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Drohnen-Attacke weit hinter der Front

Massive Explosionen bei Moskau – Ukraine greift erneut Ziele in Russland an

Ein Wachtum des Kreml (l) und das Außenministerium (M, Hintergrund) stehen im Zentrum von Moskau.

Ein Wachtum des Kreml (l) und das Außenministerium (M, Hintergrund) stehen im Zentrum von Moskau.

Moskau. Die Ukraine hat bei ihrer Verteidigung gegen Moskaus Angriffskrieg erneut auch Ziele in Russland mit Drohnen angegriffen. Im Gebiet um die russische Hauptstadt Moskau berichteten Bewohner von massiven Explosionen – die Flugabwehr schoss nach Angaben des Verteidigungsministeriums mehr als ein Dutzend ukrainische Drohnen ab. Bürgermeister Sergej Sobjanin meldet inzwischen täglich ukrainische Drohnenangriffe.

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Erneut kam es Einschränkungen beim Betrieb der Hauptstadtflughäfen Domodedowo und Scheremetjewo. Mitten in den Schulferien klagen viele Reisende über Flugausfälle und Verspätungen.

Im Gebiet Rostow nahe der Grenze zur Ukraine musste der Zugverkehr nach Bahnangaben zeitweise eingestellt werden, nachdem Teile abgeschossener Drohnen auf Eisenbahnanlagen gefallen waren. 50 Fernzüge und einige Nahverkehrsbahnen waren demnach betroffen. In der Stadt Kamensk seien zudem Privathäuser durch Drohnenteile in Brand geraden, teilte Gouverneur Juri Schljussar mit. Eine Frau sei verletzt worden.

Ukraine wehrt sich gegen russische Angriffe

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden in der Nacht und am Morgen mehr als 80 ukrainische Drohnen abgeschossen. Einmal mehr war demnach auch die an der Grenze zur Ukraine gelegene Region Brjansk betroffen. Das Ministerium machte wie immer keine Angaben zu Schäden.

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Die Ukraine, die sich seit mehr als drei Jahren gegen Moskaus Angriffskrieg wehrt, will mit den Angriffen auf Ziele im russischen Hinterland vor allem den militärischen Nachschub des Gegners treffen. Die Schäden und Opfer infolge der ukrainischen Angriffe stehen in keinem Verhältnis zu den vielen Toten und Verletzten sowie schweren Zerstörungen durch die russischen Attacken.

Der Chef der ukrainischen Eisenbahngesellschaft Ukrzaliznytsia, Oleksandr Perzowskyj, beklagte bei Facebook zunehmende russische Angriffe auf zivile Züge, die keine militärischen Güter transportierten. Vor allem mit Kohle beladene Güterzüge seien betroffen.

RND/dpa

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