Erdgas

Früher bezog Deutschland mehr als die Hälfte seines Erdgasbedarfs aus Russland. Dann kam die Ukraine-Krise und Moskau drehte den Gashahn zu. Aus Sicht der Gaswirtschaft muss dies Folgen haben.

Das Vergleichsportal Verivox geht davon aus, dass Kundinnen und Kunden mit einem durchschnittlichen Gasverbrauch zum 1. Oktober deutlich weniger zahlen müssen. Grund ist die geplante Absenkung von zwei Gasumlagen.

Der Bau des ersten Abschnitts der Anbindungsleitung für das auf Rügen geplante Terminal für Flüssigerdgas (LNG) ist genehmigt worden. Über das geplante LNG-Terminal vor der Küste von Rügen wird seit Monaten gestritten. Nun hat das Projekt mit der Genehmigung eine wichtige Hürde genommen.

Die Gasspeicher sind im August voller als im vergangenen Sommer. „Für eine vollständige Entwarnung wäre es trotzdem verfrüht“, sagt Netzagenturchef Klaus Müller mit Blick auf den Winter. „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm verweist auf Abhängigkeiten anderen Länder in Europa.

In Deutschland sind die Erdgas-Speicher fast gefüllt. Die Prognose für den kommenden Winter ist gut, trotzdem rät der Branchenverband Initiative Energien Speichern (Ines) für die beiden kommenden Kalt-Perioden weiterhin auf LNG-Terminals zu setzen.

Der europäische Gaspreis macht am Mittwoch ein großen Sprung. Der Großhandelspreis steigt um mehr als 20 Prozent. Grund dafür sind Angebotssorgen wegen möglicher Lieferengpässe.

Die Stichproben sind unauffällig. Das LNG-Terminal Wilhelmshaven scheint die Umwelt nicht übermäßig zu belasten. Zuvor wurde eine geringe Überschreitung der Grenzwerte gemessen.

Ursprünglich wurden die Kosten der Gaspresbremse auf bis zu 40,3 Milliarden Euro geschätzt. Doch laut einer neuen Schätzung des Ifo-Instituts müssen Steuerzahler in Deutschland wohl nur rund ein Drittel davon aufbringen. Doch Entwarnung gibt es noch nicht.

Im Ringen um ein LNG-Terminal auf Rügen legen die Gegner nach. Ein im Auftrag der Gemeinde Binz erstelltes Gutachten stellt Mängel bei den Plänen zum Ausbau des Standortes im Norden der Insel fest.

Wegen gesunkener Großhandelspreise senkt Eon zum 1. September die Preise für Millionen Strom- und Gaskunden. Eine weitere Senkung ist bereits geplant: Anfang 2024 sollen Kundinnen und Kunden profitieren, denen erst zur Jahresmitte eine Erhöhung ins Haus geflattert war.

Die Energiepreisbremsen laufen eigentlich zum Jahresende aus. Nach Plänen von Wirtschaftsminister Robert Habeck soll es jedoch noch bis Ostern 2024 mit den Maßnahmen weitergehen – offenbar eine Vorsichtsmaßnahme vor dem Winter. „Die Preisbremsen wirken wie eine Versicherung gegen steigende Preise“, sagte der Grünen-Politiker.

Im geplanten Heizungsgesetz haben die Ampel-Fraktionen die vorgesehene Sonderregelung für 80-Jährige gestrichen. Diese wäre verfassungsrechtlich nicht tragbar. Stattdessen sollen zielgenaue Förderungen und eine spezielle Sozialkomponente dafür sorgen, dass soziale Härten abgefedert werden.

Die Verbraucher zahlen für den Transport der Energie so viel wie noch nie. Und noch deutlich höhere Abgaben sind kaum vermeidbar. Der Ausbau der Erneuerbaren und Wärmepumpen spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Die Fraktionsspitzen von SPD, FDP und Grünen haben in der Nacht zu Dienstag weitere strittige Fragen zum sogenannten Heizungsgesetz geklärt. Eine Verabschiedung vor der Sommerpause rückt damit näher. Doch das gefällt nicht jedem.

Der Gasmarkt ist eine labile Angelegenheit, er reagiert extrem sensibel auf Veränderungen von Angebot und Nachfrage. Das birgt Risiken, aber auch Chancen: Deshalb kommt es jetzt mehr denn je darauf an, dass Unternehmen und private Haushalte ihren Energieverbrauch reduzieren, meint Frank-Thomas Wenzel.