Hauchdünn: Emilia Zimermann aus Lübeck tanzt zu EM-Bronze
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Ausdrucksstark, gefühlvoll in der Kür und mit EM-Bronze belohnt: Emilia Zimermann.
© Quelle: hfr
Harsefeld. Als Emilia Zimermann die Noten von Rachele Campagnol sah, hätte sie vor Glück laut schreien konnte. Bei noch zwei ausstehenden Läuferinnen war klar: Bronze ist sicher. Doch in Sichtweite der Italienerin musste ein stille Umarmung mit ihrer Trainerin Micaela Steen reichen. Und es wurde Bronze hinter der siegreichen Spanierin Natalia Morales und der Portugiesin Ana Walgode. Platz drei im Solotanz der „Senior Damen“ bei der Rollkunstlauf-EM in Harsefeld bei Stade – es ist Zimermanns größter Erfolg. EM-Bronze im Solotanz – das war auch für den deutschen Verband eine Premiere.
„Das Warten war schlimm“
„Nach mir sind noch vier Mädels ihre Kür gelaufen. Ich war so aufgeregt. Das Warten war schlimm“, berichtete die 20-jährige Lübeckerin. Denn sie wusste: Zu Mozarts Klavierkonzert Nr. 23 war sie in der künstlerischen B-Note eine überragende, am Ende die beste Kür gelaufen, „doch in der Technik waren ein, zwei Fehler. Und in der Spitze ist alles so eng.“ Und wie. Letztlich waren es zarte 0,07 Punkte Vorsprung. „Verrückt. Zur WM haben mir 0,06 zu Bronze gefehlt, jetzt waren es 0,07, die für mich entschieden haben. Ich kann es nicht fassen.“
Trainerin Steen überwältigt: „Emilia ist mein Lebenswerk“
Noch vor der Siegerehrung stieß sie mit Freunden, Familie und Vereinsmitgliedern vom REV Lübeck mit einem Gläschen Sekt an. Und Trainerin Micaela Steen rang um Fassung: „Ich bin so überwältigt. Vor elf Jahren ist Emilia zu mir gekommen. Sie war so fleißig, hat so hart trainiert. Ich bin so stolz, habe zu Emilia gesagt: Du bist mein Lebenswerk.“
24 000 Kilometer für EM-Bronze
Viel Zeit zum Feiern bleibt nicht. Am Sonntag geht es zurück nach Lübeck. Und um 16 Uhr ist da schon wieder Abfahrt zum Flughafen nach Hamburg. Es geht zurück nach Buenos Aires, wo Zimermann, die International Business Administration studiert, ihr Auslandssemester absolviert. 24 000 Kilometer für EM-Bronze – es hat sich gelohnt.
Von Jens Kürbis
LN