Kiewer Lagebericht deutet auf Verlust von Soledar hin
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Zerstörte Häuser in Soledar im Donbass.
© Quelle: picture alliance / AA
Kiew. Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben an 13 verschiedenen Orten russische Angriffe abgewehrt, die hart umkämpfte Kleinstadt Soledar im Donbass wird dabei aber nicht genannt.
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„In den vergangenen 24 Stunden haben Einheiten der ukrainischen Streitkräfte Attacken der Okkupanten bei den Ortschaften Hrjaniwka (Gebiet Charkiw), Stelmachiwka (Gebiet Luhansk), Spirne, Rosdoliwka, Wesele, Bachmut, Klischtschijiwka, Majorsk, Wodjane, Newelske, Krasnohoriwka, Marjinka und Pretschystiwka im Gebiet Donezk zurückgeschlagen“, heißt es im Lagebericht des Generalstabs am Mittwoch. Zuvor hatten russische Einheiten die Eroberung der Stadt Soledar gemeldet.
Die im Lagebericht erwähnte Stadt Bachmut liegt südlich von Soledar, die Ortschaften Rosdoliwka und Wesele nordwest- beziehungsweise nordöstlich von Soledar. Der bewusste Verzicht auf die Nennung der Kleinstadt deutet darauf hin, dass die ukrainischen Kräfte die Kontrolle über Soledar weitgehend verloren haben könnten.
Letzter Großraum im Donbass
Soledar gilt als wichtiger Baustein des ukrainischen Festungswalls vor dem Ballungsgebiet zwischen Slowjansk und Kramatorsk. Es ist der letzte Großraum im Gebiet Donbass, den die Ukrainer noch kontrollieren.
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© Quelle: dpa
In der Nacht hatte der Finanzier der russischen Söldnertruppe „Wagner“, Jewgeni Prigoschin, auch bekannt als „Putins Koch“, die Eroberung der Stadt gemeldet. Das ganze Stadtgebiet sei unter Kontrolle seiner Einheiten, behauptete er.
Die US-Denkfabrik Institute for the Study of the War (ISW) hingegen hat die vollständige Kontrolle der Stadt durch die Wagner-Truppen noch in Frage gestellt: Eine visuelle Bestätigung gebe es nur dafür, dass die Wagner-Truppen am 10. Januar ins Stadtzentrum vorgedrungen seien, teilte das ISW in seiner Analyse mit. Ob wirklich die gesamte Stadt unter der Kontrolle der Söldner sei, sei angesichts der Dynamik des Häuserkampfs unklar.
RND/dpa