Bericht: Russlands brutale Wagner-Söldnergruppe weitet Aktivitäten weltweit aus
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Der Hauptsitz der Wagner-Gruppe in St. Petersburg.
© Quelle: picture alliance / Russian Look
Die russische Wagner-Gruppe weitet ihre Einsätze offenbar auch außerhalb der Ukraine aus. Die Söldnertruppe – die offiziell nicht dem Kreml unterstellt, aber eine zentrale Säule bei russischen Militäraktivitäten ist – soll nach einem Bericht des Nachrichtenportals „Politico“ vermehrt in anderen Teilen Europas und in Afrika tätig sein.
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Demnach habe die amerikanische Regierung Informationen gesammelt, die Auskunft über die Aktivitäten der Privatarmee in der Zentralafrikanischen Republik und in Mali geben. In Madagaskar und Libyen sei die Gruppe ebenfalls aktiv. Ein Fokus liege darauf, Anti-Putin-Tendenzen zu bekämpfen und die Bergbauinteressen der russischen Regierung mit Truppen und Waffen zu verteidigen. Auch in Serbien und Belarus, einem engen Verbündeten Russlands, beobachte die US-Regierung den zunehmenden Einfluss der Wagner-Gruppe, heißt es weiter.
USA beunruhigt über Aktivitäten in Afrika
Die Söldnergruppe, deren Chef der russische Oligarch Jewgeni Prigoschin ist, ist schon länger auf dem Radar der amerikanischen Geheimdienste. Über die wachsenden Aktivitäten in Afrika seien die USA jedoch besonders beunruhigt, heißt es in dem „Politico“-Bericht.
„Die US-Regierung ist besorgt über das Ausmaß, in dem Wagner sich in die Innenpolitik souveräner Länder einmischt, die Menschenrechte verletzt und sie ihrer Bodenschätze beraubt“, zitiert „Politico“ einen hochrangigen Regierungsvertreter. „Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass Wagners harte Taktiken zur Terrorismusbekämpfung an Orten wie Mali die Situation verschlimmern, indem sie mehr Möglichkeiten für extremistische Ausbeutung schaffen.“ Darüber hinaus registriere man mit zunehmender Sorge, wie stark die russische Regierung von der Wagner-Gruppe abhängig sei, politische Ereignisse zu beeinflussen – insbesondere in Ländern, zu denen auch die USA und ihre Verbündeten wichtige Beziehungen haben.
„Die Beziehungen Russlands zu Afrika und der Ausbau einer Einflusssphäre, die es seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr gegeben hat, rücken immer mehr in den Mittelpunkt“, wird Catrina Doxsee von der US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies in dem Bericht zitiert. Private Militärgruppen hätten es in politisch instabileren Ländern leichter, Sicherheitsabkommen zu treffen oder zukünftige diplomatische Beziehungen einzugehen, so Doxsee.
Waffen aus Nordkorea für die Wagner-Gruppe
Prigoschin und die Wagner-Gruppe stehen seit Jahren unter US-Sanktionen. Zuletzt hatten die USA aber zusätzliche Schritte unternommen, um zu versuchen, die Möglichkeit der Gruppe, an Waffen zu kommen, weiter einzuschränken.
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, hatte im vergangenen Monat erklärt, dass die Gruppe aufgrund der Sanktionen und Exportkontrollen nach neuen Partnern in der ganzen Welt suche. Nordkorea habe bereits eine erste Waffenlieferung abgeschlossen.
RND/rix/seb