„Fast schon ein Skandal“: Phönix-Trainer Zapel wütet nach Testspiel-Pleite
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Frust bei Phönix-Torhüter Phil Kolvenbach (r.).
© Quelle: Josef Noveski/noveski.com
Oldenburg. Das „Wort zum Sonntag“ ist deftig, und die neue Woche beginnt heftig: „Fußball, Fußball, Fußball, jeweils ab 7.30 Uhr, Bettruhe 23 Uhr“, beschreibt Oliver Zapel das Programm im am Montag beginnenden dreitägigen Trainingslager des Regionalligisten 1. FC Phönix Lübeck im Uwe Seeler Fußball Park in Malente. Der Coach war nach der 4:5-Niederlage im Testspiel beim Oberligisten Oldenburger SV extrem angefressen.
Zwei Spiele in zwei Tagen keine Ausrede
„Fünf Gegentore sind fast schon ein Skandal“, schimpfte Zapel nach dem Abpfiff: „Auch wenn wir ein zusammengewürfelter Haufen waren, 80 Prozent auf dem Zahnfleisch krochen und wir in der Nacht zuvor erst um halb eins vom Spiel aus Eckernförde zurückgekommen waren, muss man über Ballbesitz kommen und darf sich nicht so auskontern und düpieren lassen.“
Oldenburg mit Auftakt nach Maß
„Die ersten 20 Minuten haben wir wie einstudiert sehr gut von hinten rausgespielt. Beim 2:0 lief der Ball wie im Schulbuch von hinten bis ganz vorne durch“, lobte OSV-Trainer Kevin Wölk seine durch Urlaub dezimierte Mannschaft. Finn Severin (13., 21.) hatte die Gastgeber mit 2:0 in Führung gebracht, ehe Gastspieler Roman Yalowenko (26.) und Sebastian Pingel (36.) ausglichen.
Entscheidung über Probespieler
„Roman wird nicht wiederkommen“, legte sich Zapel bereits am Samstag fest und kündigte eine schonungslose Analyse an: „Wir wollten die beiden Spiele in zwei Tagen. Jetzt werden wir den Sonntag nutzten und dann entscheiden, mit wem wir den Weg weitergehen werden.“ Von einigen Spielern werde man sich trennen, mit potenziellen Neuzugängen sei man laut Zapel „in diversen Gesprächen“. Möglicherweise werden einige bereits im Trainingslager zum Team stoßen. „Wir haben keine Zeit mehr“, drängt Zapel: „Am kommenden Wochenende steht der Belt-Cup an, danach folgt schon das erste Pflichtspiel im Landespokal.“
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Der Freistoß von Lucas Irmler schlägt abgefälscht zum 5:4 ein. Torwart Kolvenbach war bereits auf dem Weg in die andere Ecke.
© Quelle: Josef Noveski/noveski.com
Nach der Pause brachte Luke Sendzik (47.) die Adler erstmals in Front, doch der OSV schlug durch Jan-Eric Kränzke (70.) und Finn Severin (80.) zurück. Björn Lambach (85.) glich zum 4:4 aus, doch zwei Minuten vor dem Abpfiff traf Lukas Irmler per abgefälschtem Freistoß zum 5:4 (88.).
Wölk: „Schöne Momentaufnahme“
„Das war zu allem Überfluss das i-Tüpfelchen aus negativer Sicht“, schimpfte Zapel, der noch acht vergebene Großchancen monierte, ehe er sich seine Mannschaft intern zur Brust nahm. OSV-Coach Wölk hatte hingegen Verständnis für den Auftritt der Adler, er kennt solche Auftritte nach einem strammen Programm am Ende einer ersten Trainingswoche aus seiner Profilaufbahn: „Für uns ist der Sieg eine schöne Momentaufnahme, aber auch wirklich nicht mehr. Obwohl die Jungs das heute schon sehr gut gemacht haben.“
Statistik zum Spiel
Oldenburger SV: Baeskow (46. Mandt) – Brauer, Freund, Galke, Irmler – Schmidt, Junge (67. Papendorf), Goertz – Kränzke, Severin, Rathke (46, Kock).
1. FC Phönix Lübeck, 1. Halbzeit: Hoxha – Kisekka, Grünberg, Dengue, Feka – Knudsen – Matveyev, Yalowenko, Dahaba – Pingel, Bock.
1. FC Phönix Lübeck, 2. Halbzeit: Kolvenbach – Grünberg, Dengue, Vinberg, Korup – Sendzik, Lambach – Stöver – Bock, Ihde, Rasgele.
Tore: 1:0, 2:0, 4:3 Severin (13., 21., 80.), 2:1 Yalowenko (26.), 2:2 Pingel (36.), 2:3 Sendzik (47.), 3:3 Kränzke (70.), 5:4 Irmler (88.). SR.: Schneider (Eggebek).