Blockierte Getreidelieferungen

Welthungerhilfe: Hunger darf nicht länger als Waffe und Druckmittel genutzt werden

Mathias Mogge, Generalsekretär und Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe, mahnt, Hunger dürfe nicht als Waffe und Druckmittel im Krieg genutzt werden.

Mathias Mogge, Generalsekretär und Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe, mahnt, Hunger dürfe nicht als Waffe und Druckmittel im Krieg genutzt werden.

Berlin. Der Generalsekretär und Vorstandsvorsitzende der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, die durch den Krieg in der Ukraine bedingte Getreide-Knappheit als Weckruf zu verstehen. „Die weltweite Hungersituation spitzt sich täglich weiter zu“, sagte Mogge dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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„Hunger darf nicht länger als Waffe und Druckmittel in einem internationalen Konflikt eingesetzt werden“, mahnte Mogge. „Die in der Ukraine gelagerten Getreidemengen müssen ohne Vorbedingungen so schnell wie möglich auf den internationalen Markt gelangen“, sagte er.

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Die von Hunger betroffenen Länder bräuchten zusätzliche langfristige finanzielle Unterstützung, um die eigene Nahrungsmittelproduktion zu erhöhen und Abhängigkeiten zu verringern. „Das auf dem G7 Gipfel Ende Juni diskutierte Bündnis für Ernährungssicherheit könnte dafür einen Rahmen bilden. Die aktuelle Krise muss auch ein Weckruf sein, um unser weltweites Ernährungssystem insgesamt widerstandsfähiger und nachhaltiger zu machen“, sagte der Generalsekretär der Nichtregierungsorganisation.

Die hohen Preise für Grundnahrungsmittel träfen insbesondere Menschen, die ohnehin schon unter bewaffneten Konflikten und den Folgen des Klimawandels leiden. „Wer täglich nur knapp 3 Dollar zum Überleben hat, den trifft jede kleinste Preiserhöhung hart“, sagte Mogge. Das habe auch weitere Folgen: „Kinder gehen nicht mehr in die Schule, Mahlzeiten fallen in Familien aus und Mädchen werden früher verheiratet, um auf die Not zu reagieren.“

Aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine können große Mengen an eingelagertem Getreide das Land zurzeit nicht auf dem üblichen Seeweg über das Schwarze Meer verlassen. Die russische Marine blockiert die ukrainischen Schwarzmeer-Häfen de facto seit Kriegsbeginn. Ein Vermittlungsversuch durch die Türkei blieb am Mittwoch zunächst ohne konkrete Erfolge.

Bei einem Treffen des russischen Außenministers Sergej Lawrow mit seinem Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu in Ankara konnte keine Lösung erzielt werden. Im Gespräch war zuvor etwa die Einrichtung eines Sicherheitskorridors. Russland weist weiterhin jede Schuld für die Blockade der Getreidelieferungen von sich. Die Ukraine wirft der russischen Seite vor, hunderttausende Tonnen an Getreide aus dem Land gestohlen zu haben.

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