1. FC Phönix Lübeck: Stimmen zum Klassenerhalt: „Alles andere ist mir heute scheißegal“
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Nach dem Abpfiff hoben die Adler ab. Das sagen Spieler und Verantwortliche.
© Quelle: Agentur 54°
Lübeck. Riesenjubel bei den „Adlerträger“. Die Elf von Trainer Oliver Zapel bleibt Regionalligist. Am letzten Spieltag haben die Kicker vom 1. FC Phönix Lübeck nach dem vermeldeten 3:2-Erfolg über den SV Werder Bremen II tatsächlich noch den Klassenerhalt geschafft. Als Schiedsrichter Behrens die Partie um 15.53 Uhr abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen. Die LN warfen sich in das Getümmel und gingen auf Stimmenfang.
Trainer Oliver Zapel (1. FC Phönix Lübeck): „Bei mir war keine Schock-Starre. Bei wusste, dass wir eine besondere Mannschaft sind mit besonderen Energieleistungen besonders in den letzten Minuten. Und ich wusste auch, dass so eine Saison für uns nicht enden konnte. Ich habe die Werderaner beobachtet. Sie haben früh gewechselt. Die Wechsel, die sie vollzogen haben, waren aus meiner Sicht ein Impuls für uns. Die Spieler, die reingekommen sind, waren der Situation in vielen Bereichen nicht mehr gewachsen. Das hat meine Mannschaft sofort gespürt und einen Gang draufgelegt. Für mich war klar, dass das Spiel erst vorbei ist, wenn wir das Ding über die Linie gepresst haben. Das hat mich stark an den Aufstieg damals mit Eichede erinnert. Das war ähnlich. Das war damals schon ein brutales Coaching, was erforderlich war. Aber heute die Mannschaft aus dieser Tristesse herauszuholen, das hat mich viele Körner gekostet. Das muss ich einfach auch mal an dieser Stelle sagen.“
Sportdirektor Frank Salomon (1. FC Phönix Lübeck): „Ich will mich nicht als den aller Kühlsten darstellen. Ich habe schon eine Menge Erfahrung. Das ist sicherlich so. Ich war im Vorwege recht ausgeglichen. Aber wenn es dann plötzlich 1:2 steht, kommen auch plötzlich die Gedanken, hast du Lust mit nach Wolfsburg zu fahren oder bist du ganz raus. So kann das kommen. Ich war in den letzten Wochen immer recht positiv und habe daran geglaubt, weil die Mannschaft viel gearbeitet hat. Das wäre jetzt auch nicht gerecht gewesen, wenn wir einen Abstieg erlitten hätten. Jetzt haben die Jungs es heute gezeigt, wie es geht. Werder Bremen war wahrscheinlich die technisch stärkere Mannschaft, die haben auch alles reingelegt. Die Entscheidungen des Schiedsrichters waren oft gegen uns. Wir haben immer wieder den Punkt gefunden, wo wir uns wieder aufgerichtet haben. Das war dann das 2:2. Dass wir dann noch den Sieg machen, ist natürlich großartig und setzt viel Freude aus.“
Der zweifache Torschütze Haris Hyseni (1. FC Phönix Lübeck): „Es war eine schwierige Saison für mich, nach Verletzungen zurückzukommen. Ich hatte nur zweimal trainiert und stand trotzdem in der Startaufstellung. Ich habe es eineinhalb Stunden vor dem Spiel erfahren. Unser Trainer kennt mich lange und hat Vertrauen in mich. Er weiß, dass ich mein Herz auf dem Platz liegen lasse, wenn es um die Mannschaft und den Verein geht. Das habe ich heute getan über 90 Minuten. Ich war auch stehend K.o. Wir haben es trotzdem noch geschafft. Ich bin überglücklich. Wir sind immer gefährlich in den letzten Minuten, machen da immer irgendetwas. Wir kommen zurück und haben bis zur letzten Minute darauf geglaubt. Mit dem 2:2 waren wir ohnehin im Vorteil, weil wir dann auch richtig Druck gemacht haben und den Sieg haben wollten. Wir sind überglücklich, dass wir das noch gewuppt haben und können uns jetzt freuen auf eine Riesenfeier.“
Siegtorschütze Hendrik Wurr (1. FC Phönix Lübeck): „Achterbahn der Gefühle das Spiel. Das beschreibt richtig die ganze Saison. Erst haben den Höhepunkt mit dem 1:0, waren relativ sicher im Spiel. Warum auch immer liegen wir dann auf einmal 1:2 hinten. Bei uns herrschte kurzzeitig eine Schock-Starre. Dann haben wir kurz umgeordnet. Bremen hat wohl gedacht, das Ding ist schon durch. Wir wussten, was wir für eine Moral in vielen Spielen gezeigt haben. Überragend, dass wir es kurz vor Schluss noch geschafft haben.“
Mittelfeldspieler Mateusz Ciapa (1. FC Phönix Lübeck): „Was soll ich sagen, ein super Gefühl. Ich habe nach dem 1:2 noch daran geglaubt. Ein toller Abschied von den Fans. Wie es bei mir weitergeht, wird man sehen. Wahrscheinlich habe ich mit den Jungs das letzte Mal zusammengespielt. Einfach toll.“
Verteidiger Kenny Korup (1. FC Phönix Lübeck): „Ich kann es nicht genau sagen, was hier heute passiert ist. Wir haben auf der Bank die Zwischenstände mitbekommen, was ja auch nicht so rosig war. Nach dem 2:2, der geilen Aktion von Jayden, ging der Schalter wieder hoch. Dann war mir klar, dass wir das Ding noch drehen. Die Saison war so ein Auf und ab. Wir sind einfach überglücklich, dass wir das Ding nach Hause gebracht haben.“
Linksverteidiger Marcel Holzmann (1. FC Phönix Lübeck): „Ganz ehrlich. Heute ist es scheißegal, wie der Spielverlauf war. Am Ende zählt nur der Sieg, die drei Punkte. Wir sind fix oben. Alles andere ist mir heute scheißegal. Jetzt geht’s erstmal in den Urlaub. Ich habe immer gesagt, dass ich mich hier sehr wohl fühle mit dem Trainerteam und so weiter. Ich habe eine spezielle Rolle hier einnehmen dürfen als ältester Spieler.“
LN