Ungefährdeter Sieg bei Landtagswahl in Sicht
Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 8. Mai steuert Amtsinhaber Daniel Günther auf einen ungefährdeten Sieg zu. Kontroverse Landesthemen sind Fehlanzeige. Doch der 48-Jährige mit dem jungenhaften Image hat ein Problem: Für sein Wunschbündnis Jamaika-Koalition ist er zu erfolgreich.
Ahrensburg/Bargteheide/Reußenköge/Norderstedt.Svenja Furken hält ein Schild über ihren Kopf, als Daniel Günther im Stadtzentrum von Ahrensburg mit seiner Wahlkampfrede beginnt. „Keine Gütertrasse“ steht darauf. Sie pfeift nicht, skandiert nicht, möchte nur, dass der Ministerpräsident sie bemerkt. Später, in der Fragerunde, nimmt sie das Mikrofon. Sie wünsche sich, dass er Ministerpräsident bleibe, sagt Furken. Aber die neuen Bahngleise durch das Naturschutzgebiet müsse er verhindern. Sie lädt ihn zu einer Diskussion mit ihrer Bürgerinitiative ein. „Wenn Sie die zu einem Zeitpunkt machen, wenn ich kann, komme ich gerne“, antwortet Günther.
Es ist, sagen wir mal, unwahrscheinlich, dass sich Schleswig-Holsteins CDU-Ministerpräsident von der Naturschützerin aus dem Hamburger Umland überzeugen lässt. Die neuen Bahngleise werden nicht nur aus seiner Sicht dringend gebraucht, weil immer mehr Menschen aus dem Hamburger Speckgürtel in die Stadt pendeln und weil der Güterverkehr aus Skandinavien nach der Eröffnung der Fehmarnbeltquerung ebenfalls stark zunehmen wird.