Habeck kann auch anders. Man würde Habeck unterschätzen und ein bisschen seiner Selbstinszenierung auf den Leim gehen, wenn man ihn nur als selbstlos-verwuschelten Weltverbesserer darstellte. (Archivbild)
Einst galt Robert Habeck als der lockere Vizekanzler. Doch so präsentiert er sich immer seltener – stattdessen wirkt er immer öfter genervt und verwundbar. Fehlt ihm am Ende die Kaltschnäuzigkeit, um im Berliner Politbetrieb seine Klimaschutzziele durchzusetzen?
Manchmal blitzt er noch auf. Der alte Robert Habeck. Der die großen Fragen stellt. Der Freude daran hat, über die Antworten zu sinnieren, ohne eine fertige Lösung parat zu haben. Und der sich dabei trotzdem nicht allzu ernst nimmt. So wie am vergangenen Mittwoch beim Deutschen Sparkassentag in Hannover. Habeck tritt nach der Mittagspause auf die Bühne, sein Vorredner Olaf Scholz ist da schon wieder abgerauscht. Obwohl erst ein paar Minuten vergangen sind, wissen viele schon nicht mehr so genau, was der Bundeskanzler soeben vom Blatt abgelesen hat. Irgendwas mit Sparkassen und Volksbanken. Dann kommt Habeck.