Lufthansa ändert Flugplan: Umwege bei Fernost-Flügen
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Passagiermaschinen der Lufthansa stehen auf dem Rollfeld des Flughafens Frankfurt.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Frankfurt/Main. Wegen des Kriegs in der Ukraine strickt die Lufthansa ihre Flugpläne nach Fernost um. Den russischen Luftraum will der Konzern mit seinen verschiedenen Fracht- und Passagier-Gesellschaften mindestens für die kommenden sieben Tage meiden.
Damit sind erhebliche Umplanungen bei Flügen nach China, Japan und Korea notwendig, wie Unternehmenssprecher am Sonntag bestätigten. Die Flugzeuge sollen Russland südlich umfliegen.
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Lufthansa-Flüge kehren um
In der Nacht zum Sonntag waren zwei Passagierjets umgekehrt und nach Deutschland zurückgeflogen. Am Sonntag wurde eine Verbindung nach Seoul umgeplant und fünf Flüge von Frankfurt und München zu russischen Zielen gestrichen. Eine genaue Anzahl betroffener Passagiere nannte die Fluggesellschaft nicht.
Die Frachttochter Lufthansa Cargo, die in Friedenszeiten etwa sieben Russlandüberflüge pro Tag absolviert, musste zunächst für Samstag und Sonntag drei China-Flüge nach Chengdu und Hongkong streichen. Nunmehr werde jede einzelne Verbindung umgeplant, sagte eine Sprecherin. Man rechne auf den neuen Routen mit Flugzeitverlängerungen um ein bis zwei Stunden. Die Maschinen könnten wegen des höheren Kerosinbedarfs zwischen 5 und 20 Prozent weniger Fracht laden, was zu einem geringeren Platzangebot führe.
Steigende Preise und Lieferketten-Engpässe drohen
Das dürfte im ohnehin stark ausgelasteten Frachtverkehr zu weiter steigenden Preisen und möglichen neuen Engpässen in den Lieferketten führen. Der Weg über Sibirien ist die mit Abstand kürzeste Verbindung zwischen Mitteleuropa und Fernost. Der russische Staat hat sich in der Vergangenheit den „Sibirien-Transit“ mit Überfluggebühren bezahlen lassen, die nun entfallen. Auf den südlichen Alternativrouten müssen ebenfalls Überflugrechte organisiert und bezahlt werden.
RND/dpa