Lübecker Schiedsrichter Patrick Schwengers steigt in die Bundesliga auf
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Schiedsrichter Patrick Schwengers pfeift in der nächsten Saison Spiele in der zweiten Bundesliga.
© Quelle: 54° / Christian Schaffrath
Lübeck. Patrick Schwengers, der 28-jährige Schiedsrichter vom TSV Travemünde, ist ab der kommenden Saison Bundesliga-Schiedsrichter. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekannt. Der Lübecker darf ab 1. Juli fest in der 2. Bundesliga pfeifen. Schwengers ist einer von drei Neulingen auf der Schiedsrichterliste, die das DFB-Präsidium auf seiner Sitzung in Frankfurt/Main bestätigte.
Traum geht in Erfüllung
„Das war schon immer mein Traum“, sagt Schwengers, „dass dieser Traum nun wahr werden soll, erfüllt mich natürlich mit großer Freude.“ Der in Limburg an der Lahn wohnende Referee wurde von Florian Meyer, in der DFB Schiri GmbH als Sportlicher Leiter für die Schiedsrichter der 3. Liga zuständig, telefonisch informiert. „Ich war mega überwältig und sprachlos. Dafür habe ich hingearbeitet.“ Bislang hatte Schwengers in der 3. Liga gepfiffen (seit 2019), in der abgelaufenen Saison hat er elf Partien geleitet. Zudem fungierte er vier Jahre als Assistent in der 2. Bundesliga (2019 bis 2023).
Vorfreude auf Hertha BSC, Schalke 04 und HSV
Der ausgebildete Jurist (Rechtsreferendariat) hat den Sprung dank guter Ausbildung, viel Fleiß und Ehrgeiz verdient. „Ein Quäntchen Glück gehört natürlich auch dazu. Man kann das nicht planen“, sagt Schwengers den LN. Besonders auf die vollen Stadien von Schalke 04, Hamburger SV, FC St. Pauli und insbesondere Hertha BSC freut er sich. Das Berliner Olympiastadion ist für ihn eine Premiere. Als wir mit Schwengers sprachen, war dieser gerade auf den Weg in den wohlverdienten Urlaub nach Mallorca. Ein paar Tage ausspannen, ehe die neue Saison im Juli mit einem Trainingslager der Schiedsrichter der 2. Bundesliga in Kaiserau beginnt.
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Schiedsrichter Ole Andreas Schulz steigt aufgrund guter Noten auf.
© Quelle: 54° / Felix König
Auch Schiritalent Ole Schulz wird befördert
Auch Talent Ole Schulz (VfL Bad Schwartau) wurde für konstant gute bis sehr gute Leistungen als Schiedsrichter belohnt, insbesondere in der Oberliga Schleswig-Holstein und B-Jugend Bundesliga. Der erst 20-Jährige darf ab der nächsten Saison 2023/24 in der Regionalliga Nord pfeifen. Das bestätigte Susann Kunkel, ab 1. Juli neue Vorsitzende des SHFV-Schiedsrichterausschusses. „Ole hat sich im Saisonverlauf stark gesteigert und einen sehr guten Notenschnitt erreicht. Wir sind sehr zufrieden mit ihm. Er hat viel Talent und Potenzial. Vielleicht haben wir mit ihm einen neuen Patrick Schwengers in unseren Reihen“, sagte Kunkel auf Nachfrage. Schulz ist nach Luca Sambill (VfB Lübeck), Bela Bendowski (SV Eintracht Lübeck 04) und Alexander Roppelt (VfL Bad Schwartau) bereits der vierte Lübecker Unparteiische, der vom SHFV für die Regionalliga gemeldet wurde. Der Verband kann sieben Plätze vergeben. Roppelt, SHFV-Schiedsrichter des Jahres 2022, ist zusätzlich noch Schiedsrichter-Assistenz in der 3. Liga ist.
Hoffmann als großer Entdecker
Alle genannten Schiedsrichter haben eines gemeinsam. Ihr Entdecker und Wegbegleiter ist Boris Hoffmann. Die gute Arbeit der Schiedsrichtergilde im Lübecker Kreisfußballverband (einer der kleinsten Kreise im SHFV) zahlt sich mehr denn je aus. Nicht zu vergessen die weiblichen Schiedsrichterinnen. Franziska Wildfeuer (VfL Bad Schwartau) pfeift in der Frauen-Bundesliga, ist Video-Assistentin in der 2. Frauen-Bundesliga und Schiedsrichterin in der 3. Liga (Herren). Auch Anna-Lena Heidenreich (VfB Lübeck) leitet Spiele in der Frauen-Bundesliga. Levke Scholz (VfB Lübeck) pfeift in der 2. Frauen-Bundesliga und ist Schiedsrichter-Assistentin in der Frauen-Bundesliga.
Rosenthal, Derlin und Peters hören auf
Zwei Schiris aus der LN-Region haben sich kürzlich von der großen Bühne verabschieden. So hat der angesehene Lübecker Schiedsrichter Max Rosenthal (28, VfL Bad Schwartau) seine Karriere beendet, nachdem er von der Schiedsrichterliste für die Regionalliga Nord gestrichen wurde (wir berichteten). Auch Mirka Derlin (TSV Dahme) hat nach 15 Jahren im Profi-Bereich aufgehört. Die 38-Jährige wurde am letzten Spieltag vor der Partie VfL Wolfsburg gegen den SC Freiburg (2:1) verabschiedet. Neben Derlin leitete auch ihre Assistentin Sylvia Peters (TSV Siems) ihr letztes Spiel in der Frauen-Bundesliga.
Derlin übernimmt neue Aufgaben
Es war ein emotionaler Abschied. Viele Freund und Bekannte waren dabei. Im Stadion ging ein Banner mit der Aufschrift „Danke Mirki, Du Maschine!“. Danach ging es auf Saison-Abschlussreise nach Fuerteventura. „Mein Bruder hat mal gesagt: Ich bin kein Rennpferd, aber fleißig wie ein Ackergaul. Die Anforderungen werden immer höher und ich nicht jünger“, erklärt Derlin ihre Beweggründe, steht aber als Schiedsrichterin in der Oberliga Schleswig-Holstein (Herren) weiter zur Verfügung und übernimmt künftig zusätzliche Aufgaben im Schiedsrichter-Ausschuss beim DFB und SHFV.
LN