Handball-Bundestrainer im „SlowDown“-Hotel Travemünde
Alfred Gislason sieht WM-Start in Gefahr
Freunde aus alten Handball-Tagen: Piet Krebs (l.), der jetzt auf dem Priwall zu Hause ist, und Bundestrainer Alfred Gislason vor dem „SlowDown“-Hotel in Travemünde.
Handball-Bundestrainer Alfred Gislason (60) zu Besuch bei Kumpel Piet Krebs in der Beach Bay in Travemünde. Der Isländer im LN-Interview über kreative Ideen in der Corona-Krise, einen Ligastart im Januar, die WM in Ägypten, extreme Belastungen der Spieler, Gehaltsverzicht, Vorbereitungen für den Mülleimer und die zweite Welle.
Lübeck.Travemünde, Priwall. Handball-Bundestrainer Alfred Gislason (60) checkt im neuen „SlowDown“-Hotel ein. Ist der Isländer, der sich im 50-Seelen-Dörfchen Wendgräben bei Magdeburg in einem selbst ausgebauten Bauernhof sein Refugium geschaffen hat, auf Ostsee-Urlaub? „Nein, nein“, wehrt er lachend ab, „ich begleite den Jungen da in seine Rente.“ Gemeint ist Piet Krebs, Ex-Handballer, Ex-Kantholz, mit dem ihm seit 1983 eine enge Freundschaft verbindet. Es sind die Jahre im Trikot von Tusem Essen, wo sie auf Reisen das Zimmer und die Minibar geteilt, auf dem Parkett unzählige Erfolge gefeiert haben. Der Sportjournalist Krebs hat sein familiäres Rückzugsgebiet auf dem Priwall gefunden. Und Gislason schaute zum 63. vorbei. Ein Blitzbesuch. Dank Corona. Die Pandemie hat seinen Traum-Job zum sportlichen Alptraum gemacht. Statt Olympia-Vorbereitung ist Gislason jetzt ein Bundestrainer in der Warteschleife.