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Xavier Naidoo: Rostocker Bürgerschaft verbietet Konzert in Stadthalle

Xavier Naidoo sorgt für hitzige Diskussionen in Rostock.

Xavier Naidoo sorgt für hitzige Diskussionen in Rostock.

Rostock. Im zweiten Anlauf hat sich die Rostocker Bürgerschaft für das Verbot eines für den 22. August in der Stadthalle geplanten Konzerts des umstrittenen Sängers Xavier Naidoo ausgesprochen. Die Mehrheit der antragstellenden Fraktionen Linke, SPD und Grüne stimmte am Mittwoch einem entsprechenden Antrag zu, berichtet die „Ostsee-Zeitung“ (OZ). Im vergangenen Sommer war ein entsprechender Antrag noch knapp gescheitert.

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Der Entscheidung war dem Bericht zufolge aber erneut eine teilweise hitzige Debatte vorausgegangen. Andreas Tesche, dessen Grünen-Fraktion im Juni 2020 noch gegen den Antrag gestimmt hatte, sagte: „Wir gehen davon aus, dass der Vertrag vom vergangenen Jahr keine Rechtswirkung mehr hat. Und beim aktuellen Antrag geht es darum, ob wir aktiv einen neuen Auftritt durch einen neuen Vertrag fördern wollen.“ Für ihn sei demnach undenkbar, dass man als Stadt einem „Holocaustleugner wie Xavier Naidoo“ eine Bühne biete und dann auch noch das Konzert bewerbe.

Xavier Naidoo: Rassismusvorwürfe und Verschwörungstheorien

Die Rostocker Stadtverwaltung hatte sich laut „OZ“ zuvor gegen den Antrag ausgesprochen – vor allem aus rechtlichen Gründen. Als kommunales Unternehmen sei die Stadthalle zum Gleichheitsgrundsatz verpflichtet. Es dürfe also „kein Veranstalter oder Künstler ausgeschlossen werden, weil zum Beispiel die religiösen oder politischen Ansichten nicht geteilt werden, solange diese nicht verfassungswidrig sind“, heißt es in der Stellungnahme aus dem Rathaus gegenüber der Zeitung. Und das sei bei Xavier Naidoo nicht der Fall. Zudem würde die Stadthalle bei einer Entscheidung für ein Konzert vertragsbrüchig. Nach Angaben der Stadt hatte der Veranstalter schon angekündigt, rechtliche Schritte einzuleiten, sollte sich die Bürgerschaft für ein Verbot aussprechen.

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Xavier Naidoo war im Frühjahr 2020 aus der Jury der RTL-Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) geworfen worden, als Rassismusvorwürfe zu einem seiner Musikvideos laut wurden. Naidoo bekannte sich daraufhin nicht zu den vermeintlich antisemitischen Aussagen und bestritt die Interpretationen seiner Liedtexte. Während der Corona-Pandemie hatte der Mannheimer Sänger, ähnlich wie Vegankoch Attila Hildmann, Verschwörungstheorien verbreitet.

Neben Rostock wird auch an anderen Stationen von Naidoos neuer Tour über die Auftritte debattiert. Zuletzt hatte sich Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs gegen einen geplanten Auftritt des umstrittenen Sängers in der Stadt ausgesprochen.

RND/seb

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