Deutsche Bahn: Das Deutschland-Ticket revolutioniert den Verkehr
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Die Deutsche Bahn hat das von Bund und Ländern beschlossene Deutschlandticket als wegweisend bewertet.
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Berlin. Die Deutsche Bahn hat das von Bund und Ländern beschlossene Deutschlandticket als wegweisend bewertet. „Das neue Deutschlandticket ist eine Flatrate für den Regionalverkehr“, sagte Vorstandsmitglied Evelyn Palla am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Und weiter: „Damit revolutionieren wir die Art, wie sich die Menschen in Deutschland im Alltag fortbewegen: Reisende können bundesweit in jeden beliebigen Regionalzug oder Linienbus einsteigen - ohne sich Gedanken über Tarif- oder Ländergrenzen zu machen. Das Ticket ist damit ein starkes Argument, vom Auto auf klimafreundliche Verkehrsmittel umzusteigen.“
Energiekosten-Entlastung: Bund und Länder einigen sich in finanziellen Punkten
Bund und Länder sind sich in Sachen Entlastungspaket am Mittwoch in finanziellen Fragen einig geworden.
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Der Bundesverband Schienennahverkehr hält den Bund-Länder-Kompromiss zum 49-Euro-Ticket hingegen für unzureichend. „Mit diesem Kompromiss wird nur kurzfristig der Druck aus dem Kessel genommen“, teilte Verbandspräsident Thomas Prechtl mit. In dem Verband sind vor allem die Verkehrsverbünde in Deutschland organisiert; sie bestellen den Nahverkehr bei den Verkehrsunternehmen. „Der Bund erhält das Deutschlandticket, mit dem er politisch punkten kann und die Länder werden in die Lage versetzt, aktuell zumindest die Bestandsverkehre zu erbringen“, betonte Prechtl.
Neuer Streit ist vorprogrammiert
Doch bereits ab 2023 werde mit diesem Ergebnis wieder neuer Streit über die Finanzierung des ÖPNV ausbrechen. „Denn für den ÖPNV insgesamt sind die nun zugesagten eine Milliarde Euro zusätzlicher Regionalisierungsmittel bei weitem nicht ausreichend.“ Notwendig sei eine langfristige Finanzierungssicherheit.
Auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bewertete die Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz vom Mittwochabend kritisch. Die Herausforderungen Angebotsausbau, mehr Personal und mehr Fahrzeuge ließen sich mit der zugesagten Erhöhung der sogenannten Regionalisierungsmittel von rund einer Milliarde Euro nur teilweise lösen, teilte Gewerkschaftschef Martin Burkert mit.
Eine Milliarde Euro im Jahr reicht nicht aus
Mit den Regionalisierungsmitteln unterstützt der Bund die Länder bei der Finanzierung ihrer ÖPNV-Angebote. Länder und Verbünde pochten in den vergangenen Monaten auf zusätzliche 1,5 Milliarden Euro jährlich, damit sie nicht nur ein günstiges Nahverkehrsticket anbieten, sondern vor allem auch Infrastruktur und Angebot verbessern können. Der Bund hat am Mittwochabend lediglich eine Milliarde Euro pro Jahr zugesagt. Von 2023 an sollen die Regionalisierungsmittel jährlich um drei Prozent erhöht werden. Bisher waren es 1,8 Prozent.
Bund und Länder einigten sich am Mittwoch über offene Finanzierungsfragen beim öffentlichen Personennahverkehr. Damit ist der Weg für das 49-Euro-Monatsticket frei. Das digitale, bundesweit gültige Deutschlandticket soll schnell eingeführt werden. Bundesverkehrsminister Volker Wissing nannte als Ziel einen Start Anfang Januar.
RND/dpa