2023 mehr als 80 Drohnen abgeschossen

Selenskyj warnt vor neuer Angriffswelle: Russland bereitet langen Drohnenangriff vor

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine.

In einer Videoansprache an die ukrainische Bevölkerung hat Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer neuen russischen Angriffswelle mit Drohnen gewarnt. „Wir haben Informationen, dass Russland einen längeren Angriff mit Shaheds plant“, sagte Selenyskyj auf seinem Telegram-Kanal. Bei den Shaheds handelt es sich um iranische Drohnen unterschiedlicher Bauart, die Russland schon seit mehreren Monaten im Vernichtungskrieg gegen die Ukraine einsetzt.

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Die tieffliegenden Drohnen sind mit etwa 20.000 US-Dollar sehr günstig und auf dem Radar nur schwer erkennbar. Gleichzeitig bringt eine große Anzahl Drohnen das Luftverteidigungssystem schnell an seine Grenzen. Meist greifen die Russen daher in Wellen an und schicken einen ganzen Schwarm Drohnen über die Ukraine.

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Russlands Präsident Wladimir Putin könnte mit dem langanhaltenden Angriff „auf eine Erschöpfung abzielen“, vermutet Selenskyj die Strategie Putins. „Auf die Erschöpfung unserer Bevölkerung, unserer Luftverteidigung, unserer Energie.“

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Selenskyj zeigte sich zuversichtlich, dass die ukrainischen Streitkräfte viele russische Drohnen abschießen werden. Allein in den ersten zwei Tagen des neuen Jahres habe die Ukraine mehr als 80 feindliche Drohnen unschädlich machen können. „Diese Zahl könnte sich in naher Zukunft noch erhöhen.“

Die Kampfdrohne Shahed 136 ist nach Einschätzung von Fachleuten alles andere als ein Hightechprodukt. „Diese Waffen sind nicht besonders hoch entwickelt“, sagte zuletzt der Militärexperte Nigel Gould-Davies vom Londoner International Institute for Strategic Studies (IISS) dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Sie fliege sehr langsam, erklärt er, nur etwa 185 km/h. Außerdem ist die Drohne sehr laut, ähnlich wie eine Motorsäge.

Fliegen die Drohnen über eine Millionenstadt wie Kiew, sind Zerstörung und Verletzte oder Tote sehr wahrscheinlich. Der Sprengsatz hat die zwei- bis dreifache Zerstörungskraft herkömmlicher Artilleriegeschosse. „Durch diese Angriffe hofft Russland, der Zivilbevölkerung so viel Leid zufügen zu können, dass die Ukraine gezwungen ist, einem Kompromiss zuzustimmen“, sagt der Experte dem RND. „Aber sie werden den Verlauf des Krieges in keiner Weise verändern.“

RND/scs

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