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Fußball-Regionalliga

VfB Lübeck: Stimmen zum Titel – Mit der U1 übers Pfandleihhaus nach Mallorca

Der VfB feiert die Meisterschaft.

Der VfB feiert die Meisterschaft.

Lübeck. Der VfB Lübeck hat sich in einem Herzschlagfinale doch noch den Meistertitel in der Regionalliga Nord gesichert. Emotional waren die Feierlichkeiten nach einem Spiel, als die Fans nach der Übergabe der Meisterschale auf den Rasen strömten und die Protagonisten herzten. Die LN waren mittendrin und gingen auf Stimmenfang:

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Timo Neumann (Aufsichtsratsmitglied): „Eigentlich müssen wir klar führen, dann hätten wir den K.o.-Stoß bekommen können durch Cemal Sezer. Ich glaube ein grün-weißes Herz wird er immer haben. Natürlich hat er ihn nicht absichtlich vergeben, aber ich bin froh, dass er ihn nicht reingemacht hat. Am Ende machen wir das Tor. Der Fußballgott war heute auf unserer Seite. Es sollte so sein. Am Ende war der Sieg verdient, die Jungs haben das überragend gemacht und die Saison erfolgreich beendet.“

Sebastian Harms (Sportvorstand): „Ein Moment der totalen Freude, der in den Köpfen bleiben wird. Bei Cemals Chance hatten wir das Quäntchen Glück. Bei uns verzweifelt man nach der dritten Hundertprozentigen. Eine eigene Dramaturgie! Den Jungs hat man angemerkt, dass sie bis zuletzt daran geglaubt haben. Auch insgesamt: Wir wollten da sein, wenn die Meisterschaft noch möglich ist, das haben wir gemacht. Aber an den HSV: Er hat eine tolle Saison hingelegt. Mit einer U21 so Paroli zu bieten: Das verdient Respekt.“

„Meistertrainer hört sich gut an“

Lukas Pfeiffer (Chef-Trainer): „Meistertrainer hört sich gut an. Alle sind Teil des Vereins, wir haben es gemeinsam gestemmt, also an die Fans: Glückwunsch zur Meisterschaft. Es war nicht immer einfach und wir sind froh, jetzt auch den Nörglern von vor zwei Wochen die Schale ins Gesicht halten zu können. Das Tor war ein Gänsehaut-Moment, einfach einzigartig.“

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Felix Drinkuth (Torschütze zum 1:0): „Ein gutes Gefühl, das hat man nicht so häufig. Spannender geht es nicht, deswegen bin ich überwältigt. Für mich persönlich durch die Gegebenheiten sogar noch besonderer, als ich dachte. Wir wollten erstmal aus dem Mittelfeldpressing agieren, also eine Reihe tiefer. In der Halbzeit haben wir mitbekommen, dass Flensburg 1:0 führt. Dann haben wir Norderstedt besser zugestellt bekommen, haben mehr Druck aufgebaut. Beim Tor bin ich der Meinung, dass Rico Bork den Ball noch leicht abgefälscht und ihn mir dadurch ans Schienbein gelenkt hat. Aber ich weiß es selbst gar nicht genau! Die Variante beim Einwurf haben wir diesmal improvisiert, nach dem Motto: Mal schauen, wo der Ball hinfällt.“

„Heute trinken wir noch das eine oder andere Bierchen“

Tommy Grupe (Innenverteidiger, Kapitän, Vorlagengeber zum 1:0): „Ja, in der 50. Minute ist Lüneburg allein aufs Tor gelaufen und ich habe mir gedacht: Irgendwie muss ich da noch dazwischen. Und es ist mir gelungen. Insgesamt war es ein offenes Spiel, wobei wir die klareren Torchancen hatten. Mit den Fans im Rücken war es hier wie ein Heimspiel, da wollten wir etwas zurückgeben. Wir hatten bereits in der ersten Halbzeit einen Einwurf von links aus der Position und da bin ich nicht an den Ball gekommen. Deswegen habe ich mich etwas dichter positioniert, weil ich wusste, dass Felix noch hinter mir ist. Wir waren in dieser Saison immer gefährlich über Standards. Deswegen müssen wir uns aber nicht kleiner machen, die Standards gehören dazu. Wir sind stolz, dass wir diese Saison als Meister abgeschlossen haben und mit den Fans feiern dürfen. Heute trinken wir noch das eine oder andere Bierchen, ab morgen bereiten wir uns auf Flensburg vor.“

