Fußball-Landesliga

4:3 – Heinze schießt Preußen Reinfeld im Top-Spiel spät zum Sieg

Mark Heinze (l.) wurde zum Reinfelder Matchwinner, als ein Zuspiel des starken Dennis Lie zum 4:3 nutzte.

Mark Heinze (l.) wurde zum Reinfelder Matchwinner, als ein Zuspiel des starken Dennis Lie zum 4:3 nutzte.

Kaltenkirchen/Lübeck/Henstedt-Ulzburg/Sereetz. Kaltenkirchener TS – SV Preußen Reinfeld 3:4. KTS-Trainer René Sixt hatte dem Ligaprimus aus dem Kreis Stormarn im Vorfeld des Gipfeltreffens einen "heißen Tanz" versprochen und fand diese Prophezeiung nach Abpfiff bewahrheitet. "Es war ein geiles Spiel", befand Sixt trotz der Pleite des Aufsteigers, der sich nach einer Aufholjagd kurz vor Schluss in Unterzahl das spielentscheidende 3:4 fing (90.). Philipp Bosbach hatte die Gäste nach Vorlage von Dennis Lie in einer Kombination der Wiedergenesenen in Führung geschossen (14.), bevor Oliver Panknin eine Preußen-Flanke unglücklich im eigenen Tor unterbrachte (24.). Der Anschlusstreffer der Hausherren, den Jonas Jeschke qua abgefälschtem Distanzschuss besorgte (34.), wurde nur Sekunden später durch Lies 3:1 beantwortet (35.). Nach dem Seitenwechsel verpasste es Reinfeld, bei vorhandenen Möglichkeiten die Führung auszubauen. "Dass es nochmal spannend wird, haben wir uns ein Stück weit selbst zuzuschreiben", bekannte Trainer Jan-Christian Hack. So gelang Finn-Luca Rerop mit einer Einzelleitung der Anschlusstreffer (57.), in dessen Folge die Hausherren auf den Ausgleich drängten. In diese Phase des Spiels fiel der Platzverweis für KTS-Mann Nidal Cicek, der für ein Einsteigen von hinten in der Reinfelder Hälfte die Rote Karte sah (62.). "Ich denke, dass man hier auch Gelb hätte zeigen können. Vielleicht ist uns der Platzverweis aber tatsächlich zu Gute gekommen. Wir sind dann "all-in" gegangen und Reinfeld begann zu schwimmen", berichtet Sixt, der in der Folge sah, wie sein Goalgetter Rerop (jetzt 10 Saisontreffer) mit einer ähnlichen Aktion wie beim 2:3 den Ausgleich markierte (75.). Das letzte Wort im Schlagabtausch behielten derweil die Preußen: Fünf Minuten nach seiner Einwechslung bekam Mark Heinze einen von Lie hinter die Kette gespielten Ball, spielte "Kaki"-Schlussmann Guckel aus und vollstreckte zum umjubelten 4:3 für seine Farben. "Es war ein Spiel mit Höhen und Tiefen, in dem wir zwischenzeitlich den Faden verloren haben", bilanzierte Hack. "Es ist wichtig, dass wir auch nach dem Ausgleich weiter an uns geglaubt haben, am Ende ist der Sieg nicht unverdient. Ein Kompliment gebührt Kaltenkirchen, sie haben uns einen Fight geboten." "Das war ein Riesenspiel von den Jungs", lobte Sixt seine Mannschaft. "Wir nehmen mit, dass wir gegen Teams wie Reinfeld mithalten können. Der Spielverlauf ist bitter für uns, einen Punkt hätten wir meiner Meinung nach heute auf jeden Fall verdient gehabt."

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

1. FC Phönix Lübeck II – Eutin 08 3:1. "Wir haben uns heute komplett selbst geschlagen", zeigte sich 08-Trainer Dennis Jaacks nach der Partie genervt. Wie bereits am vergangenen Samstag beim 0:o gegen Henstedt-Ulzburg brachte sich seine Mannschaft durch mangelhafte Chancenverwertung um den Lohn. So ließen Tim Schüler und Sören Lepin vor 115 Zuschauern am Flugplatz bereits in der ersten Halbzeit beste Chancen auf die Führung der Gäste aus, während Lübecks Alex Kurjanov ein nachlässiges Defensivverhalten der Rosenstädter auf der anderen Seite zum 1:0 nutzte (20.). Nach einem Steckpass von Lukas Schulz glich Leon Dippert mit einer sehenswerten Einzelaktion aus (27.). "Das macht er weltklasse. Eutin hätte das Spiel nach dem Ausgleich drehen können", gab Phönix-Ligamanager Gabriel Lopes zu, der wie Trainer Daniel Safadi von Schiedsrichter Steffen Brandt mit der Gelben Karte bedacht wurde. Stattdessen nutzten die Hausherren einen individuellen Aussetzer eines Eutiner Abwehrspielers zum 2:1 durch Michael Saar (45.+1), nach dessen Treffer die Teams direkt in die Kabinen gingen. "Danach war es ein Spiel auf Augenhöhe", kommentierte Jaacks den zweiten Durchgang. Der Reigen der vergebenen Eutiner Torchancen fand schließlich in der 83. Minute seinen Höhepunkt, als der eingewechselte Iber Osdautaj den Ball nach einer Flanke aus Kürzestdistanz nicht ins Tor, sondern in die Arme von Nico Heyden im Tor der Adler köpfte. Heyden schlug den Ball in der Folge direkt nach vorne, wo Jermain de Guzman den Spielzug zum Entsetzen der Ostholsteiner vollendete (84.). "Wir lassen die 1000-prozentige Chance zum 2:2 aus und kassieren dann das 1:3. Aufgrund solcher Dinger müssen wir uns den Schuh heute selbst anziehen", grollte Jaacks. "In der ersten Halbzeit haben wir es nicht gut gemacht, im zweiten Durchgang habe ich uns dann besser gesehen. Ich denke, dass der Sieg daher minimal verdient ist", resümierte "Gabi" Lopes für die nun zweitplatzierten Lübecker.

