28 von 56 Reaktoren stehen still

Frankreich wappnet sich vor möglichen Blackouts

Das Atomkraftwerk in Cattenom (Frankreich).

Das Atomkraftwerk in Cattenom (Frankreich).

Lange wurde den Menschen in Frankreich versichert, das Land sei in einer guten Lage, da unabhängig bei seiner Energieversorgung. Dank des zweitgrößten Atomparks der Welt, so hieß es seitens der wechselnden Regierungen, seien Stromausfälle und Engpässe weniger zu befürchten als anderswo.

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Dass für die Nuklearenergie Uran importiert werden muss, bleibt meist unerwähnt. Doch davon abgesehen kommen nun Zweifel an der angeblichen Unabhängigkeit des Landes auf. Derzeit stehen 28 der 56 Reaktoren aufgrund von Wartungsarbeiten oder Problemen mit Korrosion still. Im Sommer fielen zeitweise bis zu 32 aus. Gehört Frankreich sonst zu den wichtigsten Exporteuren von elektrischem Strom, so war in diesem Jahr die Eigenproduktion so gering wie noch nie – das Land muss massiv importieren.

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Habeck begründet AKW-Laufzeitverlängerung mit Problemen in Frankreich

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck begründete die Laufzeitverlängerungen für zwei deutsche Atomkraftwerke sogar mit den Versorgungsproblemen der Kernkraftwerke links des Rheins. Trotzdem hält es der französische Netzbetreiber RTE für unwahrscheinlich, dass es in Frankreich in diesem Winter zu Blackouts kommt. Zwar rief RTE-Chef Xavier Piechaczyk erstmals eine „erhöhte Wachsamkeitsstufe“ aus. RTE hat Vereinbarungen mit zwölf Industriebetrieben, denen zeitweise der elektrische Strom abgestellt werden kann.

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Auch gibt es die Möglichkeit, die Spannung im Verteilnetz zu senken. Nur im äußersten Fall würde der Strom zu den Spitzenverbrauchszeiten maximal zwei Stunden und nicht für die Gesamtbevölkerung gekappt. Die Regierung veröffentlicht am nächsten Mittwoch einen „Sparsamkeitsplan“, der sich vor allem an Industrieunternehmen und staatliche Strukturen richtet. Bereits jetzt wird in öffentlichen Gebäuden weniger geheizt. Geschäfte schalten abends die Lichter ab und die Arbeit im Homeoffice wird wieder verstärkt, damit Büros an manchen Tagen komplett geschlossen bleiben.

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Fernsehen will verfügbare Strommenge in Echtzeit anzeigen

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen plant außerdem, den Zuschauenden die im Land verfügbare Strommenge in Echtzeit anzuzeigen, damit sie wissen, wann gespart werden muss, um Ausfälle zu verhindern. Der französische Strombetreiber EDF hat angekündigt, bis Mitte Februar 2023 alle Reaktoren wieder ans Netz zu nehmen, die meisten von ihnen bereits bis Jahresende. Am 1. Januar könnte eine Gesamtleistung von 50 Gigawatt gegenüber der vollständigen Produktionskapazität von 61,5 Gigawatt erreicht werden, sagte Piechaczyk – „aber dann darf es ab jetzt keine unliebsamen Überraschungen mehr geben“.

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