Sie fordern Gerechtigkeit: Tausende Migranten laufen in Karawane durch Mexiko
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In Ciudad Juarez beobachten Migranten von der mexikanischen Seite der Grenze aus, wie andere den Rio Grande in die USA überqueren. (Archivbild)
© Quelle: Fernando Llano/AP
Im Süden Mexikos haben sich Tausende Migranten zu einer Karawane zusammengeschlossen und sind in Richtung Norden aufgebrochen. Die etwa 3000 Menschen vor allem aus Mittelamerika wollen auf ihre Situation aufmerksam machen und Gerechtigkeit nach dem Tod von 40 Migranten in einer Einrichtung der Einwanderungsbehörde fordern, wie die Zeitung „La Jornada“ am Sonntag (Ortszeit) berichtet.
Die Karawane sei am Sonntagmorgen in der Stadt Tapachula gestartet, ihr Ziel sei zunächst die knapp 880 Kilometer entfernte Hauptstadt Mexiko-Stadt. Einige Aktivisten hätten angekündigt, bis zur US-Grenze im Norden des Landes weiterzulaufen, andere hofften, in die USA zu gelangen, hieß es.
Ende März war es in Ciudad Juárez zu einem Brand in einer Einrichtung der mexikanischen Einwanderungsbehörde gekommen. 40 Migranten kamen ums Leben, fast 30 weitere wurden verletzt. Die Männer waren eingeschlossen und konnten sich nicht in Sicherheit bringen.
Demonstrant: „Verbrechen des Staates“
Gegen die Sicherheitskräfte wird nun ermittelt - ihnen wird vorgeworfen, sie hätten keine Hilfe geleistet. „Wir sind heute aufgebrochen, um symbolisch ein Verbrechen des Staates anzuprangern“, sagte ein Aktivist der Zeitung „La Jornada“. „Uns fehlen 40 tote Migranten, die nichts dafür können“.
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Mexiko liegt auf der Migrationsroute von Menschen, die versuchen, die USA zu erreichen. Sie fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern. Zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 registrierte die US-Grenzschutzbehörde mehr als zwei Millionen Versuche, in die USA zu gelangen.
Neben Migranten aus Mittelamerika machen sich immer mehr Menschen aus Venezuela, Haiti und Kuba auf den Weg. Seit einigen Jahren schließen sich Migranten in der Region zum Schutz vor Gewalt und Abschiebung verstärkt zu Gruppen oder Karawanen zusammen.
RND/dpa