Ist ihnen im Wald oder bei der Gartenarbeit schon einmal aufgefallen, wie schön unsere heimischen Hölzer aussehen? Wuchs, Maserung, Farbe - beim Rückschnitt der Blutpflaume (Prunus cerasifera Nigra) im Vorgarten wurde es offenbar. Die abgeschnittenen Äste zeigen eine wunderbar warme, rötliche Farbe. Viel zu schade, um sie zu schreddern oder zum Recyclinghof zu bringen. So die Idee, das Holz entstand zu nachhaltigen Knöpfen zu verwerten.


Ein zwei bis drei Zentimeter dicker Ast wird in kleine Scheiben gesägt. Beim senkrechten Sägen entstehen fast runde Scheiben; setzt man die Sägeleicht diagonal an, kommen ovale Formen zum Vorschein. Zum Sägen eignet sich besonders gut eine Japansäge. Die Scheiben werden zum Trocknen an einem warmen Ort auf ein Handtuch gelegt. Besser nicht auf die Heizung oder den Ofen - es können Risse entstehen. Nach rund zwei Tagen ist das Holz trocken genug zur Weiterverarbeitung. Wir benötigen eine robuste Unterlage, grobes und feines Schleifpapier, Handbohrer in verschiedenen Größen oder ein elektrisches Multifunktionswerkzeug, eine dünne Rundfeile, Pflanzenöl, einen Pinsel und einen Lappen.
Zu Beginn nimmt man mit dem groben Schleifpapier alle losen Teile der Rinde ab, jedoch nicht die gesamte Rinde, denn in der untersten Schicht befindet sich bei der Blutpflaume eine schöne rote Färbung. Dann zeichnet man die Näh-Löcher Knöpfe einem Bleistift an. Zwei Löcher der mit nimmt man bei einem Durchmesser des Knopfes von zwei bis drei Zentimetern, bei größeren Knöpfen können es auch vier Löcher sein.



Nachdem die Löcher gebohrt sind, feilt man sie glatt, damit später der Faden zum Befestigen nicht beschädigt wird und der Knopf nicht abreißt. Jetzt schleift man den Knopf mit dem feinen Schleifpapier und poliert ihn danach mit einem Lappen. Zum Schluss wird der Knopf mit Pflanzenöl eingerieben und das überschüssige Öl mit einem Lappen aufgenommen. Dieser Vorgang sollte sorgsam erfolgen, damit später auf dem Kleidungsstück keine Fettflecken entstehen.
Mit den selbst gemachten Knöpfen hat man ein individuelles und nachhaltiges Geschenk. Thomas Biller