Schützling von Marine Le Pen

Frankreich: Jordan Bardella wird neuer Parteichef der Rechtsnationalen

Marine Le Pen (l), ehemalige Vorsitzende der rechtsnationelen Partei Rassemblement National, auf der Bühne mit Jordan Bardella, neu gewählter Vorsitzender der Partei.

Marine Le Pen (l), ehemalige Vorsitzende der rechtsnationelen Partei Rassemblement National, auf der Bühne mit Jordan Bardella, neu gewählter Vorsitzender der Partei.

Paris. Der Schützling Marine Le Pens, Jordan Bardella, ist neuer Chef des französischen rechtsnationalen Rassemblement National (RN). Das verkündete die ehemalige Vorsitzende auf einem Parteitag in Paris am Samstag. Erstmals in der 50-jährigen Geschichte der lange als rechtsextrem verorteten Partei wird diese damit nicht mehr von einem Mitglied der Familie Le Pen geführt. Bardella war bereits während des Wahlkampfs für die Präsidentschaftswahl in Frankreich Interimschef der Partei und wurde anschließend kommissarischer Parteichef.

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Bardella bedient rechtsextreme Erzählungen

Der bei Paris geborene 27-jährige Bardella gilt als strammer Rechtsnationaler und bedient rechtsextreme Narrative. Kürzlich schrieb er im rechten Magazin „Marianne“, das französische Volk schwebe in Lebensgefahr. Es werde von den Eliten übergangen, durch immense und rasche Immigration finde eine Auswechslung der Völker statt.

PARIS, FRANCE - APRIL 24: Presidential candidate Marine Le Pen waves after hearing election results on April 24, 2022 in Paris, France. It has been projected that France's centrist incumbent president Emmanuel Macron has won a second five-year term as president. Emmanuel Macron and Marine Le Pen both qualified on Sunday April 10th for France's 2022 presidential election second round held today, on April 24. This is the second consecutive time the two candidates face-off in the final round of elections. (Photo by Sylvain Lefevre/Getty Images)

Marine Le Pen gibt Parteiführung ab – aber wohl nur zum Schein

Beim Parteitag des französischen Rassemblement National am Samstag wird ihr Nachfolger bekannt gegeben. Beide Bewerber sind mit ihr verbandelt und auf ihrer Linie – einer etwas mehr, und er dürfte deshalb siegen.

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Der treue Befolger der von Le Pen vorgegebenen Linie schlägt in den Medien scharfe Töne an und überlässt Le Pen die von ihr gewünschte Rolle einer fürsorglichen Mutter. Den Parteivorsitz sieht er als Le Pen nachgeordnete Position. „Ich werde den Posten des Armeechefs neben dem Kaiser haben“, sagte er kürzlich dem Magazin „Le Journal du Dimanche“.

Neuer Parteichef hat steilen Aufstieg hinter sich

Unter Le Pens Führung hat es Bardella innerhalb kürzester Zeit in der Partei nach ganz oben geschafft hat. Vom Parteisprecher und Leiter der Jugendorganisation zum Anführer der Liste für die Europawahl kletterte er auf den Posten des Parteivizes und wurde schließlich Interimspräsident.

Die große Herausforderung für Bardella wird es nun sein, RN stärker in der Provinz zu verankern. Noch immer plagen die Partei Personalmangel und fehlende lokale Verankerung.

Bei der Parlamentswahl in diesem Jahr schafften es die Rechtsnationalen dennoch, die Zahl ihrer Sitze im Unterhaus zu verzehnfachen. Sie bilden nun die größte Oppositionsfraktion. Spitzenkandidatin Le Pen bescherte RN bei der Präsidentschaftswahl ein historisch gutes Ergebnis von 41,45 Prozent der Stimmen.

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RND/dpa

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