Verdi kündigt Warnstreik an Flughäfen an: Berlin, Hannover, Bremen und Hamburg am Montag betroffen
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Berlin: "cancelled" steht auf der Informationstafel am BER. Die Gewerkschaft Verdi ruft für Montag zu Warnstreik an mehreren Flughäfen auf.
© Quelle: Paul Zinken/dpa
Berlin/Schönefeld. Die Gewerkschaft Verdi ruft für Montag zum Warnstreik am Hauptstadtflughafen BER auf. Ebenfalls zu Streiks kommen wird es an den Airports in Hannover, Bremen und Hamburg.
Fast alle Flieger bleiben am Montag am Boden
Am BER sollen sämtliche Abflüge gestrichen werden. Der Warnstreik am BER soll Montagfrüh um 3.30 Uhr beginnen und um 24 Uhr enden. Inwieweit auch ankommende Flüge betroffen sind, hängt nach Angaben des Sprechers von den Fluggesellschaften ab.
Auch in Bremen und Hannover ist davon auszugehen, dass Passagierflugzeuge am Montag weder starten noch landen können, heißt es in einer Mitteilung am Samstag. In Hannover waren für Montag 35 Abflüge und 34 Ankünfte geplant. Der Ausstand ist von Mitternacht an für 24 Stunden angekündigt. In Bremen waren 20 Abflüge und 19 Ankünfte terminiert.
In Hamburg soll der Streik bereits am Sonntagabend gegen 22 Uhr beginnen und am Montagabend um 22 Uhr enden. Auch hier sollen keine regulären Flüge stattfinden.
Nach Angaben des Flughafenverbandes ADV sind 45.000 Passagierinnen und Passagiere direkt von den Streiks betroffen. Insgesamt sei sogar mit knapp 100.000 Betroffenen zu rechnen, da auch Flüge von anderen Flughäfen ausfallen werden.
Am Montag: Verdi kündigt Warnstreik an Flughäfen an
Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Montag erneut zu Warnstreiks an mehreren Flughäfen aufgerufen. Dazu zählen Berlin, Hamburg, Hannover und Bremen.
© Quelle: dpa
Hintergrund der Streiks
Hintergrund sind einerseits die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste und andererseits die bundesweiten Mantel-Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit (Zuschläge für Nacht-, Feiertagsarbeit), in denen es nach acht Verhandlungsrunden kein Angebot der Arbeitgeberseite gebe.
Verdi wirbt um das Verständnis der Fluggäste, die durch einen Streik getroffen werden. Um für Entlastung zu sorgen, werde der eintägige Warnstreik so frühzeitig angekündigt. So könnten Betroffene auf alternative Möglichkeiten zurückgreifen.
Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von 2500 Euro. Die dritte Verhandlungsrunde ist vom 27. bis 29. März in Potsdam verabredet.
Verhandlungen in Berlin
In Berlin steht Verdi nach eigenen Angaben seit Jahren mit dem dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) in Verhandlungen, um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit zu erhöhen sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen zu erreichen. Die Gewerkschaft fordert für die Luftsicherheitsbeschäftigten eine angemessene Bezahlung für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten. Die Zuschläge seien seit 2006 nicht mehr verbessert worden, seit 2013 werde über eine Erhöhung immer wieder verhandelt, betonte Verdi. Zuletzt sei Anfang 2019 vereinbart worden, die Verhandlungen dazu fortzusetzen. Sie wurden laut Verdi im Januar aufgenommen und im Februar 2020 fortgesetzt. Wegen der Pandemie seien die Verhandlungen vom BDLS nicht weitergeführt worden.
Erst durch eine erneute Verabredung in der Entgelttarifrunde 2022 war der Gewerkschaft zufolge der BDLS bereit, über die Forderungen zu verhandeln. Die Arbeitgeber hätten bisher kein Angebot vorgelegt. Nach Angaben der Gewerkschaft werden sich die Streikenden am Montag ab 8 Uhr vor dem BER-Terminal auf dem Willy-Brandt-Platz versammeln. Verdi rechnet mit rund 300 Teilnehmerinen udn Teilnehmern.
RND/dpa