Katar lockert zum 1. November die Einreisebestimmungen für Fußball-Fans
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Am 20. November startet in Katar die Fußball-Weltmeisterschaft.
© Quelle: Christian Charisius/dpa
Berlin/Doha. Kurz vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft lockert Gastgeber Katar seine Corona-Einreisebestimmungen. So müssen Fans aus dem Ausland ab dem 1. November keinen Corona-Test mehr vorlegen, wie das katarische Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. Voraussetzung für die Einreise bleibe aber weiterhin eine vollständige Impfung gegen das Virus.
Außerdem entfällt für Einreisende am 1. November die Pflicht zum Herunterladen der Gesundheits-App Etheraz, so das Gesundheitsministerium auf seiner Website. Die App sei nur noch für den Besuch von Krankenhäusern und Arztpraxen erforderlich.
Weitere Einreiseregeln ab dem 1. November
Dafür ist die Einreise nach Katar ab dem 1. November vorübergehend nur noch mit der sogenannten Hayya-Card möglich. Für diese „Fan-ID“, wie die Organisatoren sie nennen, können sich ausschließlich Inhaberinnen und Inhaber von WM-Spiel-Tickets registrieren.
Wer ein Ticket besitzt, kann dann noch bis zu drei Personen benennen, die auch ohne Ticket eine Hayya-Card erhalten und damit (auch später als der Ticketinhaber) einreisen können. Dafür wird jedoch für alle über zwölf Jahren eine Gebühr von rund 140 Euro (500 Katar-Riyal) fällig.
Mit genügend Vorlauf registrieren
Die Hayya-Card ist bis zum 23. Dezember die Voraussetzung für eine Einreise nach Katar, heißt es auf dem offiziellen Hayya-Portal. Dort werden viele Fragen rund um die „Fan-ID“ beantwortet.
Beispielsweise dazu, mit wie viel Vorlauf man sich registrieren sollte: Bis zur vorläufigen Genehmigung nach Prüfung der persönlichen Daten dauert es demnach fünf Kalendertage. Weitere 24 Stunden kann die Bestätigung der Unterkunft dauern, die man ebenfalls angeben muss, um die Karte zu erhalten.
Einreiseerlaubnis parat haben
Wichtig zu wissen: Wer die Hayya-Card genehmigt bekommt, erhält außerdem per E-Mail eine Einreiseerlaubnis zugeschickt. Die sollte man am Flughafen parat haben – digital oder ausgedruckt.
Die Hayya-Card selbst kann man digital auf der gleichnamigen App auf dem Smartphone vorzeigen. An zwei Stellen in Katar kann man sie sich auch einmalig ausdrucken lassen. Sie berechtigt unter anderem zur kostenlosen Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in Katar.
Wer nur für ein Spiel nach Katar fliegt, weil er etwa in den Vereinigten Arabischen Emiraten sein Hotel hat, muss über das Hayya-Portal einen sogenannten „Matchday Visit“ (Spieltagsbesuch) beantragen. Damit kann man bis zu 24 Stunden in Katar bleiben.
50 Tage vor WM-Start: Wie bereit ist Gastgeber Katar für das Turnier?
Eine Woche lang war RND-Reporter Roman Gerth in Katars Hauptstadt Doha unterwegs - Einblicke in die Vorbereitungen des WM-Gastgebers.
© Quelle: RND
Apps dringen in Privatsphäre ein
Apps, wie die bislang noch erforderliche Gesundheits-App Etheraz und die App für die Hayya-Card rufen bei Technik-Fachleuten große Bedenken aus. Diese könnten beispielsweise permanent den Standort des Smartphones ermitteln oder verhindern, dass sich das Gerät ausschaltet, wie der norwegische Rundfunk NRK berichtet.
Deren Sicherheitsmanager hat die Apps genauer geprüft. Das Fazit des NRK-Sicherheitsexperten: Es sei nicht sein Job, Reisehinweise zu geben. Aber persönlich würde er niemals sein eigenes Smartphone mit nach Katar bringen.
Datenschutz-Bedenken bei Ein- und Ausreise
Außerdem wird noch darauf hingewiesen, dass in Katar von den Behörden „intensiv digitale Technologen“ genutzt werden. Videokameras sind flächendeckend im Einsatz. Bei der Ein- und Ausreise erfolgt auch eine biometrische Erfassung mittels Gesichtsscanner und Bildabgleich.
Das alles entspricht in vielen Fällen „nicht dem deutschen beziehungsweise europäischen Verständnis von Datenschutz“, schreibt das Auswärtige Amt dazu.
RND/jaf/dpa