Putins Ex-Redenschreiber spricht nach Tod von Darja Dugina von einem „Akt der Einschüchterung“
Darja Dugina im Tsargrad TV-Studio in Mokau.
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Moskau. Ein ehemaliger Redenschreiber von Kremlchef Wladimir Putin hat nach dem Tod der Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin bei einem mutmaßlichen Autobombenanschlag von einem „Akt der Einschüchterung“ gesprochen. Ziel der Urheber sei es, Kreml-Loyalisten zu verstören, erklärte Abbas Galljamow, der inzwischen als politischer Analyst tätig ist.
Die mutmaßlichen Täter wollten damit demonstrieren, dass die Feindseligkeiten heimlich auf russische Territorium verlegt worden seien. Dies bedeute, dass es nicht mehr ein abstrakter Krieg sei, denn man im Fernsehen verfolge, ergänzte Galljamow mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
„Dies passiert jetzt schon in Russland. Nicht nur die Krim wird bombardiert, sondern Terroranschläge werden bereits in der Region Moskau verübt.“
Moskau: Tochter von rechtem Ideologen Dugin bei Autoexplosion getötet
Nach Angaben russischer Ermittler war unter dem Auto auf der Fahrerseite ein Sprengsatz befestigt. Dugina starb noch am Unfallort.
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Dugina starb durch die Detonation einer Bombe
Nach Angaben des russischen Ermittlungskomitee für die Region Moskau starb Darja Dugina am Samstagabend durch die Detonation einer Bombe, die an dem von ihr genutzten Auto angebracht gewesen sein soll. Ihr Vater Alexander Dugin wird in Medien immer wieder als „Putins Gehirn“ bezeichnet.
Seine exakten Verbindungen zum russischen Präsidenten sind unklar, doch spiegeln Äußerungen des Kreml immer wieder die Rhetorik aus Schriften und Auftritten Dugins im Staatsfernsehen wider. Er half, das Konzept „Noworossija“ („Neurussland“) zu verbreiten, das Russland benutzte, um die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim und die Unterstützung der Separatisten in der Ostukraine zu rechtfertigen. Er wirbt für Russland als ein Land der Frömmigkeit und traditioneller Werte und verachtet westliche Werte.
Die 29-jährige Dugina hatte ähnliche Ansichten wie ihr Vater bekundet und war als Kommentatorin im nationalistischen TV-Sender Zargrad aufgetreten.
RND/AP