SpVgg Putlos mit Krimi in Klausdorf: Nach 4:1 fast noch verloren
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/P2WGMBS3NZAK5NYVSILX6VOLEE.jpg)
Das 5:5 zwischen dem TSV Klausdorf II und der SpVgg Putlos bot einen außerordentlich hohen Unterhaltungsfaktor.
© Quelle: SpVgg Putlos/hfr
Lübeck. Am Wochenende 15. – 17. September stieg in der Kreisliga Ost Spieltag Nummer neun. Echten Nervenkitzel erlebten die Zuschauer am Sonntagnachmittag auf dem Sportgelände des TSV Klausdorf: Nachdem Tabellenführer Putlos schon mit 4:1 vorn lag, geriet man bis zur 90. Minute tatsächlich noch ins Hintertreffen und rettete schließlich gerade so ein Unentschieden. Eutin II gewinnt weiter und bleibt das Team der Stunde. Gremersdorf kam nach einem 3:1 in Dobersdorf noch zurück und erspielte sich ein 3:3.
Mats Burmeister und Marten Ruge retten SpVgg Putlos einen Punkt
TSV Klausdorf II – SpVgg Putlos 5:5
Da wäre sie um ein Haar gewesen, die erste Saisonniederlage von Überraschungs-Spitzenreiter Putlos. Gegen den Vorletzten aus Klausdorf kam man nicht über ein spektakuläres 5:5 hinaus und muss sich am Ende sogar glücklich schätzen, zumindest noch den einen Zähler gerettet zu haben. Aber der Reihe nach: Sturmtank Marten Ruge (7.) erzielte das frühe 0:1, auf das Lukas Feldt (13.) eine Antwort fand. Ein Doppelpack von Mats Burmeister (21./22.) binnen nur zwei Minuten und Ruges zweites Tor (28.) erhöhten die Siegchancen der Spielvereinigung extrem. Das 2:4 von Lukas Hardrath (42.) kurz vor der Halbzeit sollte aber noch wichtig werden. Der zweite Durchgang war noch jung, da verkürzte Jonas Dohm (53.) gegen defensiv seltsam instabile Putloser auf 3:4. Doch es kam noch dicker: Hardrath (71.) bejubelte den Ausgleich und Noah Neitzke (74.) sogar die 5:4-Führung für Klausdorf. 83 Minuten waren um, da sah Gästespieler Christopher Knick nach einem unnötigen Einsteigen Gelb-Rot. In Unterzahl konnte man sich glücklich schätzen, dass Trainersohn Marten (90.) einen super Tag erwischte und das wilde Spiel mit einem 5:5 abgepfiffen wurde. Durch das 4:3 von Verfolger Laboe gegen Raisdorf hat die SpVgg nur noch einen Zähler Vorsprung auf den VfR.
Wolfgang Ruge (Putlos): „Insgesamt gesehen unsere schlechteste Saisonleistung, was die Defensivarbeit angeht. Die stabile Defensive hat uns bisher stark geholfen, heute war sie in allen Mannschaftsteilen kaum vorhanden. Wenig Zugriff und Kompromisslosigkeit, kaum gewonnene Zweikämpfe. Vorne hingegen wieder ein starker Auftritt mit fünf Auswärtstoren. Nach dem 5:4 für Klausdorf hätten wir uns über eine Niederlage nicht beschweren können. Wir können uns bei Mats und Marten bedanken. Kompliment an Klausdorf, sie haben es heute sehr gut gemacht. Weiter geht’s, auch nach neun Spielen sind wir noch ungeschlagen.“
Eutin 08 II spielt wieder stark
Heikendorfer SV II – Eutin 08 II 0:4
Es ist beeindruckend, wie sich die zweite Herren von Eutin nach verpatztem Start gefangen hat. Die letzten vier Ergebnisse lesen sich prächtig und lauten 8:0, 4:0, 5:0 und nun wieder 4:0. Vier Spiele zu Null, das ist natürlich auch Balsam für die Seele von Torhüter und Abwehrleuten. Gegen Heikendorf, das Vorletzter bleibt, fuhr man einen komplett verdienten und jederzeit ungefährdeten 4:0-Auswärtssieg ein. Obwohl man einen Elfmeter verschoss, ließ man sich durch dieses Ereignis nicht entmutigen und drückte dem Spiel klar seinen Stempel auf. Jorge Bruckmann markierte das 0:1, als 20 Minuten vorüber waren und Liga-Leihgabe Tim Röben-Müller (27.) stellte auf 0:2. Ganz wichtig war dann das 0:3, für das Lennard Klesny (41.) verantwortlich war. Den Endstand tütete mit Lukas Schultz (75.) ein weiterer Spieler ein, der normalerweise für Eutin I in der Landesliga aufläuft. Eutin rangiert weiterhin auf Platz vier und hat die vorderen Plätze zumindest im Blick.
