Am wärmsten wurde es laut Angaben des Wetterkontors in Ohlsbach (Baden-Württemberg). Dort wurden 19,4 Grad gemessen – in Baden-Baden 19,3 Grad, in Emmendingen-Mundingen 19,2 Grad und in Müllheim bei Freiburg 19,1 Grad (alle Baden-Württemberg). Alle Werte für Ihre Stadt können Sie auf der Website des Wetterkontors einsehen.

Schweizer Rekord am Neujahrstag gebrochen

Auch in der Schweiz wurde am Neujahrstag ein Temperaturrekord auf der Alpennordseite gemessen. In Delsberg (französisch Delémont) im Kanton Jura und in der Hauptstadt Liechtensteins, in Vaduz, waren es mehr als 20 Grad, wie der Wetterdienst Meteonews am Sonntag berichtete. Der bisherige Rekord für einen Januartag wurde am 12. Januar 1993 in Luzern am Vierwaldstättersee erreicht. Damals wurden 19,4 Grad gemessen. In Delsberg waren es nun 20,9 Grad.

Laut Wetterdienst des Senders SRF verzeichneten am Neujahrsmorgen 36 Wetterstationen eine lokale Höchsttemperatur für einen Neujahrstag. Grund für die vergleichsweise hohen Temperaturen auf der Alpennordseite waren Föhn und kräftiger Südwestwind.

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Erste Woche im neuen Jahr beginnt mild und regnerisch

Zum Start in die erste Woche des neuen Jahres bleibt es in Deutschland mild. „Der Start in den Januar fällt mild, windig und wechselhaft aus. So warm wie zum Jahreswechsel wird es aber nicht mehr“, sagt Wetterkontor-Meteorologin Britta Siebert-Sperl. Die Höchsttemperaturen erreichen am Montag voraussichtlich zwischen 9 und 14 Grad, am Oberrhein und in Sachsen bis 16 Grad. In der ersten Tageshälfte ziehen dabei dichte Wolken mit Regen aus Nordwesten langsam südostwärts in die Mitte der Republik. Am Montagnachmittag soll es im Nordwesten Auflockerungen und dann nur noch einzelne Schauer geben. Im Südosten ist es meist freundlich und trocken.

Am Dienstag sinken die Temperaturen allmählich. Im Erzgebirge werden es nur noch 5 Grad, entlang des Rheins und in Oberbayern 10 Grad und am Oberrhein bis zu 12 Grad. „Ansonsten wird es bundesweit fast überall einstellig“, erklärt Siebert-Sperl. An den Alpen kann es zu Tagesbeginn noch Sprühregen geben, ab 1300 Metern ein wenig Schnee. „Im Tagesverlauf haben wir dann schönes Wetter mit Sonnenschein und nur wenigen Wolken“, sagt die Meteorologin. Gleichzeitig kommt aber von Großbritannien ein neues Tiefdruckgebiet mit hohem Tempo nach Deutschland, das am Dienstagabend erste Regenfälle im Nordwesten bescheren kann. Wo genau das Tief auf Deutschland trifft, ist noch unklar. „Wenn es noch mehr Geschwindigkeit bekommt, kann es auch bis zum Niederrhein regnen“, erläutert Siebert-Sperl.

Sturm- und Orkanböen am Mittwoch

Am Mittwoch nimmt der Wind mit Eintreffen des Tiefdruckgebiets stark zu. Nördlich der Donau besteht im Flachland die Gefahr von Sturmböen – größtenteils zwischen 70 und 80 Kilometern pro Stunde. Im äußersten Norden und vor allem an der Nordsee werden schwere Sturmböen auch bis zu 100 Stundenkilometer schnell. In den Höhen toben orkanartige Böen – beispielsweise auf dem Brocken mit einer Geschwindigkeit bis zu 120 Stundenkilometern.

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Die Meteorologin erwartet zudem nördlich der Donau graues teils regnerisches Wetter mit vielen Wolken. Nur ganz im Süden zeigt sich ab und zu die Sonne. Die Temperaturen pendeln am Mittwoch in Deutschland zwischen 10 und 13 Grad, örtlich können auch nur einstellige Werte erreicht werden.

Viel Regen zum Wochenende hin – Temperaturen sinken

Der Donnerstag wird von den Temperaturen her ähnlich wie der Vortag. Allerdings wird es in ganz Deutschland bei hoher Wolkendichte Regen geben – teils auch kräftig. „Es wird so gut wie keinen Bereich geben, der trocken bleibt“, betont Siebert-Sperl. Dafür beruhigt sich der Wind wieder, sodass keine Sturmböen im Flachland und keine Orkanböen in den Höhen mehr zu erwarten sind – und wenn nur vereinzelt.

Der Freitag ähnelt dem Donnerstag, die Temperaturen sinken allerdings weiter ab. Erneut ist Deutschland von Regenwolken umhüllt. Nur am Hochrhein und am Bodensee könnte es trocken bleiben. Am Wochenende setzt sich die unbeständige Wetterlage fort. „Richtiges Schmuddelwetter mit dichten Wolkenpaketen und wenig Sonne“, sagt Siebert-Sperl für Samstag und Sonntag voraus. Die Temperaturen sinken weiter auf maximal 1 bis 6 Grad im Norden und im Südwesten zwischen 6 und 12 Grad, sodass an der Ostsee und im Nordosten Graupel- und Schneeregenschauer möglich sind. Der Trend zeigt, dass auch in der kommenden Woche eine ähnliche Wetterlage wie am Wochenende zu erwarten ist.

Mit dpa-Material

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