„Jeden Tag aufs Neue unnötige Konflikte“: Verkehrsunternehmen kritisieren Flickenteppich bei Maskenpflicht
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Die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen entfällt in vielen Bundesländern.
© Quelle: Hauke-Christian Dittrich
Nach der Aufhebung der Maskenpflicht im Nahverkehr von Baden-Württemberg haben nun bereits vier Bundesländer eine der letzten Einschränkungen aus Zeiten der Corona-Pandemie aufgehoben. Zuvor hatten bereits Bayern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein die Maskenpflicht gekippt. Berlin, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen wollen sie bis spätestens Anfang des kommenden Monats aufheben.
Scharfe Kritik kommt von den Verkehrsunternehmen in Deutschland an den regionalen Unterschieden. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) kritisiert: „Für die Branche heißt das zunächst einmal, dass der Flickenteppich von Regelungen größer wird – und die Fahrgäste nicht mehr nachvollziehen können, warum die Lage in dem einen Land anders bewertet wird als in dem anderen, warum die Maskenpflicht im Flugzeug, beim Einkaufen oder im Kino schon lange nicht mehr gilt“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Bund für Maskenpflicht im Fernverkehr zuständig
Wolff betont: „Wenn das Risiko so groß ist, wo viele Menschen zusammenkommen, dann muss auch überall die Maskenpflicht gelten, oder eben abgeschafft werden.“ Das uneinheitliche Vorgehen gehe jedoch zu Lasten des Kontrollpersonals, das jeden Tag aufs Neue unnötigen Konflikten ausgesetzt sei. „Wir halten einheitliche Regeln daher für ein Muss und zwar sofort.“
Während die Länder die Entscheidung für den Nahverkehr treffen, ist für die Maskenpflicht im Fernverkehr der Bund zuständig. Nach geltendem Infektionsschutzgesetz sind hier noch bis 7. April FFP2-Masken vorgeschrieben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält es für möglich, dass die Maskenpflicht schon früher fällt. Ein konkretes Datum nannte er jedoch nicht.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai schrieb bei Twitter, die Maskenpflicht im Fernverkehr sollte „spätestens Anfang Februar“ enden. „Alle Corona-Maßnahmen sollten entfallen. Freiwillig kann jeder weiter Maske tragen.“
Der Fahrgastverband Pro Bahn schloss sich den Forderungen an. „Ein Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr würden wir sehr begrüßen“, sagte der Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Sie können es keinem Menschen erklären, warum Sie im weißen ICE eine Maske brauchen und im roten Regionalzug nicht mehr.“