Jasper Frahm (Eutin): „Es war eine dominante Angelegenheit und nach den drei Siegen in Folge haben wir es geschafft, konzentriert zu bleiben und den Fokus zu bewahren. Nach dem verschossenen Elfmeter gehen wir verdient in Führung und erhöhen auch. Heikendorf hätte sich über ein, zwei Gegentore mehr nicht beschweren dürfen. Wir sind zufrieden mit den drei Punkten und freuen uns, dass hinten wieder die Null steht. Gegen Klausdorf wollen wir unsere Serie ausbauen.“
Marek Papendorf nicht zu stoppen
FT Preetz – SG Oldenburg/Göhl 0:3
Auch für Oldenburg/Göhl läuft es in den letzten Wochen sehr gut, wenn man das 0:2 gegen Laboe weglässt. Das junge Team beißt sich oben fest und kann den Rückstand auf Putlos und Laboe noch auf zwei bzw. einen Punkt verringern. Bei Aufsteiger Preetz scheint die Luft nach starkem Saisonstart vorerst raus zu sein, denn für die FT war es schon die vierte Pleite in Serie. Im Fichtestadion verlief der erste Durchgang noch relativ ruhig. Zwar waren die Gastgeber das Team mit leichten Feldvorteilen, gefährlich wurde es aber nur nach Standards. Nach ca. 20 Minuten verteilten sich die Kräfteverhältnisse aber und die SG wurde stärker. Jean Kaupisch (45.+1) setzte seinen Schuss nach tollem Diagonalball von Marek Papendorf zum 0:1 ins Netz. Die zweite Hälfte war keine Minute alt, da jubelte die SG wieder. Papendorf spielt einen langen Ball auf Thor Arne Höfs (46.), der das 0:2 markieren konnte. Keeper Jan Arndt blieb weitgehend beschäftigungslos und freute sich, als Timo Kowskis Flanke in der 75. Minute den Kopf des bärenstarken Papendorf fand, der zum 0:3 einnickte.
Jens Theuerkauf (Oldenburg): „Mal wieder ging es heute auswärts zu einem uns unbekannten Gegner nach Preetz. Gegen eine junge und spielstarke Mannschaft haben wir uns erst einmal tiefer gestellt. Wie erwartet hatte Preetz in den ersten 20 Minuten ein deutliches Übergewicht, aber außer bei Standards wurde es nie gefährlich. Dann kamen wir aber besser ins Spiel und waren gleichwertig. Kurz vor der Halbzeit markierten wir mit einem trockenen Schuss das 0:1. So wollten wir weitermachen und taten das auch. Nach dem 0:2 kommt Preetz eigentlich nicht mehr ins Spiel und Marek krönte seine tolle Leistung mit einem Kopfballtor zum 0:3. Jan musste letztendlich nur zwei Mal wirklich eingreifen. Insgesamt ein hochverdienter Sieg, den wir uns vor allem durch eine überragende Defensivleistung erkämpft haben. In der zweiten Halbzeit hätten wir sogar noch erhöhen können. Jetzt müssen wir gegen Lütjenburg genau an diese Leistung anknüpfen. Die junge Truppe macht Spaß.“
Tjelk Jacob mit vier Scorern für SG Insel Fehmarn
TSV Stein – SG Insel Fehmarn 0:5
Das 0:5 gegen Fehmarn war für das tapfere Schlusslicht aus Stein, das Woche für Woche aufs Neue antritt und sich dabei extrem fair verhält, noch das „zweitbeste“ Ergebnis in der laufenden Saison. Vorne steht nach wie vor die Null. Zunächst fand die SG aber keine zwingenden Mittel, um wirklich Gefahr zu kreieren. Nach einem Freistoß von Tjelk Jacob, den Keeper Torge-Alexander Möller stark zur Ecke klärte, resultierte aus dieser das 0:1: Der Standard von Jacob fand genau den Kopf von Michal Paluczynski (22.). Nach der Pause erhöhte Fehmarn dann die Schlagzahl. Nach langem Einwurf von Jannik Langhoff nutzte Jacob (63.) die Chance aufs 0:2. Tjelk Jacob war auch derjenige, der das 0:3 von Nico Müntz (69.) vorbereitete und Torschütze des 0:4 (82.) war. Im Gegenstoß war es fast soweit und das erste TSV-Tor kündigte sich an, aber Floyd Hagen-Hurley vergab knapp. Jacob sicherte sich in der 90. Minute den vierten Scorerpunkt, als er auf Matthis Brumm querlegte, der im Eins gegen Eins keine Mühe hatte.
