Lübeck/Lensahn. Der 19. Spieltag der Verbandsliga Süd-Ost wurde an diesem Sonntag mit gleich drei Begegnungen abgeschlossen. Nachdem am vergangenen Samstag der Ratzeburger SV überraschend Punkte gegen den TSV Eintracht Groß Grönau liegengelassen hat, wollte man auf Seiten des SC Rapid Lübeck diese Vorlage nutzen, um den Meisterschaftskampf wieder ultimativ spannend zu machen.

SC Rapid Lübeck – SVG Pönitz 3:0

Der Tabellenzweite empfing den Tabellendritten! Im absoluten Verbandsliga-Topspiel des 19. Spieltages gastierte die SVG Pönitz beim SC Rapid Lübeck. Die ersten beiden guten Torchancen gab es unmittelbar nach Anpfiff der Partie auf Seiten der SVG zu verzeichnen. Zweimal konnten beste Gelegenheiten jedoch nicht für sich genutzt werden. Im direkten Gegenzug machte es der SCR dann deutlich besser: Maximilian Hamann nutzte einen Abspielfehler der SVG-Defensive für sich und schob eiskalt zur frühen Führung ein (3.). In der Folge hatte Rapid etwas mehr vom Spiel, auch wenn die Zuschauer am Kasernenbrink kein Offensivspektakel sehen sollten. Im zweiten Durchgang erzielte Mustafa Conteh schließlich den für den SC Rapid beruhigenden 2:0-Treffer, der angesichts des Spielverlaufes auch nicht unverdient war. Die SVG Pönitz versuchte in der Folge, den Bock noch einmal umzustoßen, strahlte an diesem Sonntag aber zu wenig Gefahr im letzten Drittel aus. Dennis Müssig machte den Sack mit dem Treffer zum 3:0 dann endgültig zu und ließ die Blau-Gelben jubeln (90+7.). „Nachdem die ersten beiden Chancen auf das Konto der Pönitzer ging, standen wir in der Folge defensiv sehr gut. Das war sicherlich kein Fußball-Leckerbissen – es gab nur wenig hochkarätige Chancen im gesamten Spiel. Unser Sieg geht am Ende aber völlig in Ordnung. Vielleicht fällt das 3:0 am Ende etwas hoch aus – ein so souveräner Sieg war das heute nämlich trotz des positiven Ausganges für uns nicht“, so das Fazit von SCR-Trainer Christian Arp, dessen Mannschaft Tabellenführer Ratzeburger SV wieder ordentlich Druck im Kampf um die Meisterschaft verschafft. Sein Gegenüber, SVG-Coach Christian Born, wirkte hingegen etwas gebrochener: „Wir waren vorne überhaupt nicht effizient genug. Dass Rapid dann die Chancen nutzt, die sie bekommen, zeichnet eine Spitzenmannschaft dann auch einfach aus. In der zweiten Hälfte waren wir in der Offensive nicht zwingend genug, sodass wir es nicht schafften, noch einmal heranzukommen.“ Grund zur Freude gab es jedoch auch auf Seiten der SVG immerhin ein wenig, denn mit Jarne Schulz und Tim Oliver Iden feierten zwei Spieler ihre jeweiligen Comebacks nach langen Verletzungspausen.

TSV Lensahn – SV Hamberge 0:3

Ebenfalls einen 3:0-Erfolg einfahren konnte der SV Hamberge in seinem Gastspiel beim abstiegsbedrohten TSV Lensahn. Gelang der Mannschaft von Trainer Kambiz Tafazoli in der ersten Hälfte noch kein Treffer, wurde der Bann schließlich in der 55. Minute mit dem 1:0-Treffer durch Maximilian Burmester gebrochen. Per Sonntagsschuss brachte er seine Farben in Front. Der TSV Lensahn, dem an diesem Sonntag insgesamt nur wenig gelingen sollte, war spätestens ab diesem Zeitpunkt völlig von der Rolle und schaffte es nicht mehr, sich aufzuraffen. Niclas Lange (71.) und Jonas Lange (88.) erhöhten für den gastierenden SVH bis auf 3:0. Beide Tore resümierten aus verwandelten Elfmetern, die der eingewechselte Dominic Reich herausholte, indem er aus jeweils halbrechter Position in den Strafraum eindrang und schließlich nur mit Foulspielen gestoppt werden konnte. „Nun wird es für uns natürlich richtig schwer, die Klasse doch noch zu halten“, gab TSV-Coach Rathke nach der Partie gegenüber den LN zu. „Wir haben unverständlicherweise ein sehr schlechtes Spiel absolviert und zu wenig Biss an den Tag gelegt. Vielleicht war die Last, mit einem Sieg einen tollen Anschluss an die Nichtabstiegsränge schaffen zu können, heute für einige zu groß“, so Rathke. Hamberge-Trainer Tafazoli hingegen zog ein glückliches Fazit: „Wir waren heute von Beginn an das bessere Team. Zunächst hatte uns im letzten Drittel noch die Durchschlagskraft gefehlt, aber nachdem wir auch in der zweiten Halbzeit den Druck aufrechterhalten konnten, gelang uns schließlich der verdiente 1:0-Treffer. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung heute.“ Der SV Hamberge verschaffte sich mit diesem Sieg einen 8-Punkte-Puffer zur Abstiegszone, der TSV Lensahn bleibt auf Abstiegsplatz 11.

SV Azadi Lübeck – SG Sarau/Bosau 0:2

Mit 2:0 konnte die SG Sarau/Bosau sein Gastspiel beim SV Azadi Lübeck gewinnen. Philipp Truschkowski avancierte dabei zum Matchwinner, erzielte im ersten Durchgang gleich zwei Tore (4., 36.) und brachte seine Mannschaft somit auf die Siegerstraße. Zwar hatte der SV Azadi Lübeck vor allem im ersten Durchgang eigene gute Gelegenheiten, doch die Chancen-Ausbeute des Gastgebers war an diesem Tag mangelhaft. „Vor allem nach Standards bereiteten sie uns gewaltige Probleme. Da haben wir Glück gehabt, dass sie mit ihren Chancen so schludrig umgegangen sind“, so SG-Coach Tony Böhme nach der Partie. „Im Großen und Ganzen ist der Sieg gerechtfertigt, die SG war in kämpferischer Hinsicht die bessere Mannschaft“, meint Azadi-Coach Nauzad Hassan, der selbst bereits früh verletzungsbedingt das Feld verlassen musste. „Dass wir so früh im Spiel direkt umstellen mussten, spielte uns sicherlich nicht in die Karten. Das machte es uns etwas schwerer, die Spielkontrolle zu bewahren“, so der Azadi-Coach. Die SG Sarau/Bosau beförderte sich mit diesem Sieg ins gesicherte Tabellenmittelfeld und belegt nun Platz 7. Trotz der Niederlage muss sich auch der SV Azadi Lübeck noch keine großartigen Sorgen im Hinblick auf die Abstiegsränge verschaffen – noch beträgt der Abstand acht Punkte.

LN