SV Eichede schlägt FC Dornbreite 3:0 und meldet für die Regionalliga
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Der Dornbreiter Enrico Januschewski wird nach einem Foul von SVE-Torwart Jan Prahl behandelt
© Quelle: Volker Giering
Eichede. Pflichtaufgabe erfüllt! Der SV Eichede hat am Sonntagnachmittag mit 3:0 gegen den abstiegsbedrohten FC Dornbreite gewonnen. Nach einer langweiligen und torlosen ersten Halbzeit vor 213 Zuschauern im Ernst-Wagener-Stadion erzielten Morten Wahl (72.), Marwin Miljic (74.) und Silas Meyer (89.) die Tore für die gastgebenden Stormarner.
SVE-Kapitän Nico Fischer: „Den Dreikampf haben wir uns so gewünscht nach diesem Wochenende!“
Mit einem Ohr waren die Eicheder beim parallelen Gipfeltreffen zwischen dem SV Todesfelde und FC Kilia Kiel. Mit dem 1:0-Erfolg von „Tofe“ biegt die Oberliga Schleswig-Holstein mit einem echten Dreikampf im Titelrennen ins letzte Drittel der Saison 2022/23. „Wir haben uns mit dem Sieg eine gute Ausgangssituation geschaffen“, sagte SVE-Spielführer Nico Fischer nach der Partie. „Die Saison läuft richtig gut. Auch heute haben wir es souverän gemacht, auch wenn wir uns erste Halbzeit sehr schwergetan haben. Den Dreikampf haben wir uns so gewünscht nach diesem Wochenende, dass es richtig spannend wird. Jetzt können wir frohen Mutes in die nächsten Wochen gehen.“
FC Dornbreite reist stark ersatzgeschwächt zum SV Eichede
Die Lübecker Gäste waren mit dem allerletzten Aufgebot angereist. Auf der Bank saßen mehr Verantwortliche als Spieler. Zu den bekannten Ausfällen gesellten sich Marvin Scheibel (krank), der Ex-Eicheder Jannek Stöver (Adduktorenverletzung), Sadok Amara (5. Gelbe Karte), Noah Lingstädt und Florian Kornberger (beide Dienst) dazu, so dass Trainer Thomas Manthey, der gerade seinen Vertrag bis 2024 verlängert hat, mit Eyob Estifanos Gebremichael nur über einen Ersatzspieler verfügte. Fast schon verständlich, dass sich die dezimierten Dornbreiter unter diesen Vorzeichen sehr tief hinten reinstellen. Den favorisierten Gastgeber fiel nicht viel ein, um das gegnerische Bollwerk zu knacken. Es fehlten die zwingenden Ideen oder der letzte Pass. Insgesamt wirkte alles zu behäbig.
SVE-Coach Paul Kujawski: „Es hat die Durchschlagskraft gefehlt!“
„Wir waren auch vom Kopf her ein bisschen langsam“, erklärte Fischer. So blieb es bei den wenigen Möglichkeiten von Tom Wittig, Niko Hasselbusch (23.) und Kay-Fabian Adam (38.). „Mir hat am Anfang absolut die Dynamik gefehlt. Die Idee und die Klarheit. Wir hatten zu wenig Torschüsse. Es hat die Durchschlagskraft gefehlt. Da müssen wir natürlich drauflegen. Wir müssen viel mehr Wege machen und haben viel zu kompliziert gespielt. Der Platz soll keine Ausrede sein. Aber solche Spiele hast du mal. Vom Papier war es eine einfache Aufgabe. Am Ende des Tages musst du geduldig bleiben und nicht nervös werden“, resümierte SVE-Trainer Paul Kujawski, der auf den gelbgesperrten und zuletzt formstarken Evgenij Bieche verzichten musste.