Pascal Diouri (Fehmarn): „Am Ende würde man wahrscheinlich von einem standesgemäßen Sieg sprechen. Anfangs haben wir uns etwas schwergetan, ohne, dass sie gefährlich wurden. Da haben wir noch keine guten Lösungen gefunden. Zweite Halbzeit haben wir etwas umgestellt und die Chancen nahmen zu. Ich habe großen Respekt vor Stein und wünsche mir, dass sie die Saison weiter so durchziehen. Auch nach dem Spiel waren alle mega nett. Es gab keine einzige gelbe Karte oder Unmut, sowas ist in deren Lage auch nicht selbstverständlich.“
TSV Gremersdorf: Die Remis-Könige der Kreisliga Ost
SG Dobersdorf/Probsteierhagen – TSV Gremersdorf 3:3
Wenn man den gesamten Spielverlauf betrachtet, wäre für Gremersdorf gemessen an der spielerischen Überlegenheit wohl mehr als ein 3:3 möglich gewesen. Berücksichtigt man aber, dass es bis zur Schlussphase sogar 3:1 stand, relativiert sich dies direkt ein wenig. Bis zum 1:0 von Timo Federwisch (22.) nach einer Ecke war man besser, belohnte sich aber nicht. Sieben Minuten später legte Rene Klein gut rüber auf Phil Baumgarn (29.), der Keeper Tjark Makowsky überwinden konnte. Maurice Wagners Versuch landete am Pfosten und klatschte wieder ins Feld. Das 2:1 fiel per Bogenlampe, als TSV-Schlussmann Fabian Mandt fast 20 Meter weit vor dem Tor stand. Auch dem 3:1 ging ein Eckstoß voraus, den Patrick Mierse (71.) in den Kasten setzte. Michel Rüddiger schaffte es kurz danach nicht, einen vielversprechenden Kopfball aus kurzer Distanz zu verwerten. Pech hatte Rüddiger auch, als er den Torwart schon getunnelt hatte, der Ball auf der Linie aber weggekratzt wurde. Dann wurde dem TSV ein Abseitstor von Phil Baumgarn aberkannt, was Coach Olaf Schlüter als Fehlentscheidung bewertete. Ganz genau zielte Rune Jäkel (83.), dessen strammer Schuss aus 18 Metern im Tor landete. Nach schöner Vorarbeit von Johann Liebrecht gelang Baumgarn in der 92. Minute doch noch das 3:3. Gremersdorf hat nun die letzten vier Spiele allesamt Unentschieden gespielt und kommt in der Tabelle dadurch nicht wirklich vorwärts.