Jannik Löhden (Innenverteidiger): „Stand jetzt ist für morgen früh Training angesetzt, deswegen wird bei mir wenig gefeiert. Wer die Meisterschale mit nach Hause nimmt? Ich hoffe nicht Morten Rüdiger, ich hoffe auch nicht unser Zeugwart Horst, weil sonst gibt er sie irgendwo beim Pfandleihhaus ab. Ich baue auf den Teammanager, dass er sie mit auf sein Boot nimmt. Ich komme nicht in Frage, ich muss eventuell mit der U1 nach Hause nach Winterhude. Zum Spiel: In der Halbzeit, als ich gehört habe, dass Flensburg führt, war mir klar, dass wir Meister werden. Aber ich muss revidieren: Als Noah den Ball kurz vor Schluss an den Pfosten geköpft hat, habe ich mir gedacht, dass das unser Lucky Punch hätte sein müssen. Als Sterni sich den Ball genommen hat, war das dann wirklich die allerletzte Chance. Bei meiner Verlängerung was das Motto: Irgendwen finde ich schon – und ich habe zum Glück den richtigen gefunden. Es passt zur Saison, dass wir das entscheidende Tor nach einem Standard machen. Der Rest war Ekstase pur. Wir sind allgemein eine Mannschaft, die sehr gut feiern kann. Wir wollen aber jetzt unbedingt noch den Landespokal gewinnen! Danach geht es mit der ganzen Mannschaft nach Mallorca.“

„Solche Geschichten schreibt nur der Fußball“

Janek Sternberg (Linksverteidiger): „Ich bin mit dem Ziel hierhergekommen, dass die Mannschaft das erreichen kann. Dass es jetzt geklappt hat, in letzter Minute: Solche Geschichten schreibt nur der Fußball. Auf der Bank hat Düsi (Teammanager Daniel Pauls, Anm. d. Red.) den Liveticker gemacht, wir haben aber auch viel von der Tribüne gehört. Dass Weiche so ein geiles Spiel liefert, 2:0 gewinnt und wir das noch geschafft haben, ist geil. Die Einwurfvariante hat sich ausgezahlt. Wenn man so einen Turm vorne drin hat und dann noch Tommy, muss man das auch so spielen. Insgesamt aber war das improvisiert. Sehr gut, dass Felix den richtigen Riecher hatte am zweiten Pfosten. Dass ausgerechnet er ihn reinmacht, freut mich besonders. Jetzt wollen wir das dritte Ziel erreichen, das würde das ganze nochmal krönen.“

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Manuel Farrona Pulido (Offensivmann): „Wir haben immer dran geglaubt. Heute ging es darum, unsere Hausaufgaben zu machen. Was für eine Ironie, dass wir das Ding in der Nachspielzeit machen. Wir haben schon manchmal rübergeguckt zum HSV, haben durch die Fans hinter uns mitbekommen, was passiert. Bei meiner Großchance: In solchen Situationen muss ich mich einfach verbessern, da bin ich ganz ehrlich. Danach war ich zwei, drei Minuten sehr emotional. Am Ende ist es zum Glück vergessen.“

Florian Kirschke (Torwart): „Das 1:0 war ein Erlöser, wirklich sehr emotional. Mit dem Abpfiff war ich erleichtert. Das war jetzt hoffentlich mein letztes Regionalliga-Spiel. Das mit der Meisterschaft zu beenden, kann man glaube ich so stehen lassen. Ich habe immer daran geglaubt. Die Mannschaft hat viel wegstecken müssen in einem so emotionalen Umfeld in Lübeck. Was Druck ausmacht, sieht man beim HSV: Der hatte zum Ende hin Druck, hat gegen Rehden unentschieden gespielt und gegen Weiche verloren. Da sieht man, dass wir es verdient haben genauso wie die Fans, die uns immer unterstützt haben.“

LN

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