FCD-Trainer Manthey lobt seine Mannschaft trotz der Niederlage
Nachdem der glücklose Hasselbusch (52., 54.) abermals vergab, sorgte Wahl für den Brustlöser zum 1:0. Die Vorlage kam vom eingewechselten Ex-Pansdorfer Miljic, der nur zwei Minuten später selbst das 2:0 machte. Der Bann der tapfer kämpfenden Gäste war nun endlich gebrochen. Den Endstand markierte Meyer kurz vor Schluss – unter den Augen von Vater Ingo Meyer und Bruder Marcello Meyer. „Die Niederlage ist verdient. Die Jungs haben es sehr gut gemacht – mit den Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung standen. Die Strategie war, dass wir uns hinten reinstellen. Gerade auf diesem Platz ist es schwierig, Fußball zu spielen. Der Plan ging lange auf. Das 1:0 war der Genickbruch“, bilanzierte Manthey.
„Wir haben die Unterlagen fertig!“ – SV Eichede meldet für die Regionalliga
Vor dem Spiel bestätige Heino Keiper, 2. Vorsitzende des SV Eichede, dass der Dorfverein für die Regionalliga Nord melden wird. „Wir haben die Unterlagen fertig und werden diese am Montag auf den Weg zum Norddeutschen-Fußball-Verband nach Bremen geben. Auch werden wir die Melde- und Zulassungsgebühr von gesamt 3000 Euro (zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer, Anm. der Red.) überweisen“, sagte er den LN.
SV Eichede will regionalen Bezug auch bei möglichem Aufstieg nicht verlieren
In einer Pressemitteilung, die kurz nach dem Spiel verschickt wurde, wird Vorsitzender Olaf Gehrken wie folgt zitiert: „Wir schätzen die Arbeit von Coach Paul Kujawski, seinem Trainerteam und der Mannschaft sehr und wollen nach einer gegebenenfalls sportlich errungenen Oberliga-Meisterschaft auch in diesem Jahr die Voraussetzungen erfüllen, danach in die nächst höhere Spielklasse aufsteigen zu können. Gemeinsam mit unserer Ligamannschaft haben wir uns hinsichtlich eines möglichen Aufstieges und der dann steigenden Anforderungen besprochen und vereinbart. An unserer Ausrichtung, auf Trainer und Fußballer aus dem eigenen Nachwuchs und aus der Region, die ihren beruflichen Schwerpunkt außerhalb des Fußballs haben, zu setzen, würde auch ein Aufstieg nichts ändern.“
Jan Prahl mit weißer Weste im Oberliga-Debüt
Kujawski schwörte seine Mannen derweil im anschließenden Mannschaftskreis auf den Dreikampf ein. „Das wird ein langer Sprint mit noch neun ausstehenden Spielen. Ich finde es schön, dass wir den Dreikampf haben. Aber wir dürfen keinen Fehler machen. Wir schauen nur auf uns. Das hat uns bisher am besten getan. Ich glaube, den Weg müssen wir weitergehen.“ Etwas untergangen ist die Oberliga-Premiere von Torwart Jan Prahl. Was aber auch daran lag, dass die Lübecker nicht ein einziges Mal auf das Eicheder Tor schossen, so dass der ehemalige A-Jugendliche einen ruhigen Nachmittag verlebte. Lediglich in einer Szene im zweiten Abschnitt gab es ein Missverständnis mit dem zum Saisonende aufhörenden SVE-Abwehrchef Hendrik Ostermann. Prahl versuchte außerhalb des Strafraumes zu klären, foulte dabei aber den Ex-Eicheder Enrico Januschewski und sah die Gelbe Karte. Der fällige Freistoß brachte nichts ein.
So spielten der SV Eichede und der FC Dornbreite:
SVE: Prahl – Pichelmann (75. Arndt), Reimers, Ostermann, Fischer – S. Meyer, Baake (61. Fichtner), Wittig (78. Gelzer), Wahl (84. G. Schubring), Hasselbusch – Adam (46. Miljic)
FCD: Hecht – Mustafa, Senghore, Brandt, Görlitz – Kahlert (75. Gebremichael), Akcasu – Januschewski, Worreschck, Meydaner – Günes
LN