Olaf Schlüter (Gremersdorf): „Direkt mit ihrer ersten Chance machen sie das 1:0, davor waren wir spielbestimmend. Beim 1:1 haben wir uns außen gut durchgespielt. Bis zur Pause waren wir schon einen Tick besser. Nach dem 3:1 haben wir durchgewechselt und hinten aufgemacht. Viele 50:50-Entscheidungen wurden gegen uns gepfiffen, bei einigen Aktionen war es kein Foul von uns. Das Einzige, was heute gut war, war zum Schluss die Moral. Sie waren komplett platt. Für uns ist es wieder nur ein Punkt und wir treten weiter auf der Stelle.“
Offensive des TSV Lensahn zu harmlos
TSV Lensahn – SG Bösdorf/Malente 0:1
Lediglich ein Tor sollte in Lensahn fallen, und zwar nicht für den TSV, sondern die Gäste aus Bösdorf bzw. Malente. Es waren gerade einmal vier Minuten vergangen, als Finn Hüttmann (4.) das Tor des Tages gelang. Insgesamt waren die Gäste in Hälfte eins etwas stärker. In der zweiten Halbzeit gab es in beiden Strafräumen Aktionen, nach denen ein Tor hätte fallen können. Malente scheiterte gleich drei Mal an Pfosten oder Latte oder aber fand seinen Meister in Anwar Husseini. Somit blieb es spannend und die vergebenen Tormöglichkeiten ließen Lensahn bis zum Abpfiff am Leben. Insgesamt gab es auf TSV-Seite aber nur wenig wirklich klare Torraumszenen zu verbuchen, sodass die SG die drei Punkte aus dem Jahnstadion entführen konnte. Bösdorf/Malente befindet sich weiter im Aufwind und holte aus den letzten fünf Begegnungen 13 von 15 möglichen Punkten.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/4MJUHJYUX5FL5J47U6UUUNXDKU.jpg)
Der Lauf der SG Bösdorf/Malente geht nach dem 1:0 beim TSV Lensahn weiter.
© Quelle: SG Bösdorf/Malente/hfr
Andrew Rathke (Lensahn): „In einem ausgeglichenen Spiel ging Malente/Bösdorf nach einer Ecke in Führung und hatte in der ersten Halbzeit auch Übergewicht. In der zweiten Hälfte kamen wir besser ins Spiel und waren am Drücker. Leider sprang außer einem Abseitstor nicht mehr heraus. Malente hatte in der Schlussphase, als wir hinten offener spielen mussten, noch zwei Großchancen. Einmal rettete der Pfosten für uns und einmal parierte unser Torwart sehenswert. Insgesamt ein glücklicher Sieg für den Gegner und ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Aber wenn man kein Tor schießt, kann man nicht gewinnen. Jetzt gilt es nach vorn zu schauen und das nächste Spiel wieder konzentriert anzugehen.“
Stefan Schümann (Malente): „Kein Leckerbissen, aber drei wichtige Punkte für uns. Nach der frühen Führung neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend. Nach der Pause hatten wir ein klares Chancenplus. Wir treffen drei Mal Aluminium und scheitern mehrfach im Eins gegen Eins gegen den Torwart. Da hätten wir den Deckel drauf machen müssen, so blieb es bis zum Schluss spannend, aber defensiv standen wir stabil. Im Moment läuft es ganz gut bei uns. Wir wissen das aber richtig einzuordnen und arbeiten weiter.“
Der 10. Spieltag auf einen Blick:
Freitag, 22. September:
SG Oldenburg/Göhl – TSV Lütjenburg (19.30 Uhr)
Samstag, 23. September:
SG Bösdorf/Malente – SpVgg Putlos (14.00 Uhr)
Inter Türkspor Kiel II – Heikendorfer SV II (16.00 Uhr)
Eutin 08 II – TSV Klausdorf II (16.00 Uhr)
TSV Gremersdorf – VfR Laboe (16.30 Uhr)
SG Insel Fehmarn – FT Preetz (16.30 Uhr)
Sonntag, 24. September:
TSV Lensahn – SG Dobersdorf/Probsteierhagen (15.00 Uhr)
Raisdorfer TSV – TSV Stein (15.00 Uhr)
Die Top-Torschützen der Kreisliga Ost:
1. Florian Manstein (FT Preetz): 13
2. Mats Burmeister (SpVgg Putlos): 10
3. Lukas Hardrath (TSV Klausdorf II): 9
3. Thor Arne Höfs (SG Oldenburg/Göhl): 9
3. Marten Ruge (SpVgg Putlos): 9
LN