Kalmthoutser Heide: Farbenmeer zwischen Holland und Belgien
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Die Kalmthoutser Heide bei Sonnenaufgang.
© Quelle: imago images / blickwinkel
In den sandigen Pinien- und Kiefernwäldern zwischen den Niederlanden und Belgien verbirgt sich eine zauberhafte Landschaft, in die sich immer mehr Reisende verlieben: die Heide im Grenzpark Kalmthoutse.
Nicht, weil es im 60 Quadratkilometer großen Schutzgebiet besonders spektakuläre Attraktionen gibt. Nein, ganz im Gegenteil. Die Heidelandschaft vor den Toren der trubeligen Großstadt Antwerpen wird vor allem für eines geschätzt: absolute Ruhe.
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Die Kalmthoutser Heide teilt sich in vielfältige Regionen auf. Seen, Wälder und Hügel wechseln sich mit Sanddünen ab.
© Quelle: imago images/blickwinkel
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Damit gemeint ist nicht einfach nur ein subjektives Empfinden. Offizielle Messungen haben ergeben, dass der Geräuschpegel im grenzüberschreitenden Naturpark überwiegend unter 35 Dezibel liegt. Das entspricht in etwa einem Flüstergeräusch oder sanftem Blätterrascheln. In Belgien und den Niederlanden wird die Heide deshalb als „Drei-Sterne-Ort der Stille“ beworben, was viele lärmgeplagte Menschen aus den umliegenden Metropolregionen anzieht, die nach Ruhe und Erholung suchen.
Keine Autos, keine Flugzeuge, keine Bauarbeiten, keine Industrie: Im Grenzpark Kalmthoutse können sich die Besucherinnen und Besucher allenfalls vom Gezwitscher der Singvögel und dem Brummen der Libellen ablenken lassen – obwohl sich die Kräne des Antwerpener Hafens von den Aussichtstürmen in der Heide schon deutlich erkennen lassen.
Doch die idyllische Landschaft bietet nicht nur Entspannung für die Ohren. Sie ist auch ein Augenschmaus. Ganz gleich, aus welcher Himmelsrichtung man in den Naturpark einsteigt: Das wohlige Violett, das sich entlang der sanftbraunen Dünen erstreckt, fügt sich wie in einem meisterlichen Gemälde mit dem kräftigen Grün der Bäume zu einem faszinierenden Farbenmeer zusammen, in das man tief eintauchen möchte. Dazwischen verbergen sich kleine Moor-Seen, über denen bei Sonnenaufgang mystische Nebelfelder wabern.
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Mystischer Anblick: Bei Sonnenaufgang wabern Nebelfelder über die Moor-Seen.
© Quelle: imago images/blickwinkel
Der Grenzpark Kalmthoutse ist ein Kunstwerk der Natur, das aus der Ferne wirkt – und erst beim genaueren Hinschauen seine Geheimnisse preisgibt. Das Heidegestrüpp in den Dünen bietet zum Beispiel dem fleischfressenden Sonnentau, (ungefährlichen) Schlingnattern, Waldeidechsen sowie etlichen Schmetterlings- und Libellenarten eine Heimat. An den Moor-Seen mischt sich das Quaken seltener Frösche mit den Lauten des ebenso seltenen Großen Brachvogels.
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Eine Schwarze Heidelibelle trocknet in der Kalmthoutser Heide den Morgentau auf ihren Flügeln.
© Quelle: imago images/Nature in Stock
In den Wäldern verstecken sich Rehe, Füchse und Baummarder, während das unaufhörliche Hämmern verschiedener Spechtarten die Gesänge verschiedenster Vogelarten untermalt. Von weit oben ertönen die Rufe von Wespenbussarden und Baumfalken, die auf der Suche nach Beute über den Dünen, Mooren und Wäldern ihre Runden drehen.
Der vielfältige Naturpark lässt sich am besten zu Fuß erkunden. Es gibt 25 ausgeschilderte Routen mit Gesamtlängen zwischen 1,7 und 24 Kilometern, auf denen sich sowohl Familien mit Kindern als auch anspruchsvollere Wanderinnen und Wanderer wohlfühlen können. Fast alle Routen haben thematische Schwerpunkte. Mal stehen die Dünen, mal die Schmetterlinge, mal die Schafe im Mittelpunkt. Unterwegs laden Bänke zu Picknick-Pausen ein. Apropos Schafe: Die wolligen Vierbeiner sind sozusagen die Landschaftsgärtner der Heidelandschaft – mit Unterstützung von ebenso wolligen Kühen.
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An einem Weg durch die Kalmthoutser Heide markieren kleine Schilder auf einem Pfahl die Themenschwerpunkte. Wanderinnen und Wanderer müssen manches Mal über Zäune für die Schafs- und Kuhherden hinwegsteigen.
© Quelle: imago images/blickwinkel
Die Kalmthoutser Heide wird von Haupttoren in vier verschiedenen Orten mit Unterkünften und Touristen-Informationen eingegrenzt. Hinter den einzelnen Toren unterscheidet sich die Heidelandschaft teils deutlich. Das Tor Volksabdij ist aufgrund den vielen Aufs und Abs in der abwechslungsreichen Landschaft am „Brabanter Wall“ eher für aktive Wanderinnen und Wanderer sowie Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer geeignet.
Auch Hemelrijk gilt als guter Einstieg für Radfahrende und bietet mit dem „Karrenmuseum“ für historische Kutschen auch ein kulturelles Highlight. Das Tor De Vroente lässt sich gut per Bahn erreichen und ist ein beliebter Startpunkt für Familien. Für die Kleinen gibt es „Trainingscenter“, in denen die Natur der Kalmthoutser Heide spielerisch erklärt wird.
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Malerisch: In den Moor-Seen spiegelt sich der belgisch-niederländische Himmel.
© Quelle: imago images/blickwinkel
Das Tor Ravenhof in Belgien ist für ein gleichnamiges Schloss mit einem idyllischen Park am Rand der Innenstadt von Torhout bekannt. Das zugängliche Gemäuer ist von einem Wall umringt und beherbergt ein Museum über Keramikkunst im 19. Jahrhundert.
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Das heutige Schloss Ravenhof stammt aus dem 16. Jahrhundert und sitzt in einem idyllischen Park in Torhout.
© Quelle: imago images / blickwinkel
Für Radfahrerinnen und Radfahrer beginnt an allen Toren eine jeweils etwa 30 Kilometer lange Rundstrecke, die zu den schönsten Orten der einzelnen Heideregionen führt. Speziell für Mountainbikerinnen und Mountainbiker soll es künftig eigene Routen auf der niederländischen Seite geben. Der Park darf auch per Pferd erkundet werden.
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