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„Jedes Mittel, das uns zur Verfügung steht“

Unterbringung auf Lastkähnen: London geht gegen unerwünschte Migranten vor

Das Wohnschiff "Bibby Stockholm" trifft im September 2017 im britischen Falmouth ein, um inspiziert zu werden. Das dreistöckige Schiff mit 222 Zimmern wird rund 500 Migranten beherbergen, wenn es im Hafen von Portland liegt. (Archivbild)

Das Wohnschiff "Bibby Stockholm" trifft im September 2017 im britischen Falmouth ein, um inspiziert zu werden. Das dreistöckige Schiff mit 222 Zimmern wird rund 500 Migranten beherbergen, wenn es im Hafen von Portland liegt. (Archivbild)

Dover. Trotz internationaler Kritik wegen des Vorgehens gegen unerwünschte Migranten will Großbritannien noch mehr Menschen vorübergehend auf Schiffen unterbringen. Der konservative Premierminister Rishi Sunak kündigte am Montag in Dover an, zwei weitere Lastkähne anzuschaffen und dort insgesamt 1000 Menschen einzuquartieren. Ein erster Kahn soll bald vor dem südenglischen Hafen Portland ankern. „Mit Mut und Entschlossenheit kann die Regierung dieses Problem lösen“, sagte Sunak. „Und wir nutzen jedes Mittel, das uns zur Verfügung steht.“

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Abschiebeflüge nach Ruanda zugelassen

Im Rahmen eines Abkommens zwischen Großbritannien und Ruanda, wird am Dienstag der erste Flieger mit Asylbewerberinnen und -Bewerbern nach Ruanda starten.

Die britische Regierung will mit scharfen Gesetzen die Einreise von unerwünschten Migranten verhindern. Das Vorhaben kommt nach Ansicht von Kritikern einem Asylverbot gleich: Wer auf unerwünschten Wegen im Vereinigten Königreich ankommt, soll festgehalten und möglichst schnell nach Ruanda oder ein anderes als sicher geltendes Land abgeschoben werden - ohne Rücksicht auf den Flüchtlingsstatus.

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Sunak behauptete, sein Plan gegen die von ihm „illegal“ genannte Migration funktioniere. Zwischen Januar und Mai sei die Zahl irregulärer Einreisen gefallen - erstmals seit Jahren. Beobachter weisen darauf hin, dass der Rückgang auch auf schlechtes Wetter zurückzuführen sein könnte und üblicherweise in den Sommermonaten mehr Menschen die gefährliche Überfahrt wagen. Mit Albanien gibt es mittlerweile ein Rückführungsabkommen. Von dort kamen vergangenes Jahr besonders viele Migranten.

RND/dpa

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