Keine Lust auf Touris in Rom? Tipps für einen ruhigen Städtetrip
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Die Piazza della Madonna dei Monti in Rom.
© Quelle: imago images/Juan Antonio Alonso
Hach, Rom. Der Gedanke an Italiens Hauptstadt weckt Bilder von Erkundungstouren durch das Kolosseum, Schnappschüssen am Trevi-Brunnen und einem Eis beim Schlendern durch die Stadt.
Die Wahrheit sieht leider oft anders aus. In der Hochsaison verstopfen Scharen von Urlauberinnen und Urlaubern die Straßen und Piazzas, vor beliebten Sehenswürdigkeiten bilden sich lange Schlangen und wer das Kolosseum von innen sehen möchte, muss dafür teilweise stundenlang in der prallen Sonne anstehen. Rund vier Millionen Touristinnen und Touristen lockt Italiens Hauptstadt jedes Jahr an.
Glücklicherweise ist die Stadt groß genug, um den vielen Menschen zu entfliehen. Der Reiseführer Lonely Planet hat Dinge zusammengestellt, die du in Rom unternehmen kannst, wenn du auf das Weiterschieben, Drängeln und Anstehen lieber verzichten möchtest. Wir haben teilweise eigene Tipps ergänzt und stellen dir die Orte vor.
Ein Besuch in den Kapitolinischen Museen
Historische Gemälde, Kunst und Skulpturen findest du in den Kapitolinischen Museen ebenso wie in den Vatikanischen Museen. Allerdings sind Erstere deutlich weniger überlaufen als Letztere. Somit kannst du ganz in Ruhe die Sammlung an antiken römischen Skulpturen, Artefakten und Kunstwerken aus dem Mittelalter und der Renaissance bewundern, die in den Gebäuden auf dem Kapitolshügel präsentiert werden.
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Die beiden Gebäude auf der von Michelangelo gestalteten Piazza del Campidoglio sind mit einer Unterführung verbunden, sodass du bei einem Besuch die Museen nicht verlassen musst. In den Kapitolinischen Museen kannst du unter anderem die bronzene Kapitolinische Wölfin betrachten, die Romulus und Remus säugt, die legendären Gründer Roms.
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Bronzestatue der Kapitolinischen Wölfin in den Kapitolinischen Museen.
© Quelle: imago images/imagebroker
Auch die Reiterstatue von Marcus Aurelius ist hier ausgestellt, ebenso die Ruinen des Jupitertempels.
Nach dem Museumsbesuch kannst du dir einen Kaffee im Terrazza Caffarelli gönnen, der Terrassenbar des Capitoline, wo dir die Stadt zu Füßen liegt. Oder du spazierst auf der Via di San Pietro in Carcere zu der Anhöhe vor dem Kapitolsplatz, wo ein kleines Wäldchen mit Parkbänken und Mauern zu einem Picknick mit Aussicht einlädt.
Ein Spaziergang durch das rustikale Testaccio
Statt dich durch die Straßen des wimmelnden Centro Storico zu schieben, besuch doch lieber das rustikale Testaccio. Dieses ehemalige Schlachthausviertel ist heute vor allem als kulinarische Hochburg bekannt.
Der Bauernmarkt Nuovo Mercato di Testaccio bietet seit mehr als einem Jahrhundert Obst, Gemüse, Käse und mehr an. Vor einigen Jahren ist er in eine moderne Halle gezogen und auch das kulinarische Angebot ist moderner geworden. Hier kannst du zum Beispiel Supplì probieren, frittierte Reisbällchen mit Ragout und Mozzarella, oder hausgemachte Pasta „to go“ mitnehmen. Neben essbaren Highlights werden im Mercato auch Schuhe, Schmuck und Deko-Artikel verkauft.
Gut gestärkt, lohnt sich dann ein Ausflug auf den Cimitero Acattolico per gli Stranieri. Auf dem Friedhof für Nicht-Katholiken haben viele berühmte Künstlerinnen und Künstler ihre letzte Ruhestätte gefunden. Hier liegen unter anderem die romantischen Dichter Shelley und Keats begraben, ebenso wie einer von Goethes Söhnen.
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Der Cimitero acattolico, ein berühmter Friedhof im Stadtteil Testaccio.
© Quelle: imago images/H. Tschanz-Hofmann
Vom ältesten Teil des Friedhofs hast du einen guten Blick auf die ägyptische Pyramide di Caio Cestio, die sich der römische Prätor und Volkstribun Gaius Cestius Epulo im Jahr zwölf vor Christus als Grab bauen ließ. Architektonisch interessant ist auch der Monte Testaccio. Der künstliche Hügel entstand aus den Scherben zerbrochener Amphoren, die dort entsorgt wurden.
Essen in den ruhigen Ecken von Trastevere
Authentisches römisches Essen ist nicht immer leicht zu finden. Gute Chancen hast du in Trastevere. Die zahlreichen Restaurants, Trattorien und Pizzerien in dem trendigen Viertel sind gerade abends aber sehr gut besucht. Wenn du dort in Ruhe speisen möchtest, solltest du die geschäftigen Straßen deswegen meiden und stattdessen die ruhigeren Ecken entdecken.
