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Ronja Kemmer will ins CDU-Präsidium – und dort „gerne mal überraschen“

CDU im Umbau: Auf dem Parteitag am 22. Januar sollen neben dem Parteivorsitzenden auch die Führungsgremien neu gewählt werden.

CDU im Umbau: Auf dem Parteitag am 22. Januar sollen neben dem Parteivorsitzenden auch die Führungsgremien neu gewählt werden.

Berlin. Nach mehrjähriger Pause bemüht sich die Junge Union erneut um einen Sitz im CDU-Präsidium, dem höchsten Führungsgremium der Partei. Nach Informationen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) soll der JU-Vorstand am Mittwochabend die 32-jährige baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer für einen der sieben Präsidiumsposten nominieren. Kemmer ist auch Vorsitzende der Jungen Gruppe der Unionsbundestagsfraktion.

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Gewählt wird das Präsidium auf dem Parteitag am 22. Januar, auf dem der durch eine Mitgliederbefragung designierte Parteichef Friedrich Merz per Delegiertenvotum offiziell ins Amt gehoben werden soll.

Kemmer will „gerne mal überraschen“

Nach der Nominierung sprach sich Kemmer für eine grundlegende Erneuerung der Partei aus. „Wir müssen vieles in der Union neu denken“, sagte sie dem RND. Die CDU dürfe dabei „auch gerne mal überraschen“. Wichtig sei es, „den Alltagssorgen und dem Lebensgefühl der Menschen offen gegenüberzutreten“. Auch frische Kommunikation und moderne und effiziente Parteistrukturen seien von Bedeutung.

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JU-Chef Tilman Kuban bezeichnete es als zwingend, dass die Nachwuchsorganisation im obersten Führungsgremium der Partei vertreten sei: „Die CDU muss jetzt zeigen, dass sie es mit der Erneuerung ernst meint“, sagte er dem RND. „Uns ist es wichtig, dass die junge Generation im Präsidium eine Stimme hat. Es braucht jetzt neue Köpfe mit frischen Ideen und den Mut zur Erneuerung.“

Die Baden-Württemberg-Frage

Für das siebenköpfige Präsidium stehen nun sechs Kandidaten fest. Erneut bewerben sich der niedersächsische CDU-Vorsitzende Bernd Althusmann, Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff, der Vorsitzende des Sozialflügels, Karl-Josef Laumann, und die Vorsitzende der Frauen-Union, Annette Widmann-Mauz. Neue Kandidatin ist die Vorsitzende der hessischen Landtagsfraktion, Ines Claus. Ob der Außenpolitiker Norbert Röttgen, der sich vergebens um den CDU-Vorsitz bemüht hatte, erneut für einen Präsidiumssitz antritt, ist noch offen.

Sollte es auf dem Parteitag mehr als sieben Bewerber geben, könnte es aus Proporzgründen sein, dass es ein Duell der Baden-Württembergerinnen Kemmer und Widmann-Mauz gibt. Auch bei den CDU-Vizevorsitzenden wird die Südwest-CDU vertreten sein: Es kandidiert der bisherige Vizevorsitzende der Bundestagsfraktion und Klimaexperte Andreas Jung. Darüber hinaus kommt die von Merz als Vizegeneralsekretärin vorgesehene Bundestagsabgeordnete Christina Stumpp aus Baden-Württemberg.

Wer für den Vizevorsitz kandidiert

Als Vizevorsitzende der CDU kandidiert lediglich die Oldenburger Bundestagsabgeordnete Silvia Breher erneut, die das Amt erst seit 2019 innehat und sich vor allem um Familienpolitik kümmert. Ihre Kandidaturen angemeldet haben neben Jung außerdem die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien, der bisherige Vorsitzende der Unionsmittelstandsvereinigung, Carsten Linnemann (Nordrhein-Westfalen), und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer.

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Nicht erneut als Vizechefs treten an: der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier, der bisherige Gesundheitsminister und derzeitige Vizefraktionschef Jens Spahn, die bisherige Agrarministerin Julia Klöckner und der baden-württembergische Vizeregierungschef Thomas Strobl.

Die Junge Union hat außerdem vier Kandidatinnen und zwei Kandidaten für den CDU-Vorstand nominiert, doppelt so viele wie bei der letzten Vorstandswahl.

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