Hamas trainiert Jugendliche in militärischen Sommerlagern
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Junge Palästinenser trainieren in einem militärischen Sommercamp der Hamas.
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Tel Aviv/Gaza. Militärische Sommerlager der militanten Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad für Kinder und Jugendliche im Gazastreifen sorgen für Kritik. „Hamas trainiert in diesen Lagern Zehntausende palästinensischer Kinder“, schrieb der israelische Sprecher Ofir Gendelman am Dienstag bei Twitter. „Kinder als Terroristen zu missbrauchen ist ein Kriegsverbrechen und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“
In den vergangenen Tagen waren in sozialen Medien zahlreiche Bilder aus den Sommerlagern veröffentlicht worden. Sie zeigten Kinder und Jugendliche in martialischer Aufmachung beim Training an der Waffe.
Rekrutierung in Moscheen
Hamas und Dschihad bieten die Lager für Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren an. Die Rekrutierung erfolgte in Moscheen an verschiedenen Orten im Gazastreifen. Die genaue Zahl der Teilnehmer ist unklar. In israelischen Medien war die Rede von rund 50.000 Kindern und Jugendlichen, im Gazastreifen wird jedoch von einer niedrigeren Zahl ausgegangen.
Israels Streitkräfte hatten sich im vergangenen Monat einen elftägigen Schlagabtausch mit militanten Palästinensern im Gazastreifen geliefert. Dabei wurden in Israel nach offiziellen Angaben 13 Menschen getötet, in Gaza starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 255 Menschen.
Darunter waren auch viele Kinder und Jugendliche. Ägypten vermittelte schließlich eine Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas, die am 21. Mai in Kraft trat. Die islamistische Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.
Palästinenserhilfswerk will eigenes Sommerlager anbieten
In dem Küstengebiet leben etwa zwei Millionen Menschen unter sehr schlechten Bedingungen. Schulkinder haben bis September Ferien. Das Palästinenserhilfswerk UNRWA betreibt viele der Schulen im Gazastreifen. Eine Sprecherin der Organisation sagte, UNRWA werde von kommender Woche an eigene Sommerlager anbieten. Ziel sei es, Kindern dabei zu helfen, „das Trauma des letzten Krieges zu verarbeiten“.
UNRWA habe „null Toleranz für Gewalt, Hetze, Diskriminierung und Antisemitismus“. Man achte darauf, dass Mitarbeiter und Schüler sich an diese Regeln halten. Allgemein sei es wichtig, „alle Kinder vor Gewalt und Diskriminierung zu beschützen“.
RND/dpa