SV Henstedt-Ulzburg – Büchen-Siebeneichener SV 2:0. Nachdem Arne Hahn in der Anfangsviertelstunde die gute Gelegenheit auf das 1:0 für die Gäste ausließ, hatten diese in der Folge Glück, dass Max Spreitzer in Diensten der Hausherren einen Handelfmeter vergab (38.). "Zu Beginn hatten wir wenig Zugriff, mit Verlauf der ersten Halbzeit das Spiel dann aber voll im Griff", erklärte Henstedts Trainer Christian Pusch, der von "extrem wichtigen drei Punkten" sprach. Diese machte seine Mannschaft erst ganz zum Ende der Partie fest. Luke Hubach traf nach einem Standard per Kopf zum 1:0 (86.). "Büchen hatte danach die Chance, das 1:1 zu erzielen, da hätten wir uns nicht beschweren dürfen", erklärte Pusch. Als die Lauenburger in der Nachspielzeit aufmachten, fuhren die Segeberger einen Konter über Hubach, der an Jan Nessler im Tor der personell stark dezimierten Büchener scheiterte, bevor der eingewechselte Sven Günther im Nachsetzen die Entscheidung besorgte (90.+5). "Das war heute Not gegen Elend, insgesamt hatte die Partie kein Landesliga-Niveau", wollte BSSV-Trainer Jan Krey nichts beschönigen. "In den ersten 15 Minuten machen wir es gut, danach lassen wir die Tugenden, die es gebraucht hätte, um hier heute zu bestehen, leider einmal mehr vermissen. Nach dem 0:1 hatten wir die Doppelchance auf das 1:1, die wir auslassen."

Sereetzer SV – SSC Hagen Ahrensburg 3:0. In der ersten Spielminute vergab Rico Pohlmann im Eins-gegen-eins mit dem Sereetzer Schlussmann Denis Klassen die Großchance auf die Führung der Schlossstädter. "Danach haben wir Minute für Minute abgebaut. Die Niederlage ist am Ende auch in der Höhe verdient", gab Hagen-Trainer Aydin Taneli zu. Kamel Eljeh hatte die zu diesem Zeitpunkt bereits überlegenen Hausherren mit einer schönen Einzelaktion in Führung gebracht, belohnte sich mit dem Treffer für gute Leistungen in den letzten Wochen (21.). "Eigentlich müssen wir schon vor der Pause das 2:0 machen", erklärte SSV-Trainer André Frese, der dieses jedoch erst kurz nach Wiederanpfiff von Lennart Göhlert verwirklicht sah (49.). Einen Steckpass in die Tiefe verwertete Tim Hattermann in der Schlussphase schließlich zum 3:0-Endstand (83.). "Ein sehr, sehr verdienter Heimsieg. Wir haben nach der frühen Chance für Hagen die Spielkontrolle innegehabt. Wir sind zufrieden mit dem Auftritt und freuen uns jetzt auf einen schönen Mannschaftsabend", sagte Frese den LN nach Abpfiff. Kollege Taneli zeigte sich zerknirscht, in seiner Analyse aber klar: "Wir haben heute eines unserer schlechtesten Ligaspiele gemacht. Waren nicht am Mann, nicht an den zweiten Bällen und haben Sereetz viel zu viel Raum gelassen. Mit der Härte des Gegners hatten wir ebenso Probleme wie mit deren langen Bällen." Am kommenden Wochenende fahren die Ahrensburger zum Schlusslicht nach Breitenfelde (06.11., 14 Uhr), während Sereetz es mit Tabellenführer Preußen Reinfeld zutun bekommt (05.11, 16 Uhr).

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Von Bend Strebel

Mehr aus Regionalsport

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken