Erdöl

Wenn die Temperaturen im Wohnzimmer auch bei Minusgraden behaglich sind, liegt das in Deutschland oft an Gas und Öl. Das soll sich ändern. Doch der Schwenk zu mehr erneuerbaren Energien im Heizungsbereich ist ein Riesenprojekt.

Seit September hat der Bund bei den deutschen Töchtern des russischen Staatskonzerns Rosneft das Sagen. Hintergrund sind die Sanktionen gegen Moskau wegen des Angriffs auf die Ukraine. Vor Gericht wehren sich die Eigentümer.

Eine Koordinierungszelle der Nato soll künftig Erdgas- und Ölleitungen vor Sabotageakten schützen. Der frühere deutsche Drei-Sterne-General Hans-Werner Wiermann übernimmt die Leitung.

In Brandenburg gibt es weiterhin Sorge um die ausreichende Belieferung der PCK-Raffinerie in Schwedt mit Rohöl. Schwedt versorgt weite Teile Ostdeutschlands mit Benzin und Diesel und ist derzeit nur etwa zu 50 Prozent ausgelastet, weil das Unternehmen seit Jahresbeginn aufgrund der Russland-Sanktionen auf die Verarbeitung russischen Öls verzichtet.

Der Ukraine-Krieg hat Energie verteuert und damit viele Verbraucher ärmer und die Aktionäre der Ölkonzerne reicher gemacht. Dagegen hilft nur, die Abhängigkeit von den fossilen Energien Erdöl und Erdgas zu überwinden. Auch aus diesem Grund muss der Ausbau der Erneuerbaren forciert werden, meint Frank-Thomas Wenzel.

Ölkonzerne wie Exxon, BP und Shell stehen in Zeiten der Energiekrise wegen ihrer Mega-Profite unter Druck. Zu Recht? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Die PCK-Raffinerie Schwedt bezieht Öl nach dem Importstopp für russisches Pipeline-Öl aus Rostock und Danzig. Mittlerweile kann die Raffinerie unter 70 Prozent Auslastung arbeiten. Über zusätzliche Mengen aus Kasachstan wird derzeit verhandelt.

Wegen des Ukraine-Kriegs kappt die Europäische Union die Rohstoffgeschäfte mit Russland. Der nächste Schritt: ein Importstopp für Diesel und Co. Steigen nun die Preise an der Zapfsäule?

Die EU will den Druck auf Russland erhöhen. So soll gemeinsam mit internationalen Partnern eine Preisobergrenze für russische Diesel­exporte festgelegt werden, wie am Freitag­abend bekannt wurde.

Trotz westlicher Sanktionen wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine sprudelten in Russland im vergangenen Jahr die Einnahmen aus Gas- und Ölexporten. Gleich um 28 Prozent stiegen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr. Doch erst im aktuellen Jahr werden wohl einige Sanktionen ihre komplette Wirkung entfalten können.

Auch nach einer Sitzung des Bundestagsausschusses für Klimaschutz und Energie ist weiter unklar, ob die Raffinerie in Schwedt künftig Rohöl aus Kasachstan erhält. Staatssekretär Kellner habe keinerlei konkrete Angaben machen können, hieß es im Anschluss an die Sitzung.

Kasachstan könnte über fünf Millionen Tonnen Rohöl jährlich an die Raffinerie PCK Schwedt liefern, hat dafür aber bisher keinerlei Zusage aus Deutschland bekommen. Das berichtet der Bundestags­abgeordnete der Linken, Christian Görke, nach Gesprächen in Astana. Er kritisiert Wirtschaftsstaats­sekretär Michael Kellner (Grüne), der im Bundestag von „Verträgen mit Kasachstan“ gesprochen hatte.

Das AKW Saporischschja im Süden der Ukraine steht seit Monaten unter russischer Kontrolle. Das könnte sich jedoch bald ändern: Angesichts des am Montag in Kraft tretenden EU-Embargos gegen Öl aus Russland gerät Moskau jedoch unter Zugzwang. Für einen Abzug seiner Soldaten stellt der Kreml laut eines Berichts Bedingungen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj feiert die Rückkehr von Ukrainern aus russischer Kriegsgefangenschaft. Derweil beschließen EU, G7 und Australien einen Preisdeckel für russisches Öl – und Spanien liefert der Ukraine Hawk-Flugabwehrraketen.

Damit die Erdölraffinerie PCK Schwedt weiterhin „Sprit zu halbwegs bezahlbaren Preisen“ produzieren könne, müsse sie auch künftig mit russischem Rohöl beliefert werden. Das sagt der Ostbeauftragte der Linken, Sören Pellmann, und spricht sich gegen das zum Jahresende geplante Embargo gegen russisches Öl aus. Der Importstopp müsse zumindest verschoben werden, sonst sei die Versorgung von Schwedt nicht mehr gesichert.