E-Paper
„In seiner jetzigen Form nicht zustimmungsfähig“

Buschmann lehnt Pläne der EU-Kommission zur „Chatkontrolle“ entschieden ab

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hält den EU-Gesetzentwurf zur Chatkontrolle nicht für zustimmungsfähig.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hält den EU-Gesetzentwurf zur Chatkontrolle nicht für zustimmungsfähig.

Berlin. Bundes­justizminister Marco Buschmann (FDP) hat die Pläne der EU-Kommission zur sogenannten Chatkontrolle entschieden abgelehnt. „Die Wahrung und Stärkung der Bürgerrechte ist mir ein wichtiges Anliegen“, sagte er dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND). „Deshalb ist für mich klar: Plänen für eine Chatkontrolle kann Deutschland kein grünes Licht geben. Anlasslose Massen­überwachung und liberale Demokratie gehen nicht zusammen. Nichts anderes haben wir nach Brüssel kommuniziert. Wir haben deutlich gemacht: Der Vorschlag der EU-Kommission ist in seiner jetzigen Form nicht zustimmungsfähig.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Deutschland werde sich in die weiteren Verhandlungen aber konstruktiv einbringen, versicherte Buschmann. „Effektive Kriminalitäts­bekämpfung und Grundrechts­schutz schließen sich nicht aus – und wir sollten nicht zulassen, dass sie gegeneinander ausgespielt werden.“

EU-Innen­kommissarin Ylva Johansson hatte im Mai 2022 vorgeschlagen, dass Anbieter von E-Mail-, Chat- oder Messenger­diensten private Nachrichten scannen sollen, um Kindesmissbrauch aufzuspüren. Bürgerrechts­organisationen hatten für den Gesetz­entwurf das Wort „Chatkontrolle“ geprägt. Sie sehen darin einen Versuch, die Kommunikation im Netz inklusive verschlüsselter Nachrichten zu scannen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

In einer Stellungnahme der zuständigen Ministerien der Bundesregierung hieß es bereits in der vorigen Woche: „Aus Sicht der Bundesregierung sind wesentliche Änderungen im Verordnungs­entwurf erforderlich, damit diese aus deutscher Sicht zustimmungsfähig wird.“ Das Justizministerium war an der Stellungnahme beteiligt.

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken