Baerbock: Westen ist in der Ukraine militärisch hilflos
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/QBFAFVDWQRFTZFDWHJ7TLCHYDY.jpg)
Außenministerin Annalena Baerbock betont, dass der Westen in der Ukraine weniger tun könne, als er gern tun würde.
© Quelle: IMAGO/photothek
Die Außenministerin Annalena Baerbock hat bedauert, dass der Westen nicht zum Schutz von Zivilistinnen und Zivilisten militärisch in den Ukraine-Krieg eingreifen könne. Dem „Spiegel“ sagte Baerbock: „Ich hätte zum Beispiel gern versprochen, dass wir humanitäre Korridore aus den umkämpften Gebieten in der Ukraine garantieren.“ Doch dies könne Deutschland nach Einschätzung der Grünen-Politikerin nicht leisten.
Der Grund: „Ein solches Versprechen müsste militärisch abgesichert werden“, erklärte Barbock. Deshalb habe sie auch klar sagen müssen, dass es keine Flugverbotszonen geben werde. Gleichzeitig macht die Grünen-Politikerin deutlich, dass ihr dieser Schritt nicht leichtgefallen sei. „Gute Außenpolitik heißt eben auch, einen kühlen Kopf zu bewahren, auch wenn das Herz brennt“, erklärte die Außenministerin. Sie sei aber erschüttert, wie oft sie in den ersten sechs Monaten ihrer Amtszeit erschüttert war.
Baerbock beschreibt schlimmsten Moment bei Ukraine-Besuch
„Ertragen zu müssen, dass man nichts tun kann – das ist manchmal auch die Brutalität von Außenpolitik“, fügte Baerbock hinzu. Ihr luxemburgischer Amtskollege Jean Asselborn teilt diese Auffassung: „Man muss die Realität des Kriegs anerkennen, auch wenn sie barbarisch ist“, sagte der Außenminister.
Baerbock sprach von einem der „schlimmsten Momente“ ihrer noch kurzen Amtszeit: einem Besuch in der Ukraine, bei dem sie Fotos erschossener Kinder gesehen habe. „Das sagt alles darüber, dass man mit diesem Putin derzeit nicht verhandeln kann“, meinte Baerbock über den russischen Präsidenten. „Es geht ihm um Vernichtung. Selbst von Kindern.“
RND/scs
Laden Sie sich jetzt hier kostenfrei unsere neue RND-App für Android und iOS herunter.