Es geht um einen Millionenschaden

„Elon Musk hat gelogen“: Anwalt greift Tesla-Chef in Anlegerprozess scharf an

Der Vorstandsvorsitzende von Tesla und SpaceX, Elon Musk.

Der Vorstandsvorsitzende von Tesla und SpaceX, Elon Musk.

San Francisco. Rücksichtsloser Lügner oder wohlmeinender Visionär: Zum Auftakt des Prozesses gegen Tesla-Chef Elon Musk haben die Geschworenen am Mittwoch ganz unterschiedliche Beschreibungen des Angeklagten zu hören bekommen. In dem Verfahren in Kalifornien geht es um Aussagen von Musk bei Twitter von 2018, als er angekündigte, er werde den Autobauer von der Börse nehmen. In Folge der Tweets schwankte der Aktienkurs von Tesla stark. Aus dem Vorhaben wurde allerdings nichts.

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Ein Anwalt von Tesla-Aktionären, die sich in einer Sammelklage zusammengeschlossen haben, griff Musk in seinem Eröffnungsplädoyer scharf an. „Elon Musk hat gelogen“, sagte Nicholas Porritt. Diese Lügen hätten dazu geführt, dass normale Menschen Millionen und Abermillionen Dollar verloren hätten. Zudem hätten Musks Tweets auch Pensionsfonds und anderen Organisationen geschadet, die zu dieser Zeit Tesla-Aktien besaßen.

Musk-Anwalt: „In der Eile die falschen Worte“ gewählt

Musks Anwalt Alex Spiro entgegnete, der Anstieg der Tesla-Aktien nach einem Tweet spiegelten vor allem den Glauben der Anleger an Musks Fähigkeit wider, erstaunliche Leistungen zu vollbringen. Er verwies auf den Aufbau des weltgrößten Elektroautoherstellers und den Raketenbauer SpaceX. „Herr Musk versucht, Dinge zu tun, die noch nie zuvor getan wurden. Jeder weiß das“, sagte Spiro vor den neun Geschworenen.

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Alex Spiro, Anwalt von Tesla-Chef Musk, kommt zu einem Bundesgericht in San Francisco.

Alex Spiro, Anwalt von Tesla-Chef Musk, kommt zu einem Bundesgericht in San Francisco.

Spiro fügte hinzu, dass Musk in fortgeschrittenen Gesprächen mit Vertretern eines saudi-arabischen Staatsfonds gewesen sei, um Tesla von der Börse zu nehmen. Es habe auch positive Signale von Investoren gegeben. „Er hatte nicht geplant, dies zu twittern“, sagte Spiro über Musks Äußerung vom 7. August 2018, die im Mittelpunkt des Prozesses steht. Musk habe aber beim Twittern „in der Eile die falschen Worte“ gewählt. Er habe damals so entschieden, um so transparent wie möglich über die Gespräche mit dem saudischen Fonds zu informieren. Nachdem Musk damals mitgeteilt hatte, die Finanzierung sei gesichert, ließ er einen weiteren Tweet folgen, in dem er andeutete, dass ein Abschluss unmittelbar bevorstehe.

Börsenaufsicht zwang Musk in Vergleich zur Zahlung von 40 Millionen Dollar

Die amerikanische Börsenaufsicht kam zu dem Schluss, dass die Tweets unangemessen waren und Musk damals log. In einem Vergleich zwang sie ihn zur Zahlung von 40 Millionen Dollar und forderte ihn auf, als Tesla-Chef zurückzutreten. Der US-Bezirksrichter Edward Chen, der den Prozess leitet, entschied, dass die Anwälte der Aktionäre diesen Vergleich in dem Verfahren nicht erwähnen dürfen.

Musk bekommt die Chance, der Jury seine Sicht zu erläutern. Er steht auf der Zeugenliste sowohl der Verteidigung als auch der Anklage und könnte noch in dieser Woche aussagen.

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RND/AP

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