Warschau fordert Nutzung russischer Pipelines
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Krakau, Polen, 27.04.22: Ein Gasknotenpunkt in einem Park in Krakau. Nach einem Gaslieferstopp durch ein russisches Unternehmen hat sich die polnische Regierung am Freitag um eine Wiederherstellung der Versorgung bemüht. Das Unternehmen Novatek Green Energy solle sofort seine Pipelines polnischen Unternehmen zu Verfügung zu stellen, forderte am Freitag ein Regierungssprecher in Warschau.
© Quelle: Getty Images
Warschau. Nach einem Gaslieferstopp durch ein russisches Unternehmen hat sich die polnische Regierung am Freitag um eine Wiederherstellung der Versorgung bemüht. Regierungssprecher Piotr Müller sagte, Polen erwarte, dass das Unternehmen Novatek Green Energy umgehend der Aufforderung nachkomme, seine Pipelines polnischen Unternehmen zu Verfügung zu stellen. Novatek hatte die Lieferungen gestoppt, nachdem die Regierung in Warschau wegen des russischen Einmarsches in der Ukraine Sanktionen gegen das Unternehmen verhängt hatte.
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Mehrere Gasunternehmen unterstützten am Freitag den Versuch, die Gaslieferungen in die zehn betroffenen Gebiete wiederherzustellen, so auch in das beliebte Ostseebad Leba. Müller warnte, Novatek müsse mit rechtlichen Schritten rechnen, wenn das Unternehmen nicht unverzüglich die Vorschriften einhalte. Der Lieferstopp erfolgte unabhängig von der Entscheidung Russlands Anfang der Woche, die Gaslieferungen an Polen einzustellen.
Novatek ist der zweitgrößte russische Erdgasproduzent und wurde Anfang dieser Woche auf die polnische Sanktionsliste gesetzt. Mit den Strafmaßnahmen soll der Abfluss von Geld aus Polen in die russischen Kriegskassen begrenzt werden. Sie wurden zusätzlich zu den Sanktionen der Europäischen Union verhängt. Die polnischen Gasunternehmen PGNiG, PSG und Gaz-System haben mitgeteilt, sie könnten Gas in die betroffenen Gebiete leiten, benötigten dafür aber die Infrastruktur von Novatek.
RND/AP