Nach Rücktritt von Tim Kreutzfeldt: Wie geht es beim Eichholzer SV weiter?
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Trainer Tim Kreutzfeldt legt sein Amt beim Eichholzer SV per sofort nieder.
© Quelle: 54° / John Garve
Lübeck. Dieser Trainer-Rücktritt hatte sich angekündigt. „Ich klebe nicht an meinem Stuhl“, sagte Tim Kreutzfeldt noch am vergangenen Sonntag, 26. März, im LN-Gespräch. Nur zwei Tage später, nach dem 1:4 im Landesliga-Abstiegsduell gegen den Büchen-Siebeneichener SV, legte er schließlich sein Amt als Trainer beim Eichholzer SV nieder.
Pokalfinale vs. Abstiegsplatz
Da Kreutzfeldt am gestrigen Dienstag beruflich in München weilte, konnte er sich nicht persönlich von der Mannschaft verabschieden, sondern richtete ein paar persönliche Worte per Videobotschaft an die Mannschaft, bevor diese mit dem Training startete. Mit der siebten Saisonniederlage rutschten die Lübecker um Kapitän Jannik Gerlach erstmals in der laufenden Saison auf einen Abstiegsplatz. Noch eine Woche zuvor zog Kreutzfeldt mit der Mannschaft dank eines 6:1 beim SC Rapid Lübeck erneut ins Kreispokalfinale am 27. Mai ein.
Unterschiedliche Auffassungen als Hauptgrund
Zum freiwilligen Rücktritt kam es aufgrund von „unterschiedlichen Auffassungen“, wie Kreutzfeldt gegenüber den LN äußerte: „Es ging um inhaltliche Themen, wo wir uns nicht einigen konnten. Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen. Dennoch war diese notwendig, da die Ansichten hinsichtlich der kurzfristigen und mittelfristigen Ausrichtung innerhalb der Ligamannschaft und im Gesamtverein zu sehr abgewichen sind. Ich bin angetreten, um dem Fußball beim ESV ein neues Gesicht zu verleihen und eine Mannschaft aufzubauen, die auf Basis von Identifikation und Verbundenheit zum Verein und dem Stadtteil, die Zukunft erfolgreich gestalten kann. Dafür wollten wir auf junge und entwicklungsfähige Spieler setzen, diese etwas besser machen und attraktiven Fußball bieten.“
Wehmut zum Abschied
Kreutzfeldt will erstmal Abstand vom Fußball gewinnen und drückt der Mannschaft die Daumen für den angestrebten Klassenerhalt und das Kreispokal-Finale gegen Eintracht Groß Grönau. Vermissen wird er den „Pöbelberg“, wie er betont: „Das ist ein Highlight in Eichholz. Die Unterstützung der Menschen ist fantastisch. Das habe ich auch in einer WhatsApp Gruppe kundgetan. Das ist der Grund, warum man Fußball spielt. Ich kann nur DANKE sagen. Das ist richtig schön gewesen. Das werde ich extrem vermissen!“
Demir fordert Reaktion von der Mannschaft
ESV-Abteilungsleiter Hanifi Demir, der zuletzt als Orga-Chef beim Benefizspiel zugunsten der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien auf der Lübecker Lohmühle aufgetreten ist, bedankte sich bei Kreutzfeldt für dessen geleistete Arbeit „Wir bedauern den Abgang von Tim. Das ist nicht das, was wir wollten. Aber die Ergebnisse sprechen halt auch ein Stückweit für sich. Da waren auch viele unterschiedliche Sachen, so dass wir nicht auf einen Nenner gekommen sind. Wir müssen jetzt nach vorne schauen. Das passiert in jedem Verein. Wir müssen jetzt sehen, dass wir vorankommen. Und das werden wir auch“, sagte er den LN und nimmt die Mannschaft in die Pflicht.
Demir, Wollmer und Lopes übernehmen
Mit dem Überraschungszweiten Kaltenkirchener TS (Sa., 14 Uhr) steht eine schwere Aufgabe an. Wie zu hören ist, soll eine Interimslösung aus Hanifi Demir, Co-Trainer Alexander Wollmer und Gabriel Lopes bestehen. Der ehemalige Sportliche Leiter vom 1. FC Phönix Lübeck II ist bereits voll in die Kaderplanung für die neue Saison 2023/24 involviert und war auch bei der Mannschaftsbesprechung nach dem Dienstagstraining dabei. „Gabi“ Lopes soll, wie bereits berichtet, die Position des Sportlichen Leiters für die erste und zweite Mannschaft übernehmen. Eine offizielle Mitteilung seitens des Vereins steht aus. Für die neue Saison gilt Robert Balazs als Trainerkandidat. „Berto“ war zuletzt als Videoanalyst und Scout bei der Phönix-Reserve tätig, wo er mit Lopes zusammengearbeitet hat.
LN