Schiedsrichter des Jahres 2022: Der steile Aufstieg des Alexander Roppelt
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Alexander Roppelt wird zum Schiedsrichter des Jahres 2022 geehrt
© Quelle: Agentur 54°
Lübeck/Büdelsdorf. Alexander Roppelt ist SHFV-Schiedsrichter des Jahres 2022. Für den gebürtigen Lübecker ist es die erste Auszeichnung in seiner Karriere. Im Vorjahr belegte er den dritten Platz. „Ich war überrascht und zugleich erfreut“, sagt Roppelt zur Auszeichnung bei der Gala in Büdelsdorf. Auf den weiteren Plätzen folgten Jannek Hansen (TSV Drelsdorf-Ahrenshöft-Bohmstedt) und Falk Schmidt (TSV Gadeland).
Dankbar für Wertschätzung für 45 Einsätze 2022
Der 26 Jahre alte Referee in Diensten des VfL Bad Schwartau, der in der A-Jugend-Bundesliga und Regionalliga Nord pfeift und als Schiedsrichterassistent in der 3. Liga unterwegs ist, sieht die Auszeichnung als „wahnsinnig große Wertschätzung für das, was man investiert.“ So wurde vor allem Roppelts sehr hohe Einsatzbereitschaft in 2022 mit 25 Einsätzen als Schiedsrichter, 19 Einsätzen als Schiedsrichter-Assistent und eine Beobachtung über alle Spielklassen/-ebenen (Gesamt 45 Einsätze) gewürdigt.
Vom aktiven Fußballspieler zum Schiedsrichter
Vor zehn Jahren, genau gesagt am 11. Februar 2013, stieg er ins Schiedsrichterwesen ein. Damals war er 15 Jahre alt und kickte noch aktiv beim VfB Lübeck. Sein Fußball-ABC hat er beim TuS Lübeck 1893 gelernt, ehe er an die Lohmühle gewechselt ist und dort als gelernter Verteidiger von der C- bis A-Jugend kickte. Der Verein suchte Schiedsrichter und fragte über die Trainer nach geeigneten Kandidaten. So kam sein damaliger Trainer Klaus Hartwich auf ihn zu und weckte sein Interesse.
Knöchel kaputt, da griff er zur Pfeife
„Ich kann mich noch daran erinnern, dass sich zwei, drei Jungs freiwillig gemeldet haben. Ich gehörte dazu“, erzählt Roppelt den LN und nennt seine Beweggründe: „Ich wollte die andere Perspektive sehen, wie es ist, neutral zu sein, und die Fairness im Auge zu behalten.“ Da „Alex“ zu diesem Zeitpunkt mit einem Sprunggelenkskapselriss ausfiel, hängte er die Buffer als aktiver Fußballer an den Nagel und entschied sich für eine Zukunft als Unparteiischer. „Irgendwann stand ich auf dem Platz und sah bessere Chancen, als Schiedsrichter voranzukommen“, berichtet er. Danach ging seine Laufbahn steil nach oben.
„Spielverderber an der Basis“ – 1,3 Millionen Youtube-Klicks
Sein späterer Wegbegleiter und Mentor Boris Hoffmann erkannte früh das Potenzial von Roppelt. Seit 2016 pfeift er in der Oberliga Schleswig-Holstein, ehe er 2019 seine Premiere in der Regionalliga feierte. Bundesweit sorgte der Shootingstar für positive Schlagzeilen mit der Filmreihe „Spielverderber an der Basis“, von der es mittlerweile zwei Folgen gibt, die über 1,3 Millionen Aufrufe bei YouTube hat. „Wir wollten zeigen, wie es an der Basis aussieht. Das wurde bis dato noch nie aufgedeckt“, erklärt der in Herrnburg ansässige Roppelt, der im echten Leben in der Regionalvertriebsleitung bei der Lübecker Firma Bockholdt angestellt ist.
Roppelt ist auch Schiedsrichter-Obmann des KFV Lübeck
Seit mehreren Jahren ist er in der Aus- und Weiterbildung der Schiedsrichter tätig. Seit Sommer 2022 engagiert er sich als Kreisschiedsrichter-Obmann des Kreisfußball-Verbandes Lübeck mit aktuell rund 160 Schiedsrichtern. „Mir macht diese Aufgabe sehr viel Spaß. Es ist wichtig, dass wir unseren Leuten etwas bieten. Ich versuche gemeinsam mit meinem Team immer wieder neue Ideen reinzubringen.“ Sein Vorgänger in dieser Funktion ist Hoffmann, der mächtig stolz auf die Entwicklung seines Zöglings und die Auszeichnung ist.
Nächster Einsatz am Wochenende – wo ist noch geheim
Ein Vorbild als Schiedsrichter hat Roppelt nicht. „Ich gucke allgemein viel Fußball entweder live oder im Fernsehen“, verrät er, „über die Jahre habe ich einen anderen Blick bekommen.“ Und was macht Roppelt privat, wenn noch Zeit bleibt? „Ich verbringe gerne Zeit mit der Familie und Freunden und treibe viel Sport – gerne mit dem Ball“, betont er. Auch am kommenden Wochenende ist der Schiedsrichter des Jahres wieder im Einsatz – bundesweit. Wo genau, darf er (noch nicht) verraten.
LN