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Das Viertel Trastevere in Rom.
© Quelle: imago images/Juanma Aparicio
Lonely Planet empfiehlt zum Beispiel das Restaurant Zia, das französisch-italienische Fusion-Küche serviert. Im Proloco Trastevere bekommst du Bretter mit lokal produziertem Käse und Fleisch sowie hausgemachte Pizza und Pasta und in der Pizzeria Romana gibt es Pizzen im römischen Stil mit einer hauchdünnen Kruste aus dem Holzofen.
Ein Rundgang durch die Centrale Montemartini
Es gibt kaum einen Ort in Rom, an dem Klassik und Industrie so nah beieinander sind wie in der Centrale Montemartini. Das ehemalige Kraftwerk war die erste öffentliche Einrichtung Roms zur Erzeugung von elektrischem Strom. Nachdem es 1963 stillgelegt wurde, diente es den Kapitolinischen Museen als Stauraum und wurde dann in eine offizielle Galerie umgewandelt.
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Das Museum Centrale Montemartini.
© Quelle: imago/Insidefoto
Heute ist es ein römisches Museum, in dem klassische Kunst ausgestellt wird. Zwischen alten Turbinen und Dieselmotoren stehen hier filigrane Marmorstatuen, Kunstschätze aus Tempeln, Fresken, Bilder und Büsten, die im einstigen Zentrum der Stadt gefunden wurden.
In Cinecittà auf den Spuren von Filmstars wandern
Wenn du sehen möchtest, wo Filme wie „La vita è bella“, „Ben Hur“ oder „Gangs of New York“ gedreht wurden, solltest du dir die Cinecittà-Studios nicht entgehen lassen. Seit ihrer Eröffnung wurden dort bereits Hunderte von Filmen gedreht, 47 davon bekamen sogar einen Oscar.
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Filmset in der Cinecittà in Rom.
© Quelle: imago images/xchgvisualx
Die Cinecittà liegt am südöstlichen Stadtrand Roms und ist mit der U‑Bahn einfach zu erreichen. Einen großen Ansturm musst du hier aber nicht befürchten. Ganz im Gegenteil gilt die Filmstadt als kleiner Geheimtipp. Um die aufwendig gebauten Kulissen zu erkunden, musst du eine Führung buchen. Außerdem gibt es ein Museum, in dem Kostüme, Kameras und Ausschnitte der dort produzierten Filme gezeigt werden.
Ein Shopping-Bummel durch Monti
Einkaufsstraßen wie die Via del Coros und die Via dei Condotti nahe der Spanischen Treppe sind beliebte Touristenhotspots. Wenn du lieber in Ruhe shoppen oder bummeln gehen möchtest, empfiehlt sich ein Spaziergang durch Monti, eines der ältesten Viertel in Rom. Einst war es das Rotlichtviertel der Stadt, doch die Zeiten sind längst vorbei.
Stattdessen säumen Vintage-Läden und Boutiquen die ockerfarbenen Straßen zwischen dem Kolosseum und dem Bahnhof Termini. Am Wochenende findet hier der Mercato Monti Urban Market statt. In den Auslagen und Verkaufsräumen findest du handgefertigte Kleidung, Kunsthandwerk und Schmuck.
An den Hauswänden wächst Efeu und durch die engen Gassen düsen Vespas. In Monti kannst du das Rom entdecken, das man von der Kinoleinwand kennt. Als Herzstück des Viertels gilt die Piazza della Madonna dei Monti.
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Der Catecumeni-Brunnen auf der Piazza Della Madonna Dei Monti.
© Quelle: imago images/Juan Antonio Alonso
Hier steht die imposante Marienkirche, die als eine der schönsten Kirchen Roms gilt, und ein großer Brunnen. Mittags kannst du im Viertel in Ruhe ein Eis schlecken. Abends wird es hier laut und bunt, wenn hippe Bars und Kioske Nachtschwärmende anziehen.
Eine Radtour durch den Park Appia Antica
Raus aus dem Stadttrubel, rein ins Grüne. Vom südöstlichen Teil Roms erstreckt sich der Regionalpark Appia Antica bis nach Marino. Das weitläufige Gelände befindet sich an der beliebten altrömischen Straße Via Appia Antica und ist voll von antiken Schätzen, archäologischen Überresten und Ruinen.
Der Park steht unter Naturschutz und bietet über 70 Tierarten ein Zuhause, unter anderem Kaninchen, Füchsen, Schildkröten und Fischen. Wanderwege und mehrere Fahrradstrecken führen durch den Park, auf denen du das grüne Idyll erkunden kannst.
Spannend ist auch eine unterirdische Erkundungstour: An der Via Appia Antica findest du mehrere öffentlich zugängliche Katakombenanlagen wie die Katakomben des Calixtus und die Katakomben der Domitilla, die du besuchen kannst.
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Gang mit Grabnischen im unterirdischen Friedhof der Sebastians-Katakombe.
© Quelle: imago/imagebroker
In Nischen im vulkanischen Tuffstein unterhalb der Stadt wurden die Toten beerdigt, ihre Ruhestätten sind an vielen Stellen mit farbigen Ornamenten verziert.
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