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„Weniger Wut und mehr Respekt"

In der Krise zusammenhalten: Bundestagspräsidentin Bas appelliert zur Deutschen Einheit an die Bürger

Feiern gemeinsam den Tag der Deutschen Einheit: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und Präsident des Bundesverfassungsgericht Stephan Harbarth.

Feiern gemeinsam den Tag der Deutschen Einheit: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und Präsident des Bundesverfassungsgericht Stephan Harbarth.

Erfurt. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat zum Tag der Deutschen Einheit an die Bürger appelliert, in der Krise zusammenzuhalten und Streit demokratisch auszutragen. „Wie wir miteinander umgehen, entscheidet wesentlich über die Stärke unseres Landes“, sagte die SPD-Politikerin am Montag bei einem Festakt in Erfurt. „Spaltungsversuche von innen und außen sind nicht spurlos an uns vorübergegangen.“ Fake news, Hass und Hetze richteten sich gegen den Zusammenhalt, der gerade jetzt dringend nötig sei.

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03.10.2022, Thüringen, Erfurt: Mit einem Ökumenischen Gottesdienst im Mariendom beginnt die Zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit in der Landeshauptstadt Erfurt. Traditionell richtet das Bundesland die zentrale Feier rund um den 3. Oktober aus, das den Präsident der Länderkammer stellt. In der ersten Reiche sitzen von rechts nach links: Eva Luise Köhler, Ehefrau des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler, Horst Köhler, Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident, Steinmeiers Ehefrau Elke Büdenbender, Bärbel Bas (SPD), Präsidentin des Deutschen Bundestages, Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, und Ramelows Ehefrau, Germana Alberti vom Hofe. Foto: Martin Schutt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Bärbel Bas' Rede im Wortlaut

In ihrer Ansprache erinnerte Bas an die vielen Krisen, die die Deutschen seit der Einheit gemeinsam bewältigt haben - und ruft Ost und West dazu auf, gegenseitig voneinander zu lernen.

„Es ist notwendig, dass wir miteinander reden“

Der Erfurter Festakt war die zentrale Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und den übrigen Spitzen des Staats. Der 3. Oktober erinnert an die deutsche Vereinigung 1990, knapp ein Jahr nach der friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989.

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Bas dankte noch einmal den Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtlern und den Demonstrierenden von damals. „Wer heute protestiert, geschützt von den Grundrechten, kann das auch, weil diese Frauen und Männer ein großes persönliches Risiko eingingen und für Demokratie und Freiheit einstanden“, sagte die Parlamentspräsidentin. „Diese Menschen setzten Verantwortung für sich und andere an die Stelle von Angst, auch nach dem Fall der Mauer.“

Heute hätten viele Zweifel, ob es etwas bringe, miteinander zu reden. Doch lebe die Demokratie vom Streit. „Es ist notwendig, dass wir miteinander reden, gerade über Reizthemen wie Impfpflicht oder Waffenlieferungen“, sagte Bas. Demokratischer Streit führe zu Lösungen. „Doch Verständnis und Respekt können nicht in einer vergifteten Atmosphäre gedeihen“, fügte sie hinzu. Die Demokratie nehme Schaden, wenn sich engagierte Menschen zurückzögen. „Ich wünsche mir weniger Wut und mehr Respekt, weniger Rechthaberei und mehr Neugier, weniger Vorurteile und mehr Empathie“, sagte Bas.

RND/dpa

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